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Finanzinvestoren lassen Autoindustrie links liegen

Frankfurt am Main (ots)

PwC-Studie: M&A-Volumen in der Automobilbranche hat sich 2008 annähernd halbiert / Finanzinvestoren treten auf die Bremse / Absatzkrise zwingt Hersteller zu Restrukturierungen und neuen Allianzen

Die Automobilindustrie hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Beteiligungskapital angezogen als 2007. Private-Equity-Fonds und andere Finanzinvestoren gaben 2008 weltweit nur noch 5,5 Milliarden US-Dollar für Anteile an Autoherstellern und Zulieferern aus, ein Jahr zuvor waren es noch 25,1 Milliarden US-Dollar. Damit hat sich der Anteil der Finanzinvestoren am Beteiligungsvolumen in der Automobilindustrie innerhalb eines Jahres von 44 Prozent auf 17 Prozent verringert, wie aus der Branchenstudie "Drive Value - Automotive M&A Insights 2008" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor geht.

"Der dramatische Einbruch der Finanzinvestitionen trifft die Automobilindustrie zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. Die Absatzkrise hat viele Hersteller an den Rand der Zahlungsfähigkeit gebracht. Gleichzeitig lassen sich notwendige Restrukturierungen kaum noch durch Beteiligungsverkäufe finanzieren. In dieser Situation sind staatliche Hilfen ein wichtiger möglicher Ausweg", kommentiert Harald Kayser, Leiter des Automobilbereichs bei PwC.

Der Gesamtwert der Fusionen und Beteiligungskäufe (Mergers and Acquisitions, M&A) in der Automobilbranche sank 2008 gegenüber dem Vorjahr um 45 Prozent auf 31,6 Milliarden US-Dollar. Die Anzahl der Transaktionen verringerte sich demgegenüber nur um neun Prozent auf 549 Fälle.

Die Finanzkrise und die unsichere Branchenentwicklung haben im vergangenen Jahr viele Investoren vor größeren Engagements zurückschrecken lassen. So entfielen auf die fünf größten Übernahmen 2008 nur rund 16,3 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2007 lag das Transaktionsvolumen in der Spitzengruppe noch bei 33 Milliarden US-Dollar.

Porsche fährt voraus

Die teuerste Beteiligung des vergangenen Jahres war der Einstieg des Sportwagenherstellers Porsche bei Volkswagen. Für einen Anteil von zwölf Prozent zahlte Porsche gut 5,1 Milliarden US-Dollar (Quelle: Thomson Reuters). Auch bei den in der Rangliste folgenden Transaktionen traten deutsche Unternehmen als Käufer auf. So übernahm Volkswagen für knapp 4,4 Milliarden US-Dollar 17 Prozent am schwedischen Lkw-Produzenten Scania, und die Schaeffler-Gruppe kaufte sich für 3,2 Milliarden US-Dollar beim Zulieferer Continental ein.

Doch profitierten europäische Hersteller im vergangenen Jahr auch überdurchschnittlich von Kapitalzuflüssen aus Übersee. Per Saldo verzeichnete die europäische Branche einen Investitionsüberschuss von fast 2,7 Milliarden US-Dollar, während aus Asien 2,37 Milliarden US-Dollar und aus den USA sowie anderen Regionen rund 320 Millionen US-Dollar abflossen.

Hersteller auf Konsolidierungskurs

Im bemerkenswerten Kontrast zur allgemeinen Marktentwicklung steht der Anstieg des M&A-Volumens bei den Automobilherstellern. Hier legte der Gesamtwert der Fusionen und Beteiligungen von 11,5 Milliarden US-Dollar 2007 auf 15,7 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr zu.

"Die Konsolidierung auf Ebene der Hersteller dürfte sich im laufenden Jahr fortsetzen. Risikobereiten Käufern eröffnet dies auf der anderen Seite Chancen. In der Rückschau haben sich Investitionen in Krisenzeiten wegen der extrem niedrigen Bewertungsniveaus oft überdurchschnittlich bezahlt gemacht. Käufe sind allerdings nicht für alle Unternehmen das Mittel der Wahl in diesen Tagen. Dies zeigen Fiat und Chrysler in Form der vereinbarten Kooperation", kommentiert Kayser.

Pressekontakt:

Karim Schäfer
PricewaterhouseCoopers AG WPG
Corporate Communications / Presse
Tel.: (069) 95 85 - 5435
E-Mail: karim.schaefer@de.pwc.com


Redaktionshinweis:

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