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WDR-Intendant Fritz Pleitgen: Johannes Rau wird vielen Menschen fehlen

Köln (ots)

27. Januar 2006 - Wir sind traurig über den Tod von
Johannes Rau.  Nach den Nachrichten der vergangenen Tage mussten wir 
darauf gefasst sein. Dass er nicht mehr lebt, empfinde ich als einen 
schweren Verlust.
Johannes Rau wird vielen Menschen fehlen. Er hat wie kein anderer 
Politiker die Entwicklung und das Wesen von Nordrhein-Westfalen 
geprägt.  Mit seiner Menschlichkeit, seiner tiefen Bildung und seiner
faszinierenden Rhetorik beeindruckte er viele. Bei den Bürgerinnen 
und Bürgern hat er sich ein starkes Grundvertrauen erworben. Die 
Menschenwürde zu achten, war für Johannes Rau das oberste Gebot. 
Meinungsfreiheit verteidigte er kompromisslos.  Er verstand es, 
Menschen - in kleiner wie in großer Zahl - für sich und seine 
Überzeugung zu gewinnen.
Ihm gelang es, Menschen zusammenzubringen, die sonst nicht 
zueinander gefunden hätten. Er besaß die Gabe, Konfrontationen 
abzubauen und Brücken zwischen unterschiedlichen Positionen zu 
schlagen. Seine Formel "Versöhnen statt spalten" ist gelegentlich 
verspottet worden, aber sie hat dadurch nichts von ihrer 
vorbildlichen Wirkung verloren.
Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hielt er für unverzichtbar. 
Allerdings stellte er auch hohe Ansprüche an die Sendungen des 
gebührenfinanzierten Rundfunks. Er war ein aufmerksamer 
Programmbeobachter und engagierte sich in vielfältiger Weise. Er war 
sowohl Mitglied des WDR-Verwaltungsrates (1967 bis 1978) als auch 
Vorsitzender des ZDF-Verwaltungsrates (1992 bis 1999). Nicht selten 
griff er aber auch direkt zum Telefonhörer, wenn ihm etwas nicht 
gefiel. Er hat seine Kritik stets deutlich geäußert, sich allerdings 
nie in die Angelegenheiten des Senders unziemlich eingemischt.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des WDR trauern zusammen mit 
den Menschen in Nordrhein-Westfalen und in Deutschland um einen 
außergewöhnlich menschlichen Politiker, der viel Gutes für sein Land 
erreicht hat. Wir werden ihn mit größter Sympathie und Achtung in 
Erinnerung behalten.
Annette Metzinger, WDR-Pressestelle, Telefon 0221/220-2770, -4605

Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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