Help - Hilfe zur Selbsthilfe e.V.
Schuss auf HELP-Mitarbeiter im Kosovo
UNMIK-Polizei unternimmt nichts zur Aufklärung des Falles
Prizren/Bonn (ots)
Am Mittwoch, den 1. November 2000 abends um 17:45 Uhr, fiel ein Schuss auf ein Auto der deutschen Hifsorganisation HELP in Prizren. Dieser verfehlte nur knapp den Fahrer des Autos, einen deutschen Architekten aus München, der im Kosovo Schulen rehabilitiert.
Die internationale Polizei der UNMIK tut seitdem nichts, um den Fall auch nur ansatzweise aufzuklären. Zwar waren eine halbe Stunde nach dem Schuss vier Polizisten am Tatort - ein Türke, ein Inder und zwei aus Simbabwe - , diese unternahmen jedoch nichts, was eine Ermittlung zu nennen würdig gewesen wäre. Es wurden weder Leute verhört, noch wurden Spuren gesichert, noch wurde das Café, aus dessen Richtung der Schuss fiel, geschlossen. Auch wurden die Pistolen zweier Polizisten, eines Amerikaners und eines Kosovaren, die nach Feierabend in eben diesem Cafe sassen, nicht kontrolliert.
Am nächsten Tag wurde ein Protokoll ausschliesslich aufgrund der Aussage von Chris Schneider, dem betroffenen HELP-Mitarbeiter, von einem UNMIK Polizisten aufgenommen. Die fehlende Untersuchung kurz nach der Tatzeit wurde mit der Abwesenheit ausreichender technischer Mittel erklärt und weitere Untersuchungen versprochen. BIS HEUTE ist jedoch noch nicht einmal der Versuch unternommen worden, aufzuklären, ob es sich bei diesem Schuss um ein Attentat oder einen Unfall handelte.
"HELP, Hilfe zur Selbsthilfe"; mit Hauptsitz in Bonn, das sich im Kosovo für den Wiederaufbau engagiert, klagt die UNMIK-Polizei an, nichts in dieser Sache unternommen zu haben, bei der es sich schliesslich um einen versuchten Mordanschlag auf einen unserer Mitarbeiter handeln könnte. Die Polizisten, die aus sämtlichen UN-Mitgliedsstaaten angereist sind, um im Kosovo eine zivile Polizei aufzubauen, die der Anarchie und Selbstjustiz entgegenwirken soll, versagt jämmerlich. Denn die Mehrzahl dieser Polizisten, international besetzt und überbezahlt, zeigen nicht das geringste Interesse, sich im Kosovo für Recht und Ordnung einzusetzen. Dies erkennen die Kosovaren natürlich und bauen keinerlei Vertrauen in diese Polizei auf. Die Chance, dass ein Gewaltverbrechen von der Polizei aufgeklärt wird, geht gegen Null. Diese von der Bevölkerung wahrgenommene Tatsache gibt den bewaffneten Banditen, Mafiosi und Mördern im Kosovo alle Freiheiten, ihre Verbrechen in einem System, in dem ihnen keine Sanktionen drohen, fortzusetzen.
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