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DStGB:Steuerschätzung: Keine Entlastung der Kommunen in Sicht! Bündnis für Finanzverantwortung unverzichtbar Investitionen und Schuldenabbau wichtiger als Steuersenkungen!

Berlin (ots)

Deutscher Städte- und Gemeindebund:
Steuerschätzung: Keine Entlastung der Kommunen in Sicht! Bündnis für
Finanzverantwortung unverzichtbar Investitionen und Schuldenabbau
wichtiger als Steuersenkungen!
Nach den heutigen Ergebnissen der Steuerschätzung wird das Steu-
eraufkommen der Städte und Gemeinden in 2004 gegenüber der letzten
Schätzung aus Mai 2003 leicht ansteigen. Zwar geht der Ge-
meindeanteil an der Einkommensteuer um 1,07 Mrd. € zurück. Die
Gewerbesteuer steigt netto um fast 3 Mrd. € an. Grund dafür ist die
im Dezember vereinbarte Absenkung der Gewerbesteuerumlage. Die
Gemeinden nehmen also wie Bund und Länder deutlich weniger Steuern
ein, lediglich die Umlagesenkung wirkt sich zugunsten der Kommunen
aus.
„Die Finanzsituation bleibt weiterhin dramatisch“, sagte das Ge-
schäftsführende Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Ge-
meindebundes, Dr. Gerd Landsberg, dazu heute in Berlin. Sofortiges
Handeln des Gesetzgebers sei notwendig. Noch immer lägen die
Steuereinnahmen der Städte und Gemeinden in Deutschland um über 3
Mrd. € unter denen des Jahres 2000.
„Und auch die Zuweisungen brechen weiter weg“, so Landsberg. Die
Gemeinden erhielten in 2004 gut 2,5 Mrd. € weniger Geld von Bund und
Ländern als 2000. Diese Entwicklung werde sich wegen der zu
erwartenden Steuerausfälle des Bundes und der Länder weiter zu-
spitzen. Das führe zwangsläufig zu weiteren Kürzungen bei kommunalen
Investitionen in Straßen, Schulen, Sportanlagen und zu Einschnitten
bei freiwilligen Leistungen wie Büchereien, Beratungs- und
Betreuungsleistungen oder der Vereinsförderung. So hätten allein die
kommunalen Bauinvestitionen in 2003 um gut ein Drittel (etwa 10 Mrd.
€) unter denen des Jahres 1992 gelegen.
Landsberg wies darauf hin, dass sich der DStGB immer gegen das
Vorziehen der dritten Stufe der Steuerreform ausgesprochen habe. Nun
zeige sich, dass die erhofften Konjunkturimpulse ausgeblieben seien,
während sich die Haushaltsnotlage der öffentlichen Hand unnötig
verschärft habe. „Zukünftig muss gelten: Investitionen und
Schuldenabbau sind wichtiger als immer neue Steuersenkungsver-
sprechen“, so Landsberg.
Die Forderung nach einer grundlegenden Gemeindefinanzreform gelte
daher unverändert weiter! „Notwendig ist ein Bündnis für Finanz-
verantwortung zwischen Bund, Ländern und Gemeinden mit dem klaren
Ziel, die Investitionskraft zu stärken und die dramatische Staats-
verschuldung abzubauen“, sagte Landsberg. Auch die Bereitschaft der
Bürger Geld auszugeben, um die lahmende Inlandsnachfrage anzukurbeln,
hänge von mehr Investitionen ab.
Landsberg erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass es ins-
besondere die gemeindlichen Soziallasten seien, die den Städten und
Gemeinden die Luft zum Atmen nähmen. Die eingeleiteten Reformen der
Sozialsysteme müssten zügig umgesetzt und dürften nicht ständig
politisch zerredet werden. „Anderenfalls verlieren die Bürger das
letzte Vertrauen in die Politik und in die Zukunft unseres Landes“,
so Landsberg.
Bei der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe sei noch
immer nicht klar, ob es zu der sowohl von der Bundesregierung als
auch der Opposition zugesagten nachhaltigen Entlastung der Kommunen
um 2,5 Mrd. € kommen werde. „Hier haben wir das Wort des
Bundeskanzlers – und diesem Versprechen müssen jetzt endlich Taten
folgen“.
ots-Originaltext: Deutscher Städte- u. Gemeindebund
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=53970

Kontakt:

Franz-Reinhard Habbel
Sprecher des DStGB
Tel.: 030/77307-225
E-Mail: Franz-Reinhard.Habbel@dstgb.de

Original-Content von: Deutscher Städte- und Gemeindebund e.V., übermittelt durch news aktuell

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