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Wissenschaftliches Institut der AOK
Psychische Erkrankungen führen immer häufiger zur Arbeitsunfähigkeit

Bonn (ots)

Der Trend zu niedrigen Krankenständen setzt sich nach
Angaben des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) weiter fort.
Bei den fast 10 Millionen AOK-Mitgliedern ging der Krankenstand auch
im Jahr 2004 deutlich zurück und erreichte mit 4,5% den niedrigsten
Wert seit mehr als 10 Jahren. Trotz insgesamt sinkender Krankenstände
nehmen aber die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen zu.
Die Zahl der Krankmeldungen nahm auch im Jahr 2004 erheblich ab.
Gegenüber dem Vorjahr war ein Rückgang um 8,9% zu verzeichnen. Im
Durchschnitt waren die AOK-Mitglieder 16,4 Tage krank geschrieben. Im
Jahr zuvor waren es noch 17,7 Tage gewesen. In Ostdeutschland fiel
der Krankenstand mit 4,3% noch niedriger als im Westen aus. Dort lag
er bei 4,5%.
In den einzelnen Wirtschaftszweigen variierten die Krankenstände
erheblich. Branchen wie die Abwasser- und Abfallbeseitigung, die
Forstwirtschaft, die Metallerzeugung- und verarbeitung, die
Autoindustrie, das Textilgewerbe und die öffentliche Verwaltung
wiesen überdurchschnittlich hohe Krankenstände auf. Niedrige
Krankenstände waren in der Datenverarbeitung, bei Banken und
Versicherungen, im Gastgewerbe sowie im Bereich Forschung und
Entwicklung zu verzeichnen.
Die meisten Ausfalltage waren auf Muskel- und Skeletterkrankungen
(25,2%), Verletzungen (13,2%), Atemwegserkrankungen (12,0%) und
psychische Erkrankungen (7,8%) zurückzuführen. Psychische
Erkrankungen haben in den letzten Jahren vermehrt zu Arbeitsausfällen
geführt. Allein im Jahr 2004 stieg die Anzahl der dadurch bedingten
Ausfalltage um 10%. Frauen sind häufiger von psychischen Erkrankungen
betroffen als Männer. Bei ihnen stellen diese nach den Muskel- und
Skeletterkrankungen und Atemwegserkrankungen mittlerweile die
häufigste Ursache für krankheitsbedingte Fehlzeiten dar. In den
letzten Jahren haben allerdings psychische Erkrankungen bei Männern
stark zugenommen (Anstieg der AU-Fälle um 82% im Zeitraum von 1994 -
2003), so dass sich die geschlechtsspezifischen Unterschiede
hinsichtlich der Häufigkeit der Erkrankungen verringert haben.
Überdurchschnittlich viele Erkrankungstage aufgrund psychischer
Erkrankungen sind im Gesundheitswesen, im Versicherungsgewerbe und in
der öffentlichen Verwaltung zu verzeichnen. Bei den psychischen
Erkrankungen dominieren Depressionen und neurotische Erkrankungen.
Dazu gehören beispielsweise Angsterkrankungen, Zwangsstörungen,
Reaktionen auf schwere Belastungen und psychosomatische
Erkrankungen.
Detaillierte Ergebnisse und Analysen zur aktuellen
Krankenstandsentwicklung in allen Branchen sind dem Fehlzeiten-Report
zu entnehmen, der im November 2005 erscheint.
Die Grafiken sind unter http://www.wido.de abrufbar.

Pressekontakt:

Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
Tel.: 0228 843-393
Fax: 0228 843-144
Email: wido@wido.bv.aok.de
http://www.wido.de

Ansprechpartner:
Christian Vetter
0228 843-155
christian.vetter@wido.bv.aok.de

Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell

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