Alle Storys
Folgen
Keine Story von Gemeinnützige Hertie-Stiftung mehr verpassen.

Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Gemeinnützige Hertie-Stiftung: Rund 27 Millionen Euro für Bildung und Forschung im Jahr 2010

Frankfurt/Main (ots)

   - seit 2000 rund 250 Mio. EUR bereitgestellt
   - Hertie ist eine der größten deutschen Privatstiftungen 
   - Jahrespressekonferenz
   - Vorstandsvorsitzender Endres: Stiftung kann mit zurückliegender 
     Dekade zufrieden sein

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung hat im Jahr 2010 für ihre Projektarbeit in der vorschulischen und schulischen Erziehung, der akademischen Bildung und der Forschung 26,8 Mio. EUR ausgezahlt. Damit hat sie ihr Ausgabenniveau trotz gesunkener Ertragschancen an den Finanzmärkten in den zurückliegenden Jahren annähernd gehalten. Seit dem Jahr 2000 hat die Hertie-Stiftung insgesamt über 250 Mio. EUR für Modellprojekte bereitgestellt. Gegründet 1974, hatte sie Ende der 1990er Jahre ihre Anteile am Kaufhauskonzern Hertie veräußert und sich 2000 als unabhängige Stiftung neu ausgerichtet. Mit einem Vermögen von über 800 Mio. EUR zählt die Hertie-Stiftung zu den größten deutschen Privatstiftungen.

Die Gesamterträge aus dem Vermögensmanagement beliefen sich 2010 auf 27,2 Mio. EUR - eine Steigerung um 0,7 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Die Stiftung erzielte 2010 eine Performance auf das Gesamtvermögen von + 6,5 Prozent. Die Verwaltungsaufwendungen sanken im Vergleich zum Vorjahr von 2,8 auf 2,6 Mio. EUR, die Verwaltungskostenquote liegt deutlich unter 10 Prozent der Einnahmen. In ihrer Vermögensanlage verfolgt die Stiftung unverändert eine Strategie der Risikostreuung. Die Aktienanlagen machen aktuell 20 Prozent aus. 25 Prozent des Stiftungsvermögens sind in Immobilien, 45 Prozent in festverzinslichen Wertpapieren angelegt. "In unserer Bilanz weisen wir ein Gesamtvermögen von 801 Mio. EUR aus", so der Vorstandsvorsitzende Dr. Michael Endres heute in Frankfurt. "Tatsächlich sind es - wenn man die Stillen Reserven dazu rechnet - rund 900 Mio. EUR. Die Hertie-Stiftung", so Endres weiter, "kann mit der zurückliegenden Dekade zufrieden sein. Sie gehört zu den großen und wichtigen Stiftungen in Deutschland. Sie ist eine innovative Einrichtung und gilt als Impulsgeber im schulischen, vorschulischen Bereich und in Fragen der Integration. Sie bringt den Reformgedanken an Universitäten und in der außeruniversitären Forschung voran. Sie hat in den vergangenen zehn Jahren in der deutschen Bildungslandschaft deutliche Spuren hinterlassen."

Nachrichten aus der Projektarbeit der Hertie-Stiftung im Überblick:

Jubiläum: 10 Jahre Jugend debattiert

Was im Jahr 2001 als Modell an 30 Frankfurter Schulen begann, ist heute mit 100.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der größte Schülerwettbewerb zur sprachlich-politischen Bildung in Deutschland. Jugend debattiert ist zu einem wichtigen Baustein für die Schulentwicklung geworden. Die Unterrichtsmethode findet inzwischen Anwendung in der Sprachförderung von Migranten, als innovative Form mündlicher Prüfungen oder als Modul in der Lehrerausbildung. Beim diesjährigen Bundesfinale am 3. Juni in Berlin wird erstmals Bundespräsident Christian Wulff als neuer Schirmherr die Siegerurkunden überreichen.

"Starke Schule": Mit 600 Bewerbungen Deutschlands größter Schulwettbewerb

An der aktuellen Ausschreibung des Wettbewerbs "Starke Schule. Deutschlands beste Schulen, die zur Ausbildungsreife führen" haben sich über 600 Schulen beteiligt, die ihre Schülerinnen und Schüler auf den Hauptschulabschluss und somit auf den Übergang in das Berufsleben vorbereiten. Zum Erfolg der Sieger, allesamt Ganztagsschulen, die am 11. Mai 2011 von Bundespräsident Wulff im Schloss Bellevue ausgezeichnet werden, tragen bei: Kooperation mit außerschulischen Partnern, Netzwerkbildung mit der örtlichen Wirtschaft und Konzentration auf die individuellen Stärken ihrer Schüler.

frühstart-Evaluation: "Kein Kind ist mehr sprachlos"

Das Projekt "frühstart - Deutsch und interkulturelle Bildung im Kindergarten", mit dem die Hertie-Stiftung seit 2004 bereits im vorschulischen Bereich die Bildungschancen von Kindern aus sozial benachteiligten Familien fördert, hat die Modellphase hinter sich gelassen - mit positiven Resultaten: Der Anteil sprachlich förderbedürftiger Kinder in den 36 hessischen frühstart-Kitas ist gesunken, und die geförderten Kinder sind selbstbewusster geworden, "kein Kind ist mehr sprachlos" heißt es in der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts, die frühstart in den Kommunen und den Kitas hohe Mobilisierungs- und Integrationseffekte bescheinigt. 2011 wird das Projekt konzeptionell weiterentwickelt. Noch in diesem Jahr soll die Ausweitung dieses "hessischen Modells" auf andere Bundesländer beginnen.

START-Stipendien: Rekord-Bewerberzahlen im Jahr 2011

Das START-Stipendienprogramm für engagierte Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund ist auch im vergangenen Jahr weiter gewachsen: Mit Unterstützung von mehr als 130 Kooperationspartnern werden aktuell rund 700 Schülerinnen und Schüler in 14 Bundesländern materiell und ideell gefördert. Das Interesse an der Ausschreibung in diesem Frühjahr war nochmals deutlich höher als in den Vorjahren: Rund 2.600 Schülerinnen und Schüler haben sich um die rund 200 ausgeschriebenen Stipendien beworben. Über 500 Stipendiaten haben das Programm bereits durchlaufen: 97 Prozent von ihnen haben Abitur gemacht - 43,5 Prozent mit einem Notendurchschnitt von 1,5 oder besser.

Hertie School of Governance: Erstmals über 300 Studierende im Jahr 2011

Die Hertie School of Governance in Berlin, 2003 gegründet, zählt heute zu den ersten Adressen unter den Public Policy Schools. In zwei Masterstudiengängen und einem Doktorandenprogramm bietet sie Nachwuchsführungskräften eine interdisziplinär, international und praxisorientierte Ausbildung. Zurzeit profitieren 230 Studierende aus über 40 Nationen von der intensiven internationalen Vernetzung der Hochschule, 2011 wird diese Zahl erstmals auf über 300 anwachsen. Seit Januar 2011 leitet die Hertie School zusammen mit der Erasmus Universität Rotterdam das bislang größte EU-Projekt der vergleichenden Verwaltungsforschung, "COCOPS", an dem Wissenschaftler von elf Universitäten in zehn EU-Staaten beteiligt sind. Zudem baut die Hertie School im laufenden Jahr ein Fiscal Governance Centre auf, das sich interdisziplinär mit der Optimierung von öffentlichen Finanzsystemen befassen wird.

Hertie-Institut: Unter den Top 3 in Europa und auf Wachstumskurs

Das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) in Tübingen, das 2004 seine Arbeit aufnahm, gehört zu den drei führenden Einrichtungen dieser Fachrichtung in Europa. Es befindet sich in einer Phase der Ausweitung und Vernetzung: So werden am HIH aus Mitteln der Hertie-Stiftung zwei neue Lehrstühle eingerichtet. Bereits heute arbeitet das HIH im Verbund mit dem Werner Reichardt Centrum für Integrative Neurowissenschaften (CIN), dessen Einwerbung als Exzellenzcluster in der Exzellenzinitiative des Bundes das HIH 2007 wesentlich mitgetragen hatte. Außerdem kooperiert das HIH mit dem Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), dessen Partnerstandort es seit 2008 ist. In unmittelbarer Nachbarschaft zum HIH entstehen zwei neue Forschungsgebäude, in denen Arbeitsgruppen aller drei Institute eng zusammenarbeiten werden. Neben den Förderungen über CIN und DZNE hat das HIH 2010 Fördermittel in Höhe von 6,4 Mio. EUR eingeworben. Im nationalen Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft belegen die Tübinger Institute den ersten Platz in den Neurowissenschaften.

Schöne heile Welt? Drei Medizin-Nobelpreisträger diskutieren am 1.6. in der Paulskirche

Individuelle Spitzenleistungen in der Hirnforschung würdigt die Hertie-Stiftung mit der Hertie-Senior-Forschungsprofessur Neurowissenschaften und dem Eric Kandel Young Neuroscientists Prize. Beide Auszeichnungen verleiht die Hertie-Stiftung in einer Festveranstaltung am 1. Juni um 18 Uhr in der Paulskirche in Frankfurt. Höhepunkt ist ein Podiumsgespräch mit drei Medizin-Nobelpreisträgern:

Prof. Dr. Eric R. Kandel, Columbia University New York, Prof. Dr. Erwin Neher, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und Prof. Dr. Christiane Nüsslein-Volhard, Direktorin am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie in Tübingen, werden unter dem Titel "Schöne heile Welt? Wie Wissenschaftler die Zukunft sehen." über die Zukunft der Neurowissenschaften, ihre Rolle in der Medizin und in der Gesellschaft diskutieren.

Beruf und Familie: Hertie-Stiftung veräußert Anteile der berufundfamilie Service GmbH

Die berufundfamilie gGmbH hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1998 bundesweit zum führenden Berater in Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie entwickelt. Jenen Teil der Gesellschaft, der sich mit der Durchführung von Auditierungen befasst, hat die Hertie-Stiftung 2011 mehrheitlich in die Hände der Auditoren und damit an eine eigene Gesellschaft übergeben. Die gemeinnützige GmbH der Hertie-Stiftung verantwortet weiterhin die Zertifizierung der Arbeitgeber. Ihr Zertifikat ist das Qualitätssiegel für familienbewusste Personalpolitik in Deutschland - und wird von immer mehr Arbeitgebern genutzt: Am 25. Mai überreicht Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder in Berlin die diesjährigen audit-Zertifikate an über 350 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen.

Neu: Horizonte-Stipendien für angehende Erzieher mit Migrationshintergrund

Erstmals schreibt die Stiftung Stipendien für angehende Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund aus: Bis zum 6. Juni 2011 können sich Nachwuchskräfte und Quereinsteiger bewerben, die in diesem Jahr entweder ihre dreijährige Ausbildung an einer Fachschule für Sozialpädagogik oder ihr Studium an einer Fachhochschule in der Rhein-Main-Region beginnen. Die Stipendiaten erhalten eine dreijährige ideelle und finanzielle Förderung. Hintergrund ist das ungleiche Verhältnis von Kindern und Erziehern mit Migrationshintergrund: Während 40 Prozent der Kinder unter sechs Jahren ausländische Wurzeln haben, trifft dies nur für etwa sechs Prozent der Erzieherinnen und Erzieher zu.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung baut auf dem Lebenswerk des 1972 verstorbenen Stifters Georg Karg, Inhaber der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH, auf. In Fortführung seiner Pläne und auf Initiative der Kinder und Erben, Brigitte Gräfin von Norman und Hans-Georg Karg, wurde am 10. Dezember 1974 die "Gemeinnützige Hertie-Stiftung zur Förderung von Wissenschaft, Erziehung, Volks- und Berufsbildung" mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet. 97,5 Prozent der Anteile der Hertie Waren- und Kaufhaus GmbH wurden in diese Stiftung eingebracht. Seit 1998 hält die Stiftung keine Unternehmensbeteiligungen mehr.

Diesen Pressetext sowie den aktuellen Tätigkeitsbericht können Sie im Netz herunterladen: www.ghst.de

Kontakt:

Hertie-Stiftung,
Claudia Finke,
Geschäftsführerin,
Tel.: 069/660756143,
FinkeC@ghst.de

Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Weitere Storys: Gemeinnützige Hertie-Stiftung