Alle Storys
Folgen
Keine Story von DIE ZEIT mehr verpassen.

DIE ZEIT

Anselm Kiefer: Der Mensch ist abgrundtief böse

Hamburg (ots)

Der Künstler Anselm Kiefer, bekannt geworden durch
seine monumentalen Bildwerke, wird am 8. März 60 Jahre alt. Er lebt
zurückgezogen in den französischen Cevennen. In der ZEIT spricht er
über die theologischen und metaphysischen Hintergründe seiner Kunst:
"Der Mensch ist ein Wesen, das abgrundtief böse ist, abgrundtief böse
sein kann. Das erleben wir bis heute. Wir sind immer wieder entsetzt.
Die Kultur kann weitergehen, die Zivilisation kann weitergehen, es
bleibt der Abgrund der falschen Polung des Menschen."
Kiefer: "Malen, um zu erkennen, und erkennen, um zu malen. Bei
jedem neuen Thema, das ich angehe, bei jedem Erlebnis, das ich
verarbeite, gibt es zunächst keinen Diskurs. Die Erkenntnis stellt
sich erst im Verlauf des 'Malens' ein. Dann aber verändert der
gewonnene Standpunkt wiederum das 'Malen'. Diesen Vorgang, diesen
Zirkelschluss kann man selbst auf die Produktion jedes einzelnen
Bildes anwenden." Der ehemalige Beuys-Schüler bekennt: "Ich habe sehr
viel von Beuys gelernt. Abgesehen von seiner politischen Theorie, die
ich abstrus fand, hatte er einen unheimlichen Professionalismus, der
mir geholfen hat, meinen Weg zu verkürzen."
Auf die amerikanische Politik angesprochen sagt Kiefer der ZEIT:
"Wichtig ist, dass die Politik, die jetzt gemacht wird, so vulgär
manichäistisch ist, dass nur das Schlimmste zu befürchten ist. In
einer Welt, die so kompliziert geworden ist wie unsere heute, die
alle möglichen Rücksichten und Kombinationen im Denken erfordert und
höchsten Sachverstand, geht es zu wie in einem Klischee-Cowboyfilm.
Das ist sehr, sehr schlecht. Osama bin Laden und Bush haben sich
gegenseitig emporgeschaukelt."
Das komplette Interview der ZEIT Nr. 10 vom 3. März 2005 senden
wir Ihnen gerne zu.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse-
und Öffentlichkeitsarbeit (Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558,
E-Mail:  bunse@zeit.de)

Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: DIE ZEIT
Weitere Storys: DIE ZEIT
  • 02.03.2005 – 10:02

    Nida-Rümelin gegen "Ökonomisierung der Bildung"

    Hamburg (ots) - Der ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin warnt davor, Bildung und Erziehung nur unter ökonomischen Aspekten zu betrachten. Wer nach dem Pisa-Schock schulische und universitäre Bildung allein als wirtschaftliche Größe definiere, schlage den falschen Weg ein, schreibt der in München lehrende Philosoph in der ZEIT. "Der Pisa-Befund zeigt vor allem eines: Die Wandlung Deutschlands von ...

  • 02.03.2005 – 10:00

    Helmut Schmidt zum Tode von Hans-Jürgen Wischnewski: "Ich habe einen guten Freund verloren"

    Hamburg (ots) - "Auf diesen Mann konnte man sich in jeder Lebenslage verlassen" - mit diesem Satz beginnt der Nachruf des Altbundeskanzlers und ZEIT-Herausgebers Helmut Schmidt auf den in der vergangenen Woche gestorbenen früheren Bundesminister Hans-Jürgen Wischnewski. "Ich habe während fast eines halben Jahrhundes viele Ratschläge von ihm erhalten, und nahezu ...

  • 02.03.2005 – 10:00

    Chrysler-Group-Chef Zetsche will Wagen der Marke Dodge in Europa billiger als VW anbieten

    Hamburg (ots) - Der US-Autohersteller Chrysler will beim Vertrieb seiner Marke Dodge in Europa vor allem deutschen Herstellern Kunden abjagen. "Die Preise für die Dodges werden sicher unter denen von Volkswagen liegen", sagt Dieter Zetsche, Chef der zum DaimlerChrysler-Konzern gehörenden Chrysler Group, in der ZEIT. Er sei zuversichtlich, dass Chrysler "2007 bei ...