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BKA: Das Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Bonn teilen mit: Bundeskriminalamt und Polizei in Estland stoppen groß angelegte Phishing-Attacken auf deutsche Online-Banking-Kunden

Wiesbaden (ots)

Nach gemeinsamen Ermittlungen des
Bundeskriminalamts (BKA) und der
Estonian Central Criminal Police konnten Anfang Juli 2005 in Tallinn
(Estland) mehrere estnische Staatsangehörige wegen Verdachts des
Computerbetrugs (Phishing) festgenommen werden. Bei den 
anschließenden Durchsuchungsmaßnahmen wurden etwa 20.000 Euro der 
durch die Gruppierung illegal transferierten rund 100.000 Euro 
sichergestellt.
In Deutschland stellten im April und Mai dieses Jahres zahlreiche
Online-Kunden fest, dass größere Geldbeträge von ihren Konten auf 
ihnen unbekannte Konten estnischer Banken transferiert worden waren.
Rückbuchungen waren in vielen Fällen nicht mehr möglich.
Mehrere Banken und Bankkunden erstatteten Strafanzeige. Das BKA
ermittelte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Bonn. Im Rahmen der 
engen Zusammenarbeit mit den Banken und privaten 
EDV-Sicherheitsunternehmen wurde bei der Untersuchung der Kunden-PCs 
festgestellt, dass diese Rechner mit einer neuen Variante des bereits
bekannten Trojaners "Bizex-E" infiziert waren.
Diese neue Trojanervariante war speziell zum Auslesen der 
Kontonummer, PIN und TAN deutscher Bankkunden programmiert worden. 
Nach Eingabe der TAN bewirkte der Trojaner, dass die Verbindung zu 
dem Bankserver dauerhaft unterbrochen wurde und gleichzeitig die 
ausgelesenen Daten an einen Server in den USA versandt wurden. Die 
sofortige Abschaltung des amerikanischen Servers wurde veranlasst. 
Die auf dem Server vorhandenen Daten wurden gesichert.
Diese Daten führten zur Identifizierung einer estnischen
Tätergruppierung, die für die illegalen Geldtransaktionen
offensichtlich verantwortlich war.
Gleichzeitig wurde von der Estonian Central Criminal Police, aufgrund
von Hinweisen estnischer Banken auf fragwürdige Geldtransaktionen, 
gegen dieselbe Tätergruppierung ermittelt. Als Mittelsmänner wurden 
von den Tätern in Tallinn Obdachlose angeheuert, die bei den dortigen
Banken Konten eröffneten, auf die das Geld von den deutschen Konten 
überwiesen wurde. Das Geld wurde unverzüglich von diesen Konten 
abgehoben und auf andere Konten der Tätergruppierung eingezahlt bzw. 
überwiesen. Die Obdachlosen erhielten für die Kontoeröffnungen 
geringfügige Honorare.
Durch die enge Kooperation zwischen dem BKA und der Estonian
Central Criminal Police war es möglich, diese Form des 
Computerbetrugs schnellst möglich und umfassend aufzuklären.
Anfang 2006 müssen sich die Täter vor einem estnischen Gericht wegen 
Computerbetrugs verantworten.
Aufgrund der Erkenntnisse aus diesem Ermittlungsverfahren weist
das Bundeskriminalamt nochmals darauf hin, dass mit dem Internet 
verbundene Computer, insbesondere beim Online-Banking oder anderen
Geldtransaktionen über das Internet, mit aktuellen
Sicherheitsprogrammen (Antiviren- und Firewallsoftware) geschützt 
sein sollten. Zum Thema wurde bereits am 17.08.05 eine 
Pressemitteilung des BKA veröffentlicht.

Rückfragen bitte an:

Bundeskriminalamt
Pressestelle

Telefon: 0611-551 2331
Fax: 0611-551 2323
www.bka.de

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