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DIE ZEIT

Ingrid Caven und Michael Ballhaus werfen Rainer Werner Fassbinder Foundation Geschichtsfälschung vor

Hamburg (ots)

Genau 25 Jahre nach dem Tod des Regisseurs Rainer
Werner Fassbinder erheben die Schauspielerin Ingrid Caven und der 
Kameramann Michael Ballhaus schwere Vorwürfe gegen die Verwalter von 
Fassbinders Erbe. Vor Fassbinders Todestag am 10. Juni erklärt Caven 
in der ZEIT, die Rainer Werner Fassbinder Foundation verbreite 
"Halbwahrheiten und Unwahrheiten" über Fassbinders Biographie. So 
habe die Chefin der Foundation, Juliane Lorenz, eine Hochzeit mit dem
Regisseur erfunden, um an den Nachlass zu gelangen. Sie betreibe 
einen "einfältigen Geniekult" und zerstöre den Geist von Fassbinders 
vielschichtigem Werk. Caven war mit Fassbinder verheiratet und 
spielte in seinen Filmen.
"Ich und viele andere", erklärt Caven, "halten Juliane Lorenz für 
moralisch ungeeignet, dieses Erbe zu verwalten, nicht nur weil sie 
das Ganze auf einer Riesenlüge aufgebaut hat. Sie hat fast alle engen
Fassbinder-Mitarbeiter ausgeschlossen, die um dieses Lügengespinst 
wissen. ... Institutionen wird zu verstehen gegeben, dass es mit den 
Filmen Schwierigkeiten gibt, falls missliebige Personen eingeladen 
werden." Caven selbst sei - nach der Geschichtsschreibung der 
Foundation - aus dem Leben Fassbinders verschwunden, obwohl sie bis 
zu dessen Tod in engem Kontakt mit ihm gestanden habe. Fassbinders 
engstem Mitarbeiter, dem im Januar verstorbenen Komponisten Peer 
Raben, sei das gleiche widerfahren: "Ergebnis ist die Zensur eines 
Lebens."
Auch der Hollywood-Kameramann Ballhaus, der viele Filme mit 
Fassbinder gedreht hat, erhebt schwere Vorwürfe gegen die Foundation.
Die Geschichtsklitterung, die dort betrieben werde, sei 
"ungeheuerlich". "Als ich wieder nach Deutschland kam", erklärt er 
der ZEIT, "merkte ich, dass die Fassbinder Foundation Ingrid Caven, 
Peer Raben und andere Menschen, die Fassbinder nahe waren, geradezu 
systematisch aus der Fassbinder-Geschichte herausgedrängt 
beziehungsweise herausprozessiert hatte. Es ging so weit, dass 
Juliane Lorenz bei Veranstaltungen drohte, Filme zurückzuhalten, 
falls diese Fassbinder-Vertrauten eingeladen würden."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 22 vom 24. Mai 2007 
senden wir Ihnen gerne zu.

Pressekontakt:

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail: bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

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