Alle Storys
Folgen
Keine Story von General-Anzeiger mehr verpassen.

General-Anzeiger

General-Anzeiger: Kommentar zu schärferen Kontrolle bei der Vergabe von Spenderorganen

Bonn (ots)

Kontrolle unerlässlich

Von Kai Pfundt

Der Schaden ist da. Jetzt geht es für die Mediziner darum, verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen - im Interesse ihrer Patienten wie auch im Interesse ihres Berufsstandes. Die Beschlüsse, die Ärztevertreter gestern als Reaktion auf die mutmaßlichen Manipulationen bei der Vergabe von Spenderorganen in Göttingen und Regensburg verkündeten, weisen dafür in die richtige Richtung. Die Vorschläge zeigen aber auch eine gewisse Vertrauensseligkeit bei der bisherigen Praxis - als seien Mediziner gegen materielle Anfechtungen immun. Das Mehraugenprinzip, das Ärztepräsident Montgomery für die Kontrolle der Organvergabe ankündigte, ist für jede Tankstellenkasse längst selbstverständlich. Dass ein solch simples Verfahren in einem Bereich, bei dem es für viele Patienten um Leben oder Tod geht und für die beteiligten Mediziner um hohe Honorarsummen, erst jetzt eingeführt werden soll, belegt ein fatales Versagen der ärztlichen Selbstkontrolle. Ein solches Versagen darf sich nicht wiederholen. Das gilt insbesondere für das umstrittene beschleunigte Verfahren bei der Organvergabe, das bislang für Manipulationen zu anfällig ist - auch wenn kein finanzielles Interesse dahinter steht. Die Kriterien, wann dieses Verfahren für ein Spenderorgan greift, müssen klarer gefasst und selbstverständlich muss die Vergabe unabhängig überwacht werden. Ärzte scheuen Bürokratie wie der Teufel das Weihwasser. Wenn es um nicht weniger als die physische Existenz von Menschen geht, ist Kontrolle und Überwachung aber unerlässlich.

Pressekontakt:

General-Anzeiger
Kai Pfundt
Telefon: 0228 / 66 88 442
k.pfundt@ga-bonn.de

Original-Content von: General-Anzeiger, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: General-Anzeiger
Weitere Storys: General-Anzeiger
  • 15.05.2012 – 17:44

    General-Anzeiger: Nobelpreisträger Yunus kritisiert Sozialstaat

    Bonn (ots) - Der Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus, der 2006 für seinen Einsatz zur Bekämpfung der Armut mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, kritisiert das westliche Modell des Sozialstaats. Staatliche Leistungen könnten zwar Menschen in Notlagen vorübergehend helfen, sagte er in einem Interview des Bonner "General-Anzeigers" gestern. Langfristig ...

  • 15.05.2012 – 17:35

    General-Anzeiger: Kölner Kardinal kritisiert Entwicklung der Katholikentage

    Bonn (ots) - KÖLN. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner hat seine Kritik an Katholikentagen bekräftigt. In einem Interview der "Kölnischen Rundschau" und des Bonner "General-Anzeigers" sagte er: "Katholikentage sind nicht mehr das, was sie mal waren." Es fehle "die katholische Mitte, bei der man die Verbundenheit und Einheit von Papst, Bischof, Priestern und dem ...