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AOK-Bundesverband

Mehr Transparenz bei der Ergebnisqualität von Krankenhausbehandlungen
AOK-Bundesverband und HELIOS Kliniken entwickeln zukunftsweisendes Verfahren zur Qualitätssicherung im Krankenhaus

Bonn (ots)

Gemeinsame Presseinformation
   AOK-Bundesverband 
   HELIOS Kliniken 
   Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Erstmals ist es möglich auf der Grundlage von Routinedaten 
Aussagen über die Ergebnisqualität einer medizinischen Behandlung, 
auch über die Zeit im Krankenhaus hinaus, zu treffen. In dem 
gemeinsamen Projekt "Qualitätssicherung der stationären Versorgung 
mit Routinedaten" (QSR) haben der AOK-Bundesverband und die HELIOS 
Kliniken mit dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) und dem 
Forschungsinstitut für das Sozial- und Gesundheitswesen 
Sachsen-Anhalt (FEISA) ein besonderes Verfahren zur 
Qualitätsbewertung entwickelt, das erstmals auch Langzeiterfolge von 
Behandlungen mit in den Blick nimmt. "Bei Patienten, einweisenden 
Ärzten und vor allem bei den Krankenhäusern besteht der dringende 
Wunsch, mehr über Behandlungsergebnisse von Kliniken zu erfahren als 
bisher. Als erste gesetzliche Krankenkasse verfügen wir über 
zuverlässige Informationen zur Behandlungsqualität unserer 
Versicherten in den Krankenhäusern", betonte Johann-Magnus von 
Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des 
AOK-Bundesverbandes, bei der heutigen Vorstellung des 
QSR-Abschlussberichtes. Zudem sei mehr Transparenz bei der Qualität 
von Krankenhäusern eine unverzichtbare Vorraussetzung für den 
Vertragswettbewerb, so von Stackelberg.
Ralf Michels, Hauptgeschäftsführer der HELIOS Kliniken, sieht in 
dem Verfahren die konsequente Weiterentwicklung der Qualitäts- und 
Transparenzoffensive des Klinikkonzerns. "HELIOS veröffentlicht schon
seit dem Jahr 2000 Ergebniszahlen zur Behandlungsqualität. Mit QSR 
gelingt es nun auch, die Langzeitergebnisse von 
Krankenhausbehandlungen zu messen und zu veröffentlichen", so 
Michels. "Dieses Projekt ist ein großer Schritt hin zu mehr 
Transparenz im Leistungsgeschehen. Der Wettbewerb der Kliniken um die
beste Ergebnisqualität kann damit substanziell verbessert werden", 
betonte Michels.
QSR bietet auf der Grundlage von anonymisierten Routinedaten die 
Möglichkeit, längere Behandlungszeiten von Patienten zu betrachten 
und mehrere Klinikaufenthalte in Beziehung zu setzen. Zur Analyse 
wurden zehn häufige und ökonomisch relevante Leistungsbereiche, 
sogenannte Tracer, aus verschiedenen medizinischen Disziplinen 
ausgewählt. Es handelt sich zum Beispiel um Herzinsuffizienz, 
Herzinfarkt, Hirninfarkt, Operationen bei Dickdarmkrebs, Eingriffe 
zur Blinddarmentfernung oder Operationen zum Einsetzen von 
Hüftgelenks- und Kniegelenks-Total-endoprothesen. "Da die 
Patientenstruktur in den Krankenhäusern sehr unterschiedlich sein 
kann, wurde Wert auf ein zuverlässiges Verfahren gelegt, durch das 
die verschiedenen Risiken berücksichtigt werden können", erklärte 
Günther Heller vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO). Mit 
einbezogen wurden bei der Risikoadjustierung zum Beispiel Geschlecht,
Alter sowie Begleiterkrankungen. Im Rahmen des Projektes wurde so ein
Verfahren entwickelt, das es einer einzelnen Klinik möglich macht, 
ihre Ergebnisqualität einzuschätzen. "Die Daten liegen bei den 
Krankenkassen vor, so dass den Krankenhäusern kein bürokratischer 
Aufwand entsteht", betonte Heller.
Auf der Basis der QSR-Daten können nicht nur einzelne 
Leistungserbringer verglichen werden. Auf Bundesebene ist es auch 
möglich, anhand sehr großer Fallzahlen die Ergebnisse verschiedener 
Behandlungsverfahren zu vergleichen. "Damit eröffnen sich neue 
Perspektiven auch in der Versorgungsforschung", so HELIOS 
Hauptgeschäftsführer Ralf Michels.
Von Stackelberg kündigte an, in einem ersten Schritt bis Sommer 
2007 die Möglichkeit zu schaffen, dass Kliniken Daten zur eigenen 
Ergebnisqualität der bisher analysierten Leistungsbereiche erhalten 
könnten. In einem zweiten Schritt sei für nächstes Jahr geplant, den 
Versicherten Daten zur Ergebnisqualität von Behandlungen zur 
Verfügung zu stellen. Michels ermutigte die Krankenhäuser, der 
Veröffentlichung ihrer Daten zuzustimmen und sich dem 
Qualitätswettbewerb zu stellen. Die Erfahrungen der HELIOS Kliniken 
und die Ergebnisse aus den USA zeigen, dass dies die Qualität zum 
Nutzen der Patienten nachhaltig verbessert".
Ergebnisse am Beispiel Implantation einer
   Kniegelenks-Totalendoprothese:
Im Jahr 2003 wurden rund 40.000 AOK-Patienten eine 
Totalendoprothese des Kniegelenks implantiert. Der Altersdurchschnitt
lag bei 70 Jahren, etwa 10 Prozent der Patienten waren 80 Jahre und 
älter. Fast drei Viertel (73,8 Prozent) der Operierten waren Frauen. 
Blutungskomplikationen wurden bei 13 Prozent der Patienten und 
thrombotische Ereignisse bei zwei Prozent festgestellt. Die 
durchschnittliche Sterblichkeit im erstbehandelten Haus beträgt 0,1 
Prozent, steigt im ersten Jahr der Entlassung auf 1,6 Prozent. Wurde 
eine Lungenentzündung als Begleiterkrankung im Krankenhaus 
festgestellt, beträgt die Ein-Jahres-Sterblichkeit 15,3 Prozent. 
Durchschnittlich 2,4 Prozent der Patienten wurden innerhalb eines 
Jahres erneut wegen Revision einer Totalendoprothese des Kniegelenks 
stationär behandelt.
Die Pressemitteilung finden Sie auch unter www.aok-presse.de
Den Bericht und weitere Informationen können Sie unter
   http://wido.de/qsr-bericht.html herunterladen.
Der QSR-Abschlussbericht ist zu bestellen bei Ursel Heller,
   Wissenschaftliches Institut der AOK 
   E-Mail:  ursel.heller@wido.bv.aok.de, Fax: 0228 843-144.

Pressekontakt:

AOK-Bundesverband
Barbara Marnach
Telefon: 0228 843-310
E-Mail: presse@bv.aok.de

HELIOS Kliniken
Constanze von der Schulenburg
Telefon: 030 521321-522
E-Mail: constanze.schulenburg@helios-kliniken.de

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

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