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Bundesärztekammer

Hoppe zu KV 45-Zahlen: Die Bürokratie wuchert weiter

Berlin (ots)

"Der ungebrochene Anstieg der Verwaltungsausgaben
der Krankenkassen muss die Politik alarmieren. Denn mit der
Ausweitung der Behandlungsprogramme für chronisch Kranke wird sich
die Bürokratie der Kassen noch mehr verselbstständigen, als das jetzt
schon der Fall ist. Daran wird auch die gesetzlich verfügte
Budgetierung der Verwaltungsausgaben nichts ändern können",
kritisierte der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr.
Jörg-Dietrich Hoppe, den Anstieg der Verwaltungskosten der
Krankenkassen. Nach den aktuellen, vom Bundesministerium für
Gesundheit und Soziale Sicherung vorgelegten Zahlen zur
Finanzentwicklung der gesetzlichen Krankenversicherung sind die
Verwaltungsausgaben der Krankenkassen von Januar bis Ende September
dieses Jahres um durchschnittlich drei Prozent gestiegen - und das,
obwohl mit dem GKV-Modernisierungsgesetz die gesundheitspolitische
Vorgabe besteht, dass die Verwaltungsausgaben nicht stärker als die
beitragspflichtigen Einnahmen steigen dürfen. "Von Jahr zu Jahr
erreichen die Verwaltungsausgaben der Kassen neue Rekordhöhen. Das
sind Gelder, die dann für die Patientenbehandlung fehlen. Das muss
man gerade denen sagen, die immer wieder schreien, wir hätten noch
genug Reserven im System", so der Ärztepräsident.
Trotzdem würden die berechtigten Warnungen vor einer zunehmenden
Bürokratisierung im Gesundheitswesen, vor allem durch die
Behandlungsprogramme für chronisch Kranke (Disease Management-
Programme), von den politisch Verantwortlichen nach wie vor
ignoriert. Dabei werde inzwischen selbst von Krankenkassen moniert,
dass die Programme zu viel kosten und nur wenig bringen. "Das Konzept
der Disease Management-Programme ist völlig aus dem Ruder gelaufen
und wird durch einen Wahnsinn an Bürokratie ad absurdum geführt",
kritisierte Hoppe. Der Einschätzung des Instituts für Gesundheits-
und Sozialforschung, dass bei den Programmen nicht die Bekämpfung von
Risiken, sondern vorwiegend deren Dokumentation im Vordergrund stehe,
sei uneingeschränkt zuzustimmen. "Es ist absehbar, dass die Disease
Management-Programme für die Verwaltungskosten der Krankenkassen und
damit auch für Beitragssatzsteigerungen wie Katalysatoren wirken
werden. Die Bürokratie wuchert weiter", sagte Hoppe.

Pressekontakt:

Pressestelle der deutschen Ärzteschaft,
Tel. (030) 30 88 98 30

Original-Content von: Bundesärztekammer, übermittelt durch news aktuell

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