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Til Schweiger hat sich vom Wunsch verabschiedet, von allen Kritikern geliebt zu werden

Hamburg (ots)

Schauspieler und Produzent Til Schweiger spricht mit seinen engen Freunden oft über seine vermeintliche Sehnsucht nach Anerkennung: "Ich habe ständig damit zu tun, meine ältesten Freunde von früher zu trösten. Die meinen: Til, das ist unfair, wie du dargestellt wirst. Ich sage dann: Leute, es ist halt so, und solange mich das nicht kaputtmacht, müsst ich euch damit nicht befassen. Entspannt euch" sagt Schweiger im Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT. Der Hamburger hat sich von dem Wunsch verabschiedet, von allen Kritikern in Deutschland geliebt zu werden. "Wenn du das machst, musst du dich aufknüpfen, da habe ich keine Lust drauf." Aus Spaß habe er zu seinen Kollegen gesagt: "Lasst uns ein Thema nehmen, das den Kritikern gut gefällt, dann drehen wir den Film in Schwarz-Weiß mit möglichst wenig Schnitten und ganz langen Einstellungen und versuchen, jeglichen Erzählrhythmus zu vermeiden." Das Problem sei nur: "wenn du so einen Film machst und 'Regie: Til Schweiger' drauf schreibst, würde er trotzdem nichts gewinnen."

Das falsche Spiel einiger Kollegen will der 56-Jährige nicht mitmachen: "Ich kenne einige Schauspieler, auch Schauspielerinnen, die drücken auf den Knopf und sind die coolsten, kollegialsten Menschen, die sich für den Erfolg anderer Kolleginnen sowas von freuen. Die können das. Ich kann es nicht." In dem Moment der gespielten Höflichkeit "geht meine Stimme hoch, dann werde ich nervös, dann gucke ich auf den Boden."

Auf die Frage, warum er sich mit dem umstrittenen Sänger Xavier Naidoo solidarisierte, als dieser wegen fremdenfeindlicher Aussagen scharf kritisiert wurde, gesteht Schweiger im ZEIT-Interview, blind Partei ergriffen zu haben: "Ich habe seine Lieder nicht gehört. Das ist ein Vorwurf, den kann ich mir selber machen." Sein Vater habe ihm Links aus dem Internet geschickt zu den Videos Naidoos und gesagt: "Til, pass mal auf, was du hier sagst." Wenn alle auf einen draufhauen, sagt Schweiger, habe er "automatisch das Gefühl, mich hinter den stellen zu müssen." "Das klingt jetzt komisch, aber ich mag den Kerl so gern, dass ich mir diese Lieder gar nicht anhören will."

Enttäuscht zeigt sich Schweiger auch von der Mutter seiner vier Kinder. Dana Schweiger hatte im Herbst vergangenen Jahres ein Buch unter anderem über das gemeinsame Familienleben veröffentlicht. "Mich hat erstaunt", so Schweiger, "dass sie das mit mir und dem Rest der Familie nicht vorher abgesprochen hat." An Weihnachten sei es bei ihm zuhause zur Aussprache gekommen: "Heiligabend haben wir jedenfalls hier zusammen an diesem Tisch gesessen. Bei der Gelegenheit hat sie schon von ihren Töchtern die eine oder andere Ansage bekommen. Ich habe das Buch übrigens nicht gelesen."

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