Die Schriftstellerin Ingrid Noll: "Ich möchte nur so lange leben, wie ich einigermaßen gut drauf bin"
Hamburg (ots)
Die Schriftstellerin Ingrid Noll ("Die
Apothekerin", "Kalt ist der Abendhauch"), spricht in der ZEIT über
das Älterwerden, das Geheimnis ihrer 50-jährigen Ehe und das Leben
mit ihrer 105-jährigen Mutter, die sie seit 15 Jahren zu Hause
pflegt: "Ich stehe um sieben Uhr auf ... um acht bringe ich meiner
Mutter das Tablett mit einem in Stücke geschnittenen Brot, Kaffee und
den Tabletten." Früher habe sie kein liebevolles Verhältnis zu ihrer
Mutter gehabt: "Es war eher distanziert, früher habe ich die fehlende
Herzlichkeit manchmal vermisst. Ich bin ganz anders als sie, ich bin
eher die Glucke. Meine Mutter ist eine Lady." Die Körperpflege
übernimmt ein Pflegedienst. "Als Kind habe ich meine Mutter nie nackt
gesehen, diese Grenze möchte ich bewahren, so gut es geht."Ein wenig Distanz sei auch das Geheimnis ihrer Ehe: "Wir haben jeder ein eigenes Zimmer." Man müsse sich problemlos aus dem Weg gehen können.
Die Schriftstellerin selbst möchte keinesfalls 105 Jahre alt werden: "Ich möchte nur so lange leben, wie ich einigermaßen gut drauf bin. Ich will nicht abhängig sein, mir widerstrebt das. Meine Kinder sagen mir, wir würden dich jederzeit aufnehmen, aber ich möchte das nicht." Sie würde es vorziehen, im Altersheim zu leben. Dort würde sie "einfach Workshops fürs Krimischreiben geben."
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 41 vom 5. Oktober 2006 senden wir Ihnen gerne zu.
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