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EU-Außenkommissarin Ferrero-Waldner umreißt europäische Nachbarschaftspolitik - Lord Dahrendorf plädiert für EU-Beitritt der Türkei

Köln (ots)

19.11.2004 – Die neue EU-Kommissarin für
Außenbeziehungen und europäische Nachbarschaftspolitik, Benita
Ferrero-Waldner, sieht den Aufbau eines „Ringes von Freunden“ um die
Europäische Union als „Kernstück der Europapolitik“. Die guten
Beziehungen zu den „neuen Nachbarn“ seien in den nächsten Jahren
eine wesentliche Aufgabe der Europäischen Union, erklärte die
österreichische Politikerin am Freitag beim WDR europa-forum in
Wien. “Wir müssen all jenen Staaten, die sich dauerhaft an Europa
orientieren wollen, eine starke Mitwirkung an den Aktivitäten der
Europäischen Union bieten, auch wenn diese vertiefte Kooperation
nicht zu einer Vollmitglied-schaft in der EU führt“, bekräftigte
Ferrero-Waldner in ihrer ersten Rede als Kommissarin nach der
Bestätigung der EU- Kommission durch das Europäische Parlament am
Vortag.
Europäische Nachbarschaftspolitik sei allerdings zu trennen von
der EU-Beitrittsperspektive, betonte Ferrero-Waldner. Die Frage des
Beitritts der Türkei stelle aufgrund deren Größe und geopolitischen
Lage die wahrscheinlich größte Herausforderung dar, meinte die
EU-Außenkommissarin. “Die Türkei hat große Fortschritte in der
Modernisierung ihrer Gesetzgebung gemacht, aber die wirksame
Implementierung dieser Reformen ist im Moment noch problematisch“,
sagte Ferrero-Waldner.
Der ehemalige EU-Kommissar und renommierte Soziologe Lord Ralf
Dahren-dorf sprach sich für einen uneingeschränkten Beitritt der
Türkei zur Europäischen Union aus. Einwänden, dass die Türkei noch
nicht reif sei für einen EU-Beitritt, hält Dahrendorf die Situation
nach 1945 entgegen, als Deutschland rasch wieder in den Kreis des
demokratischen Europa aufgenommen worden sei. „Es wäre ein
schlimmes Zeugnis der Engstirnigkeit und Kleinkariertheit, wenn wir
nicht gegenüber der Türkei eine ähnliche Großzü-gigkeit der Hoffnung
aufbrächten“, erklärte das Mitglied des englischen Oberhauses beim
WDR europa-forum.
Das 7. WDR europa-forum wird gemeinsam mit den Vertretungen der
Europä-ischen Kommission in Deutschland und Österreich, dem
Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Berlin und dem
Österreichischen Rundfunk (ORF) veranstaltet.
Weitere Informationen unter http://europa-forum.wdr.de
Rückfragen:	WDR Pressestelle
		Annette Metzinger, Telefon 0221-220-2770
		Uwe-Jens Lindner, WDR-Pressestelle,
                Telefon 0043/1/53645220 (europa-forum Wien)
Agentur Ulrike Boldt
		Tel. 0049-172-24 39 200,  AgenturBoldt@aol.com
ots-Originaltext: WDR Westdeutscher Rundfunk
Digitale Pressemappe: 
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