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PwC Deutschland

Mittelstand nimmt IFRS kritisch ins Visier

Frankfurt am Main (ots)

Mittelstandsumfrage von DIHK und PwC belegt starkes Interesse an
   internationalen Rechnungslegungsvorschriften / Furcht vor hohem
   Aufwand einer Bilanzumstellung
Die Bilanzierung nach internationalen Rechnungslegungsvorschriften
("International Financial Reporting Standards" - IFRS) ist spätestens
ab 2007 für kapitalmarktorientierte Unternehmen in Deutschland
Pflicht. Freiwillig ist die Anwendung der IFRS unter anderem für den
nicht-kapitalmarktorientierten Mittelstand - und damit die Mehrzahl
der deutschen Unternehmen. Vor diesem Hintergrund überraschend ist
das große grundsätzliche Interesse des Mittelstands an den neuen
Rechnungslegungsvorschriften. Eine aktuelle Studie vom Deutschen
Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und PricewaterhouseCoopers
(PwC) hat ergeben, dass sich fast 60 Prozent von 600 befragten
mittelständischen Unternehmen bereits mit dem Thema IFRS befasst
haben. 80 Prozent der Mittelständler sehen derzeit keinen Bedarf für
eine Änderung der Rechnungslegung.
Größe ist ausschlaggebend...
Bislang ist die Umstellung auf IFRS vor allem für größere
Gesellschaften mit einem Umsatz über 60 Millionen Euro ein Thema. Bei
den knapp acht Prozent der befragten Mittelständler, die bereits nach
IFRS bilanzieren, ist diese Gruppe überdurchschnittlich stark
vertreten. "Unternehmen mit größerem Auslandsumsatzanteil neigen eher
als jene mit geringer Auslandsorientierung zu einer
IFRS-Bilanzierung; gleichwohl bilanzieren - unter den antwortenden
Unternehmen - immerhin etwa fünf Prozent der ausschließlich im Inland
tätigen Gesellschaften nach den IFRS-Regeln", hebt Dr. Axel Nitschke,
Chefvolkswirt beim DIHK, hervor. Auch bei den elf Prozent, die eine
Umstellung konkret planen, erzielt über die Hälfte einen Umsatz von
mehr als 60 Millionen Euro. Auf der anderen Seite gab ein gutes
Drittel der Befragten an, sich bislang nicht mit IFRS befasst zu
haben. Zu dieser Gruppe zählen hauptsächlich Unternehmen ohne
Konzernbindung mit weniger als 250 Arbeitnehmern, geringen oder gar
keinen Auslandserlösen und Umsätzen bis zu 32 Millionen Euro.
... sollte es aber nicht sein
Die Entscheidung für oder gegen eine freiwillige Bilanzierung nach
IFRS sollte aber nicht allein an die Unternehmensgröße gekoppelt
werden: "Die Anwendung der IFRS in mittelständischen Unternehmen
erfordert eine differenzierte Betrachtung und kann nicht mit einem
allgemein gültigen oder uneingeschränkten Ja oder Nein beantwortet
werden", konstatiert Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Vorstand für den
Mittelstandsbereich bei PricewaterhouseCoopers. Vor allem
Mittelständler, die im Ausland stark engagiert sind, sollten sich mit
den Rechnungslegungsvorschriften intensiv auseinandersetzen. Denn:
"Unternehmen sollten die Umstellung der Rechnungslegung auf IFRS
immer als betriebswirtschaftliche Investition verstehen und die
möglichen Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen", rät Winkeljohann.
Vorteile vor allem im Konzernverbund
Die Erleichterung der internen und externen Berichterstattung
nennen 23 Prozent der Unternehmen als Vorteil einer
IFRS-Bilanzierung. Dabei zeichnet sich ab, dass auch
nicht-kapitalmarktorientierte Konzerne die Vorteile der
Berichterstattung nach IFRS sehen - hier spielt auch die bessere
Vergleichbarkeit der Tochterunternehmen eine Rolle. Bei den acht
Prozent der befragten Unternehmen, die bereits nach IFRS bilanzieren,
überwiegen Vorteile wie zum Beispiel die Darstellung der
Unternehmenslage und die Konzernberichterstattung nach eigener
Aussage den Mehraufwand.
Doch kann die Bilanzierung nach IFRS auch aus Sicht der
Unternehmen, die ihre Rechnungslegung nicht ändern wollen, durchaus
Vorteile bieten. Knapp die Hälfte aller befragten Unternehmen hob die
grundsätzlich bessere Darstellung der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage hervor. Weitere Vorteile für die Unternehmen sind
positive Effekte beim Rating durch die Hausbank (19 Prozent) sowie
ein erleichterter Zugang zum Kapitalmarkt (12 Prozent) oder zu
alternativen Finanzierungsformen (5 Prozent).
Die Bilanzierung nach IFRS kann nach Einschätzung der befragten
Unternehmen auch Impulse für die Internationalisierung des Geschäfts
bringen. So erwarten 14 Prozent Vorteile im internationalen
Wettbewerb. Sechs Prozent glauben, dass sich die IFRS-Bilanz bei der
Suche nach ausländischen Partnern bewährt. Bei einem möglichen
Verkauf des Unternehmens rechnen sich 13 Prozent bessere Chancen als
mit einer reinen HGB-Bilanz aus.
Hemmschuh Umstellungs- und Folgeaufwand
Das größte Hindernis für die Anwendung der IFRS ist aus Sicht der
befragten Unternehmen der Umstellungs- und Folgeaufwand, den 79
Prozent der befragten Mittelständler mit der Einführung von IFRS
verbinden. Höhere interne Personalkosten erwarten 50 Prozent, den
Aufwand für externe Beratung machen 57 Prozent der befragten
Unternehmen als Nachteil geltend. Für knapp die Hälfte der
Unternehmen (48 Prozent) sind die Rechnungslegungsvorschriften nach
IFRS zu komplex. Zudem schreckt die doppelte Bilanzierung ab. Zwar
kann ein Unternehmen den Konzernabschluss auf freiwilliger Basis nach
IFRS erstellen, die Einzelabschlüsse müssen jedoch weiterhin den
Anforderungen des HGB genügen.
Die Umfrage "IFRS in mittelständischen Unternehmen" können Sie
unter  daniela.mongiat@de.pwc.com kostenfrei anfordern.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Ute Brüssel
Pressesprecherin
Deutscher Industrie- und Handelskammertag
Tel.: (030) 2 03 08 - 16 02
E-Mail:  bruessel.ute@berlin.dihk.de
Oliver Heieck
Leiter Corporate Communications 
PricewaterhouseCoopers
Tel.: (069) 95 85 - 10 74
E-Mail:  oliver.heieck@de.pwc.com
Hinweis für die Redaktion:
Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist in
Deutschland mit 8.200 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund
einer Milliarde Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

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