Koschyk: Vordergründige Integration reicht nicht aus! Kardinal Lehmanns Forderungen sind berechtigt
Berlin (ots)
Zu den Forderungen des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Lehmann, erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion Hartmut Koschyk MdB:
Die Forderungen von Kardinal Lehmann sind uneingeschränkt begrüßens- und unterstützenswert. Die bisherigen Erkenntnisse nach den Terrorakten von London zeigen, dass eine bloß oberflächliche Integration nicht vor dem Abdriften in Extremismus und Terrorismus schützt. Deshalb ist ein klares Bekenntnis zu unserer freiheitlich demokratischen Wert- und Verfassungsordnung unabdingbar. Dass Kardinal Lehmann diese Forderung in den heutigen Tagen speziell an die Muslime in unserem Land richtet, ist voll und ganz berechtigt. Muslime dürfen nicht unter Generalverdacht gestellt werden. Aber es ist eine Tatsache, dass der islamistische Terror seine vermeintliche Legitimation letztlich aus dem Islam abzuleiten vorgibt. Dies geschieht zu Unrecht, aber es geschieht. Und gerade weil es geschieht müssen die, bei denen die Definitionshoheit über dem Islam liegt nämlich die Muslime , ihre Stimme gegen den Terror erheben.
Dieses darf sich jedoch nicht in Lippenbekenntnissen erschöpfen. Diese Bekenntnisse müssen gelebt werden und vor allem in die muslimischen Verbände und Vereinigungen getragen werden. So sollte sich der Vorsitzende des Islamrates, Herr Kizilkaya, zuvor in diesem Sinne mit der IGMG auseinandersetzten, bevor er zur Kritik an Kardinal Lehmanns Forderungen ausholt.
Auch ist der Appell Kardinal Lehmanns an die Muslime nach einer engeren Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden zu unterstützen. Es muss uns gelingen, den Dunstkreis aus Extremismus und Terror offen zu legen, um so die Planer, Hintermänner und Prediger des Terrors auszuschalten. Hierzu bedarf es der Mitarbeit aller verfassungstreuen Muslime. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat dieses bereits in ihrem Antrag Politischen Islamismus bekämpfen verfassungstreue Muslime unterstützen eindeutig zum Ausdruck gebracht.
Kardinal Lehmann verlangt ein aktiveres Bekenntnis zu den Grundwerten unserer Gesellschaft und Verfassung. Genau im diesem Geiste steht die Forderung von CDU und CSU nach einer Eidesleistung bei der Einbürgerung. Ein feierlicher Eid bei der Einbürgerung würde dem Ereignis einen würdevollen Rahmen verleihen und zukünftigen Staatsbürger ein eindeutiges Bekenntnis zur Wert- und Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland ermöglichen. Eine der Lehren der schrecklichen Ereignisse von London ist, dass nur eine wirkliche Bindung mit den Werten und Grundprinzipien unserer Gesellschafts- und Verfassungsordnung vor den Verblendungen des Hasses und des Terrors schützen kann.
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