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Lausitzer Rundschau: Qimonda Dresden stellt zum 1. April Produktion ein Schlaue Köpfe im Zugzwang

Cottbus (ots)

Wie viel Hoffnung verträgt ein Mensch? Wie lange
braucht er, um hinter dem trügerischen Schein die Wahrheit zu 
erkennen? Will oder kann er sie überhaupt ertragen? Der Fall von 
Qimonda, der nach Ansicht des Insolvenzverwalters immer noch 
aufzuhalten ist - mittels staatlicher Beteiligung - wirft diese 
Fragen täglich neu auf. Ist er doch ein weiteres beredtes Beispiel 
dafür, wer am Ende die Zeche zahlt für falsche unternehmerische 
Entscheidungen und einen gnadenlosen Preiskampf zwischen nicht 
kompatiblen Volkswirtschaften: Es sind die Beschäftigten. Dafür, dass
sie trotz Pleite überhaupt noch Geld bekommen, sorgen derzeit die 
Steuer- und Beitragszahler: Nach deutschem Insolvenzrecht wird im 
Pleitefall drei Monate lang Insolvenzausfallgeld gezahlt. Die drei 
Monate sind im Gegenzug vom Verwalter intensiv zu nutzen, um die 
Basis für eine Sanierung zu schaffen. Reichen die Einnahmen dann 
immer noch nicht, muss er auf die Bremse treten. Er darf die 
Insolvenzmasse nicht schmälern. Im Interesse der Gläubiger, zu denen 
Finanzämter, Sozial- und Krankenversicherungen, Banken, Zulieferer 
und auch Arbeitnehmer gehören. Insofern tut Michael Jaffé in Dresden 
das, was er tun muss. Wirklich überraschen kann seine Entscheidung, 
die Produktion in Dresden herunterzufahren, niemanden mehr. Der Weg 
zur endgültigen Schließung scheint nicht mehr weit. Umso wichtiger 
ist es, Alternativen für die Tausenden hochqualifizierten Fachleute 
zu sichern, die die Qimonda-Pleite ansonsten in die Arbeitslosigkeit 
oder außer Landes spült. Natürlich mit staatlicher Hilfe. Und zwar 
bei der Ansiedlung neuer, gern auch mehr arbeits- als 
kapitalintensiver Unternehmungen. Da ist Tempo nötig, das ist - 
anders als starres Festhalten an Illusionen - jeden Staats(kraft)-akt
wert. Wer das nicht glaubt, der sollte sich den Zug der 
Qimonda-Ingenieure schnell noch einmal anschauen. Die ersten 500 sind
bereits im Zugzwang auf dem Weg nach Thürigen. In die Solarbranche. 
Die sucht dringend Fachleute, und die setzt Qimonda gerade frei.

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