Berufsausbildung braucht Bologna-Boom
Düsseldorf (ots)
- White Paper im Auftrag der Adecco Gruppe untersucht Jugendarbeitslosigkeit - Betriebliche und Hochschulausbildung sollen besser verzahnt werden - Zeitarbeit kann gerade Geringqualifizierte für Arbeitsmarkt fit machen
Die Berufs- und die Hochschulausbildung in Europa erleben derzeit einen gravierenden Wandel. Um den zunehmenden Fachkräftebedarf der modernen Informationsgesellschaft zu decken und die Jugendarbeitslosigkeit gering zu halten, sind dringend weiterbildungspolitische Weichenstellungen nötig. Das raten die Autoren des White Papers "Two worlds collide? Bringing Copenhagen to Bologna". Die Zusammenfassung von Ergebnissen europäischer Arbeitsmarktforscher ist im Auftrag der Adecco Gruppe erstellt worden.
"Auch für die Zeitarbeit ergeben sich aus dem White Paper klare Handlungsempfehlungen", sagt Andreas Dinges, Geschäftsführer der Adecco Gruppe in Deutschland. "Durch das Angebot ,kleinerer' kürzerer Ausbildungsgänge könnten wir beispielsweise dazu beitragen, Geringqualifizierte besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren." Zudem sei man ein geeigneter Partner für die modulare Weiterbildung. "Zeitarbeit ist allein schon deshalb ein Qualifizierungsinstrument, weil die wechselnden Einsätze die Beschäftigungsfähigkeit erhöhen", sagt Andreas Dinges. Hinzu kämen die Weiterbildungen. So ergibt sich eine duale Kombination aus "training on and off the job".
Das White Paper vergleicht die vor zehn Jahren begonnene Bologna-Reform im Hochschulbereich mit der Entwicklung der beruflichen Ausbildung (dem sogenannten Kopenhagen-Prozess). Die Untersuchung zeigt, dass die Jugendarbeitslosigkeit in Europa stark variiert. Die Ausbildung im dualen System - vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz - ist für den Übergangsprozess von der Schule in den Beruf allerdings sehr gut aufgestellt. Die europaweit eingeführten Bachelorabschlüsse an den Hochschulen konkurrieren nicht mit den Berufsausbildungen. Sie spielen vielmehr eine eigene, wichtige Rolle beim Übergang junger Menschen in den Arbeitsmarkt.
"Das White Paper zeigt uns aber, dass berufliche und Hochschulausbildung enger verzahnt werden sollten", sagt Andreas Dinges. Folgendes wäre angebracht:
- Die berufliche Bildung behält ihre herausragende Bedeutung für die Ausbildung von Fachkräften. Allerdings sollte die Erstausbildung durch spezifische und kontinuierliche Weiterbildungen ergänzt werden. Bei der Harmonisierung von Berufsabschlüssen müssen jedoch die nationalen Besonderheiten beachtet werden. - Die Komplementarität von tertiärer und beruflicher Bildung muss weiter ausgebaut werden: Ausbildungen und Zertifikate müssen anerkannt werden, um qualifizierten Arbeitskräften ohne große Zeitverluste den Übergang in die tertiäre Bildung zu ermöglichen. - Geringqualifizierte dürfen nicht vernachlässigt werden. Kürzere, zweijährige Ausbildungsgänge mit niedrigeren Qualifikationsanforderungen könnten ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.
Journalistenservice:
Das Adecco-White-Paper "Two Worlds Collide? Bringing Copenhagen to Bologna" wurde von Christian Brzinsky-Fay und Dr. Christoph Hilbert erstellt. Beide sind international anerkannte Arbeitsmarktexperten. Die Erhebung kann kostenlos bei Adecco bestellt werden.
Über die Adecco Gruppe:
Die Adecco Gruppe mit Sitz in Zürich, Schweiz, ist der weltweit führende Personaldienstleister. Mit mehr als 5.500 Niederlassungen in über 60 Ländern und Regionen rund um den Globus bietet die Adecco Gruppe ein breites Spektrum an Personaldienstleistungen. So verbindet sie täglich mehr als 700.000 Arbeitskräfte und 100.000 Unternehmen.
In Deutschland wird die Unternehmensgruppe durch die Adecco Germany Holding SA & Co. KG vertreten, die als Muttergesellschaft für die Marken Adecco Personaldienstleistungen GmbH, DIS AG und TUJA Zeitarbeit GmbH agiert. Die Adecco Gruppe ist in den Geschäftsfeldern Arbeitnehmerüberlassung, Personalvermittlung, Outsourcing, Outplacement und der Beratung tätig und beschäftigt rund 38.000 Mitarbeiter in mehr als 400 Niederlassungen.
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