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In Deutschland fehlt ein "kräftiger IT-Mittelstand"

München (ots)

Herbert Weber, Leiter des Fraunhofer-ISST, im
Interview mit der COMPUTERWOCHE über die Probleme und Chancen der
deutschen IT-Branche / Weber sieht nur geringe Chancen, in den
IT-Basistechnologien aufzuholen / "Es gibt zu wenig Innovationen,
neue Produkte und Dienstleistung sind selten"
München, 17. Dezember 2004 – Nach Meinung von Herbert Weber,
Leiter des Fraunhofer-Instituts für Software- und Systemtechnik
(ISST) in Berlin, wird die deutsche IT-Landschaft weiter schrumpfen.
Im Interview mit der IT-Wochenzeitschrift COMPUTERWOCHE (Ausgabe
51-52/2004) sagt Weber: "Es gibt zu wenig Innovationen, neue Produkte
und Dienstleistung sind selten."
Dabei hapere es gar nicht unbedingt an Ideen. Vielmehr sei ein
Problem die fehlende Investitionsbereitschaft. "Es wird zu wenig
investiert, weil es so gut wie kein Venture Capital mehr gibt und
sich auch Konzerne mit direkten Finanzierungen zurückhalten", meint
Weber. Gegenüber der IT-Wochenzeitschrift kritisiert der IT-Experte
aber auch die seit der Krise zunehmend defensive Einstellung der
Branche. Es sei an der Zeit, sich nun endlich wieder auf die eigenen
Stärken zu besinnen. "Wir müssen genauer auf unsere Heimatmärkte
schauen." Die Industrie – in Deutschland vor allem die traditionellen
Branchen Automobilindustrie, Maschinen- sowie Anlagenbau – fordere
vehement mehr IT-Unterstützung, so Weber.
Als weiteres Manko im internationalen Vergleich sieht er den
Aufbau der deutschen IT-Branche. Hierzulande gäbe es nur wenige große
IT-Unternehmen; andererseits hätten viele kleine Firmen inzwischen
"die Behäbigkeit der Konzerne" angenommen. Gerade die kleinen
Spezialisten hätten aber nach Ansicht Webers in den vergangenen 15
Jahren viel stärker zusammenwachsen müssen. Die Folge: Im Gegensatz
beispielsweise zu Großbritannien fehlt nach Meinung des IT-Experten
in Deutschland ein kräftiger IT-Mittelstand.
Für die heimische IT-Branche beurteilt der Leiter des
Fraunhofer-Instituts das vergangene Jahr als mittelmäßig: "Wir haben
uns so einigermaßen geschlagen." Weber empfiehlt den deutschen
IT-Spezialisten, sich in Zukunft auf die hiesigen Kernbereiche der
Informationstechnologie zu konzentrieren. Diese lägen vor allem in
der Anwendungsentwicklung. Wenig Chancen für einen internationalen
Erfolg sieht der ISST-Leiter hingegen im Segment der
IT-Basistechnologien.
Für Rückfragen: 	
Alexander Freimark, Redaktion COMPUTERWOCHE,
Tel. 089/360 86-655, Fax 089/360 86-109
ots-Originaltext: Computerwoche
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=8155

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