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Börnsen/Michalk: 60 Fragen, damit die Aufarbeitung der SED-Diktatur weiter gehen kann

Berlin (ots)

Anlässlich der Befassung des Kulturausschusses mit
dem Gutachten über die Stasi-Vergangenheit von Beschäftigten der 
Stasi-Unterlagenbehörde erklärt der kultur- und medienpolitische 
Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) 
MdB, und die Berichterstatterin, Maria Michalk MdB:
56 ehemalige Stasi-Mitarbeiter in der Bundesstelle für 
Stasi-Unterlagen (BStU) sind auch heute noch Anlass zum Handeln. Die 
BStU benötigt mehr Transparenz, wieder mehr Vertrauen der Betroffenen
und Klarheit in der Aufklärung. Mit über 60 Fragen wird die Union den
Vorwürfen über die Arbeitsweise der BStU auf den Grund gehen. Das von
Staatsminister Bernd Neumann MdB in Auftrag gegebene Gutachten 
erwartet eine verantwortungsbewusste Aufarbeitung. Diese Erwartung 
teilen wir. Es ist schon bemerkenswert, dass jetzt erst in der Zeit 
der Großen Koalition die Vorgänge in der Behörde so ausführlich zur 
Sprache kommen.
Es geht nicht um die Zuweisung von Verantwortlichkeiten in der 
Vergangenheit und der Gegenwart. Es geht vor allem um die Reputation 
einer Behörde, die eine zentrale Schlüsselstellung in der 
Aufarbeitung der SED-Diktatur einnimmt. Wir sind es zu allererst den 
Opfern des Unrechtsregimes der DDR schuldig, dass die Behörde, die 
sich mit ihrem Schicksal befasst, frei von jedem Vorwurf der 
Akten-Manipulation, frei vom Verdacht geschichtlich-politischer 
Umdeutungen und frei vom Misstrauen gegenüber ihren Beschäftigten 
ihre Arbeit fortsetzen kann. Einen von manchen in der Öffentlichkeit 
geäußerten Generalverdacht gegenüber den Behörden-Mitarbeitern lehnen
wir ab. Der Großteil der Aufklärungsarbeit ist beispielgebend. Auch 
international wird das von den ehemaligen Ostblockstaaten gewürdigt. 
Daran haben beide Behördenleiter, Marianne Birthler wie Joachim 
Gauck, ihren Anteil.
Wir wollen im Detail Aufklärung über die Einstellungs- und 
Beschäftigungspraxis der Behörde.
Wir wollen Aufklärung über die Frage, inwieweit ehemalige 
Stasi-Mitarbeiter zur Umdeutung der DDR-Vergangenheit beigetragen 
haben, ob Aufklärung behindert oder manipuliert wurde, ob Netzwerke 
entstanden sind und es damit eventuell auch zu Befangenheiten kam.
Wir wollen wissen, warum das Parlament in den neunziger Jahren 
über die wahren Zahlen ehemaliger Stasi-Mitarbeiter in Unkenntnis 
gelassen wurde, indem die zahlenmäßig größte Gruppe der ehemaligen 
Personenschützer des MfS einfach verschwiegen wurde.
Wir wollen wissen, warum die Behördenleitung sich erst trotz 
interner Debatten so spät entschlossen hat, auch die Personenschützer
zahlenmäßig zu erfassen. Wir wollen erfahren, aus welchem Grund die 
Behörde in ihrer Presseerklärung die Existenz von 400 ehemals 
systemnahen Beschäftigten, oft hohen Parteikadern, zurückgewiesen 
hat, während in Wirklichkeit - wie wir in der Presse lesen können - 
diese Zahl Diskussionsgegenstand im Behördenbeirat war. Die Behörde 
selbst hat diese Zahl ermittelt!
Diese offensichtliche Verharmlosungsstrategie muss und wird ein 
Ende haben. Zu den Konsequenzen muss eine Umsetzung von belasteten 
Führungskräften gehören. Die Empfehlungen der Gutachter, die in 
kurzer Zeit eine bemerkenswerte Arbeit geleistet haben, trotz der 
Behinderungen durch die Behörde, sollten in einer Sondersitzung 
diskutiert werden. Dazu gehören auch die Überlegung der 
Privatisierung des Wachdienstes und aufsichtsrechtliche Fragen.
Die politische Kultur unseres Landes und unsere Achtung vor den 
Opfern gebieten es, dafür zu sorgen, dass die Reputation der 
Stasi-Unterlagen-Behörde wieder hergestellt wird. Dazu müssen ihre 
Verantwortlichen allerdings auch selbst einen erheblichen Beitrag 
leisten.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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