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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Austermann: Eichel\047s Haushaltspolitik ökonomisch falsch

Mainz (ots)

Zum Bundeshaushalt 2001 und Finanzplan bis 2004 erklärt der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, 
Dietrich Austermann MdB:
Seitdem Rot-Grün für die Haushalt- und Steuerpolitik
verantwortlich ist, werden die Ausgaben deutlich ausgeweitet und
Bürger und Unternehmen geschröpft.
Auch wenn die Gesamtausgaben 2001 auf dem Niveau von 2000
verharren, darf nicht übersehen werden, dass sie bis 2004 auf 502,5
Mrd. DM weiter ansteigen. Gegenüber dem Ist-Ergebnis 1998, dem
letzten von der CDU/CSU verantworteten Haushalt, sind das rd. 46 Mrd.
DM höhere Ausgaben (+ 10 vH). Von echter Haushaltskonsolidierung
konnte man zwischen 1993 und 1998 sprechen, als die Ausgaben 1998 mit
456,9 Mrd. DM unter denen von 1993 lagen (457,5 Mrd. DM).
Ökonomisch betrachtet ist es nicht hinnehmbar, dass sich die
Ausgabenstruktur deutlich zu Lasten der Investitionen verschlechtert.
Vor allem die konsumtiven Ausgaben explodieren. Die gesamten
Rentenausgaben des Bundes steigen seit 1998 um 56 % auf 156 Mrd. DM
im Jahr 2004 kräftig an. Die Renteneckpunkte müssen erschrecken.
Bereits nach dem "Schluck aus der Pulle" unter Lafontaine und der
Reformaussetzung im Frühjahr 1999 war für 2001 ein Anstieg im
bisherigen Finanzplan auf über 135 Mrd. DM erwartet worden. Der
Anteil an den Gesamtausgaben wächst von 21,9 vH im Jahr 1998 auf dann
31 vH. Dies ist ein gewaltiger Sprengsatz für den Bundeshaushalt.
Demgegenüber werden die Investitionen des Bundes gnadenlos
zusammengestrichen. Sie sinken gegenüber dem Vorjahr um 3 Mrd. DM und
bis 2004 um 5,5 Mrd. DM. Die Investitionsquote erreicht im Jahr 2004
ein neuen Negativrekord von nur noch 10,3 vH.
Mit dem Haushalt 2001 und dem Finanzplan bis 2004 setzt Eichel
seine unsoziale Politik fort. Mit der Senkung der
Krankenkassenbeiträge für Arbeitslosenhilfebezieher entlastet sich
der Bundeshaushalt um über 2 Mrd. DM auf Kosten der Solidarsysteme.
Die in diesem Jahr begonnene Politik der Verschiebebahnhöfe auf
andere öffentliche Kassen wird rücksichtslos weiterverfolgt.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit der rot-grünen Politik liegen
Welten. Von der großspurig angekündigten Verdoppelung der Forschungs-
und Bildungsausgaben ist nicht viel übrig geblieben. Wenn man die
Bafög-Novelle abzieht, wächst der Forschungsetat um 400 Millionen
gegenüber dem Jahr 2000. Dies ist zu begrüßen, vor allem auch die
Bereitstellung zusätzlicher Mittel für den Hochschulbau, den die
Union bereits 1999 gefordert hatte. Gegenüber 1998 sinkt der
Forschungsetat.
Geradezu brutal zusammengestrichen wird der Haushalt des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Gegenüber 16,8
Mrd. DM im Jahr 1998 sinken die Ausgaben bis zum Jahr 2004 auf
lediglich 10,8 Mrd. DM, das sind fast 40 vH weniger. Wie dann noch
eine sinnvolle Mittelstands- und Technologieforschung betrieben
werden soll, bleibt Eichels Geheimnis. Und im Haushalt 2001 ist eine
globale Minderausgabe von 250 Mio. DM vorgesehen. Nach den
Erfahrungen dieses Jahres wird das wiederum Mittelstand, Forschung,
Entwicklung, Innovation, Neue Technologien treffen.
Im Bereich des Verkehrs- und Bauwesens werden die Kürzungen für
die notwendige Infrastruktur weiter fortgesetzt. Trotz groß
angekündigtem "Anti-Stau-Programm" liegen die Ausgaben mit 45,3 Mrd.
DM im Jahr 2004 um fast 10 Mrd. DM niedriger als 1998 (54,5 Mrd. DM).
Der Anteil des Verkehrs- und Bauhaushalts als dem größten
Investitionshaushalt im Bundeshaushalt an den Gesamtausgaben sinkt
auf 9 vH im Jahr 2004, während es 1998 noch fast 12 vH waren.
Die Finanzausstattung für die Bundeswehr reicht hinten und vorne
nicht, um die von Scharping verkündete Bundeswehrreform
durchzuführen. Für 2001 werden 46,6. Mrd. DM (einschl. 2 Mrd. DM für
den Kosovo-Einsatz, die im Jahr 2000 im Epl. 60 etatisiert sind)
zugestanden. Wenn man diese 2 Mrd. DM herausrechnet, sind es 500 Mio.
DM weniger als in diesem und 2 Mrd. DM weniger als 1998 und bis 2004
wird eine weitere Milliarde gestrichen. Die Mehreinnahmen stehen in
den Sternen. Ohne eine Stabilisierung der Ausgaben für die Bundeswehr
auf dem Niveau von 1998 kann eine vernünftige Reform nicht gelingen.
Die Einnahmeseite des Bundeshaushalts ist durch stark steigende
Steuereinnahmen und erheblich wachsende Privatisierungseinnahmen
gekennzeichnet.
Selbst unter Berücksichtigung der von der rot-grünen Mehrheit im
Bundestag beschlossenen völlig unzureichenden und strukturell
falschen "Steuerreform" liegen die Steuereinnahmen des Bundes im Jahr
2004 mit 446,6 Mrd. DM um 105 Mrd. DM höher als 1998. Gegenüber dem
aktuellen Jahr 2000 verzeichnet der Bund dann immer noch 59 Mrd. DM
höhere Steuereinnahmen. Wer sich angesichts derartig hoher
Steuerzuwächse einer von der CDU/CSU vorgeschlagenen Steuerreform in
zwei Stufen mit einem Nettoentlastungsvolumen von 50 Mrd. DM
verweigert, der verschenkt Wachstumsmöglichkeiten und betreibt eine
Politik gegen mehr Beschäftigung. Denn gerade die Erfahrungen der
früheren Stoltenberg'schen Steuerreform haben gezeigt, dass nach
einer kurzen Übergangsphase eine durchgreifende Steuerreform das
Wirtschaftswachstum stärkt, die Beschäftigung steigert und mehr
Einnahmen in die öffentlichen Kassen spült.
Obwohl es der Bundesminister bisher immer abgelehnt hat,
Privatisierungseinnahmen zur Finanzierung der Steuerreform
einzusetzen, macht er genau dies im Haushalt 2001. Die im Haushalt
ausgewiesenen Privatisierungseinnahmen liegen mit 17,1 Mrd. DM fast
doppelt so hoch wie in diesem Jahr (jeweils einschl. Finanzierung der
Postunterstützungskassen). Dass er dieses Privatisierungspotential
überhaupt hat, ist der ökonomisch richtigen und erfolgreichen
Privatisierungspolitik der CDU/CSU-geführten Bundesregierung zu
verdanken. Rot-Grün hat zu Waigels Zeiten die Privatisierungen immer
als das "Verscherbeln von Tafelsilber" gegeißelt. In ihrer eigenen
Regierungszeit werden sie aber ein Vielfaches aus dem von der
CDU/CSU-Regierungszeit geerbten "Privatisierungsgeld" verbuchen.
Nicht hinnehmbar ist, dass sich wesentliche Ausgabe- und
Einnahmevorgänge außerhalb des Bundeshaushalt in Schattenhaushalten
abspielen. So soll der Anteil des Bundes aus der
Zwangsarbeiterentschädigung in Höhe von 5 Mrd. DM - entgegen dem
eigenen rot-grünen Gesetzentwurf - im Jahr 2000 ohne jede
Haushaltsermächtigung erbracht werden. Auch weitere Privatisierungen
schiebt Eichel außerhalb des Haushalts vor sich her. Allein aus dem
Verkauf der jüngsten Telekom-Tranche (Besserungsschein) fließen
voraussichtlich mehr als 20 Mrd. DM in Eichels Tasche,
Privatisierungserlöse, die Schröder und Eichel seinerzeit mit der
Postreform im Bundesrat abgelehnt haben. Und die demnächst anstehende
Versteigerung der UMTS-Lizenzen dürfte ein dreistelliges
Milliardenergebnis bringen. Wenn Eichel in seiner Kabinettsvorlage
den Einsatz von Privatisierungseinnahmen zur Finanzierung großer
Steuerentlastungen anerkennt, dann sollte er eine richtige und
durchgreifende Steuerreform nach dem Vorbild unserer Reformvorschläge
machen, damit wir auf dem Weg zu mehr Wachstum und Beschäftigung
deutlich vorankommen. Mutlosigkeit und Trippelschritte sind nicht der
Weg, um Deutschland im Zuge der Globalisierung entscheidend
voranzubringen.
Die haushalts- und steuerpolitischen Akzente für mehr Wachstum und
mehr Beschäftigung sind nicht ausreichend gesetzt. Unter Fortführung
der Waigel'schen Konsolidierungspolitik (für das Jahr 2001 hatte
Waigels letzter Finanzplan Ausgaben von 477,5 Mrd. DM vorgesehen,
Eichel liegt mit 478,7 Mrd. DM darüber) muss jetzt das Ruder in
Richtung Steuersenkung, Investitionssteigerung und echter
Sparbemühungen herumgeworfen werden.

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