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ARD/ZDF-Langzeitstudie Massenkommunikation: Fernsehen und Hörfunk bleiben die dominierenden Medien - öffentlich-rechtliche Programme unverzichtbar

Köln (ots)

Der Medienkonsum der Deutschen ist in den vergangenen
20 Jahren um fast 45 Prozent oder gut zweieinhalb Stunden gestiegen. 
Verbrachten die Menschen 1980 im Schnitt 346 Minuten am Tag mit 
fernsehen, Radio hören, Zeitung lesen oder anderen audiovisuellen 
Medien, so waren es im Jahr 2000 502 Minuten am Tag. Dabei 
dominieren trotz neuer Technologien weiterhin Fernsehen und Hörfunk 
den Medienalltag der Menschen.
Dies sind Ergebnisse aus der soeben veröffentlichten Publikation 
"Massenkommunikation VI", die die Befunde der bisherigen acht 
Erhebungs-Wellen der ARD/ZDF-Langzeitstudie zur Mediennutzung und 
Medienbewertung zusammenfasst. Die Studie der ARD/ZDF- 
Medienkommission wird seit 1964 regelmäßig durchgeführt und ist 
damit weltweit die einzige Repräsentativstudie, die die 
Mediennutzungsgewohnheiten im Intermediavergleich über einen derart 
langen Zeitraum ermittelt.
Am liebsten sehen die Deutschen fern: Nach wie vor würden sich die 
meisten (45 %) für das Fernsehen entscheiden, wenn sie nur noch ein 
Medium behalten dürften. Im Langzeitvergleich ist die Sehdauer mit 
185 Minuten im Jahr 2000 (1980: 125 Minuten) deutlich gestiegen. Der 
Hörfunk verzeichnet gleichzeitig einen deutlichen Bindungsgewinn und 
einen starken Nutzungszuwachs. Das mobile Medium Radio mit 206 
Minuten täglicher Nutzungsdauer im Jahr 2000 (1980: 135 Minuten) ist 
als Tagesbegleiter im Haus wie außer Haus offenbar für immer mehr 
Menschen aus ihrem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Bindung an die 
Tageszeitung blieb relativ stabil, wenn auch auf niedrigerem Niveau 
als bei Fernsehen und Hörfunk. Von der insgesamt höheren 
Mediennutzung kann die Zeitung nicht profitieren: Auf die tägliche 
Zeitungslektüre entfallen im Jahr 2000 30 Minuten (1980: 38 
Minuten).
Noch ist die Bindung an das Internet in der Gesamtbevölkerung 
vergleichsweise gering. Allerdings: Bereits mehr als zehn Prozent 
der Bundesbürger nutzen es täglich. Und ein Drittel der täglichen 
Nutzer würden es als liebstes Medium behalten wollen.
Im direkten Leistungsvergleich öffentlich-rechtlicher und 
kommerzieller Fernsehanbieter sind sich die Bundesbürger einig: ARD 
und ZDF helfen nach Meinung von fast 80 Prozent der Bevölkerung bei 
der politischen Meinungsbildung, sie stehen für Glaubwürdigkeit, 
Wertebildung bis hin zur Unterhaltung mit Niveau. In den Augen der 
meisten Menschen sind sie als Kulturfaktor in Deutschland 
unverzichtbar. Die kommerziellen Sender eignen sich nach Ansicht der 
Befragten dagegen eher zur Entspannung, zur Flucht aus dem Alltag 
und zur Unterhaltung.
"Verlässliche Informationen und gute fiktionale Geschichten - auch 
zum Beginn des 21. Jahrhunderts sind dies die zentralen Motive zur 
Nutzung der Medien und vor allem des Fernsehens", so Markus 
Schächter, ZDF-Intendant und Vorsitzender der ARD/ZDF 
Medienkommission. "Das Profil von ZDF und ARD erfüllt dieses 
Bedürfnis mit hoher Qualität und wird dies auch in Zukunft mit den 
ergänzenden Möglichkeiten neuer Technologien garantieren."
"Im Vergleich der Systeme bescheinigt die Langzeitstudie 
Massenkommunikation ARD und ZDF die Funktion eines orientierenden 
Elements in der Unterhaltungsflut", so der stellvertretende 
Vorsitzende der ARD/ZDF-Medienkommission, hr-Intendant Prof. Dr. 
Klaus Berg. "Daher überrascht es nicht, dass die große Mehrheit der 
Bevölkerung unsere Programme einschaltet, wenn sie sich über das 
politische Geschehen informieren will, und von der Unverzichtbarkeit 
des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auch bei wachsender 
Angebotsvielfalt überzeugt ist."
Das Buch ist als Band 16 der "Schriftenreihe Media Perspektiven" im 
Nomos Verlag erschienen (Klaus Berg/Christa-Maria Ridder (Hrsg.): 
Massenkommunikation VI. Eine Langzeitstudie zur Mediennutzung und 
Medienbewertung 1964-2000. Schriftenreihe Media Perspektiven Band 
16. Baden-Baden 2002. ISBN 3-7890-8267-8).
Rückfragen: 
Media Perspektiven, Dr. Christa-Maria Ridder, Tel. 069/155-3437
ots-Originaltext: ARD Radio & TV
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=29876

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