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Lausitzer Rundschau: Nicht nur blinzeln Zum Jahresbericht von Amnesty International

Cottbus (ots)

Weltweit wenden 111 Staaten die Folter an. In Ländern wie den USA, China oder dem Iran gehört der Vollzug der Todesstrafe quasi zum Alltag. Und von einem "Recht auf Wohnraum" oder einem "Recht auf Gesundheit" kann in der Dritten Welt fast flächendeckend nicht die Rede sein. Die weltweite Lage der Menschenrechte ist nach wie vor dramatisch, auch wenn es mancherorts Verbesserungen gibt. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Monika Lüke, hat deswegen recht, wenn sie den am Mittwoch vorgestellten Jahresbericht ihrer Organisation medienwirksam als "das traurigste Buch des Jahres" bezeichnet. Denn selbst scheinbare Erfolge im Kampf gegen die Menschenrechtsverletzer, wie der vom internationalen Strafgerichtshof ausgestellte Haftbefehl gegen den sudanesischen Präsidenten Omar Al-Baschir, bleiben Stückwerk, solange sich Al-Baschir weiter auf freiem Fuß befindet. Und so lange Deutschland Menschen in Folterstaaten abschiebt, steht es auch mit der Menschenrechtspolitik der Bundesregierung erkennbar nicht zum Besten. Doch der Jahresbericht von Amnesty International ist auch ein Buch, das Menschen Hoffnung gibt. Ohne die Arbeit der Menschenrechtsverteidiger würde vermutlich niemand in Europa auch nur ansatzweise wahrnehmen, dass nach dem Ende des Bürgerkriegs auf Sri Lanka noch immer 80 000Menschen ohne Gerichtsverfahren in Lagern interniert sind. Auf das Schicksal der Roma in Tschechien oder Ungarn hinzuweisen, auf die fehlende Religionsfreiheit in Laos oder die unterdrückten indigenen Völker in Kolumbien ist das große Verdienst des Amnesty-Berichts. Denn wenigstens einmal im Jahr fällt so das Blinzeln der Weltöffentlichkeit auf das Schicksal dieser Menschen. Doch es bleibt noch viel zu tun, bis aus dem Blinzeln auch der Bundesregierung ein stetes Hinschauen wird.

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