Widmann-Mauz: Mehr Mütter in die Chefsessel
Berlin (ots)
Anlässlich der aktuellen Analyse des Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung (DIW) zum Thema Frauen in Führungspositionen erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Frauen in Führungspositionen sind in Deutschland noch immer unterrepräsentiert. Laut der aktuell durch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) veröffentlichten Analyse liegt der Frauenanteil in den Chefetagen weiterhin bei lediglich 10 Prozent. Besonders in der so genannten Old Economy besteht gravierender Nachholbedarf: Dort liegt der Frauenanteil bei den Vorständen der 87 größten Unternehmen bei nur einem Prozent.
Angesichts dieser Zahlen liegt das Fazit nahe, dass die mit der rot- grünen Bundesregierung vereinbarte Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft aus dem Jahr 2001 bislang bei Führungspositionen kaum Wirkung gezeigt hat.
Es besteht weiter dringender Handlungsbedarf bei der Durchsetzung familienfreundlicher Maßnahmen. Der flächendeckende Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung wie auch die Stärkung von Familien sind zwei Seiten derselben Medaille.
Selbstverständlich müssen auch die Unternehmen ihren Teil zum Gelingen der Gleichstellung der Frauen in der Wirtschaft und zur Durchsetzung von mehr Familienfreundlichkeit beitragen. Sie werden heute und in Zukunft nicht mehr auf die Kompetenz und das Know-How der gut ausgebildeten Frauen in Deutschland verzichten können. Frauen sind ein echter Wirtschaftsfaktor. Um die Unternehmen zunächst diese Erkenntnis leichter zu machen, brauchen wir eine wirkliche Anerkennung und gezielte Unterstützung im Sinne von Maßnahmen zur Förderung von Unternehmen, die sich besonders in der Frauenförderung verdient gemacht haben.
Ein weiterer großer Hemmschuh für Frauen, sich beruflich überdurchschnittlich zu engagieren sind nach wie vor die gravierenden Gehaltsunterschiede: Frauen werden in Deutschland im Vergleich zu Männern so schlecht bezahlt wie nirgends sonst in der Europäischen Union. Das ergab jüngst eine Studie des Statistischen Amtes der EU-Kommission. Frauen verdienen oft schon beim Berufseintritt schlechter und diese Schlechterstellung zieht sich weiter fort. In höheren Positionen nehmen die Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern sogar noch zu. Dies ist nicht auf die häufigere Teilzeitbeschäftigung von Frauen zurückzuführen oder auf die Schlechterbezahlung in so genannten Frauenberufen: Auch bei gleicher Position und gleicher Arbeitszeit verdienen Frauen im Schnitt zwischen 14 und 20 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen. Fazit: Weniger Chancen und weniger Gehalt für Frauen in Deutschland. Das ist nicht gerade motivierend.
Besonders erschreckend ist zudem nach wie vor, dass es in Deutschland gravierend bei der Familienfreundlichkeit hapert. Laut der genannten DIW-Studie sind karrierebewußte Frauen deutlich im Vorteil, wenn sie auf Familie und Kinder verzichten. Frauen in höheren Positionen seien weniger häufig verheiratet als Männer und es befinden sich auch weniger Kinder in den Haushalten. Demgegenüber ist es für einen erfolgreichen Mann geradezu selbstverständlich, Familie und Kinder zu haben.
Diese Tendenz spiegelt die Dringlichkeit, mehr Familienfreundlichkeit in Gesellschaft und Arbeitswelt zu etablieren. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern muss besser ermöglicht werden, eine Balance zwischen Arbeit und Familie zu halten. Auch viele Männer haben ein großes Interesse daran, sich stärker als bislang bei der Familienarbeit einbringen zu können. Kinder sind keine Störfaktoren sie sind unsere Zukunft!
Gerade vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung in Deutschland müssen Frauen geeignete Rahmenbedingungen vorfinden, um sowohl ihre Kinder- als auch ihre Karrierewünsche verwirklichen zu können. Vielmehr brauchen wir mehr Mütter in die Chefsessel.
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