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Friedrich Merz kündigt Ende des Energiedialoges an
Atomforums-Präsident Majewski: Ausstiegspläne sind Irrweg

Berlin (ots)

Der von der Bundesregierung initiierte
Energiedialog zwischen Regierung und Opposition ist geplatzt. Der
stellvertretende CDU/CSU-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag,
Friedrich Merz, erklärte heute auf der Podiumsdiskussion des
Deutschen Atomforums: "Die Grundlage für die Gespräche ist nicht mehr
gegeben, da Bundeskanzler Schröder die Bereiche Kernenergie und
Verkehr daraus gestrichen hat." Der Bundesregierung werde es auch
nicht gelingen, ihren zugesagten Anteil an der CO2-Reduktion in
Europa einzuhalten, betonte Merz. Er hält aus diesem Grunde die
Entscheidung der rot-grünen Regierung zum Atomausstieg für
"grundlegend falsch". Es gebe weder wirtschafts- oder
sicherheitspolitische, noch energie- oder umweltpoltische Gründe für
ein Ende der Kernenergie-Nutzung. Deshalb forderte Merz die
Bundesregierung auf, das Atomausstiegsgesetz im Hinblick auf mögliche
veränderte Mehrheiten im Bundestag nach der nächsten Wahl "reversibel
zu gestalten".
Der Präsident des Deutschen Atomforums, Otto Majewski, bezeichnete
die Pläne der Bundesregierung als einen "Irrweg". Ein völliger Ersatz
des Atomstroms durch regenerative Energien sei bis auf weiteres
technisch nicht möglich, so dass derzeit nur ein verstärkter Einsatz
fossiler Träger wie Braun- und Steinkohle in Frage käme. Mit
weitreichenden Konsequenzen für den Wirtschaftsstandort Deutschland
rechnet neben Majewski auch der Vorstandsvorsitzende  der RWE Energie
AG, Manfred Remmel, für den Fall eines Scheiterns der
Konsensgespräche. "Dies wird - auch international - das Gesamtklima
für Investitionen beschädigen."
Ernst Schwanhold, stellvertretender Vorsitzender der
SPD-Bundestagsfraktion, unterstrich die Bedeutung des Konsenses
zwischen Regierung und Energieversorgern mit den Worten, dieser sei
"unbedingt notwendig". Ein Dissens, so Schwanhold, würde zu
unendlichen Schwierigkeiten führen. Eine "entschädigungsfreie
gesetzliche Regelung" sei dann kaum mehr erreichbar. Im Ausblick auf
die kommende Runde der Gespräche am 4. Februar sagte er zu: "Wir
können über ein Gesamtpaket aus Restlaufzeiten, Transporten und
Endlagerung diskutieren."
Die Bundesvorstandssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Gunda
Röstel, sagte auf der Veranstaltung, dass die von Schwanhold
aufgezeigte Verhandlungslinie für ihre Fraktion eine "akzeptable
Gesprächsgrundlage" darstelle, selbst wenn es nach einer Einigung auf
dieser Basis "nicht zur Abschaltung eines Atomkraftwerkes noch in
dieser Legislaturperiode" komme.
Clemens Range
Tel.: 0 30/28 88 05-21; www.atomforum.de

Original-Content von: Kerntechnik Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

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