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Syrien/Irak: Kein Platz für Christen im Kalifat
Ein Jahr IS-Herrschaft unter Abu Bakr al-Baghdadi

Kelkheim (ots)

Am 29. Juni 2014 verkündeten Mitglieder der sunnitischen Milizen des Islamischen Staates (IS) den Beginn eines neuen Kalifats im Nordirak und Syrien. Als selbsternannter Herrscher und Kalif präsentierte sich der IS-Führer Abu Bakr al-Baghdadi seinen Anhängern. Christen und andere Minderheiten hatten spätestens bei dem Fall der Großstadt Mossul am 10. Juni 2014 zu spüren bekommen, welche Alternativen ihnen in einem solchen Kalifat bevorstünden: Bekehrung zum Islam, Flucht oder das Schwert - bestenfalls noch ein Leben als "Dhimmi" (geduldeter Schutzbefohlener) bei Zahlung einer horrenden Kopfsteuer, begleitet von beständiger Erniedrigung.

GRÄUELTATEN AUF DER EINEN, SELBSTLOSE HILFE AUF DER ANDEREN SEITE

Fluchtartig verließen daraufhin Zehntausende von Christen Mossul, um ihr Leben zu retten. Viele wurden an den IS-Kontrollpunkten komplett ausgeraubt. Männer wurden vor den Augen ihrer Familie getötet, Frauen vergewaltigt, wie Sklavinnen verkauft oder als "Belohnung" an Kämpfer vergeben. Doch inmitten des Leids gibt es auch hoffnungsvolle Signale: "Wir hätten nie mit einer solchen liebevollen Aufnahme gerechnet", schildert eine aus dem von vielen Christen bewohnten Karakosch geflohene Frau ihre ersten Eindrücke aus dem Flüchtlingslager. Viele Kirchen und Klöster leisten den Flüchtlingen nicht nur Nothilfe, sondern sie nehmen sie auf wie Gäste.

IM VISIER: "DIE NATION DES KREUZES"

Anfängliche Skepsis einiger Beobachter, wie ernst dieses "Kalifat" zu nehmen sei, wich schon bald dem Schock angesichts medienwirksam inszenierter Hinrichtungen und militärischer Erfolge. Weltweit haben mittlerweile geschätzte 31 Gruppierungen al-Baghdadi ihre Gefolgschaft oder Unterstützung versichert. Die im Internet publizierte Enthauptung von 21 größtenteils ägyptischen Christen an der libyschen Mittelmeerküste im Februar 2015 wurde als "Botschaft an die feindselige Kirche Ägyptens und an die Nation des Kreuzes" deklariert.

NOTHILFEPROGRAMM UND PERSPEKTIVEN FÜR DIE CHRISTEN

Welche Zukunft haben Christen angesichts dieser massiven Bedrohung in ihren Stammländern Syrien und Irak? Zusätzlich zum Vormarsch des IS drohen nun drastische Einschnitte bei den UN-Versorgungsprogrammen. Open Doors unterstützt seit der Ausrufung des Kalifats ca. 100.000 Menschen regelmäßig mit Nothilfe. Das geschieht in enger Zusammenarbeit mit einheimischen Kirchenleitern wie Pastor Edward in Damaskus, der klar sagt: "Unser Platz ist hier. Immer mehr Christen verlassen Syrien, aber andere stoßen zu uns. Wir spüren eine umso größere Verantwortung." Um die Hilfe aufrechterhalten zu können, benötigt Open Doors für 2015/16 10 Mio. Euro an Spenden. Wie dramatisch die Lage tatsächlich ist, verdeutlicht die Aussage eines irakischen Pastors gegenüber Open Doors Mitarbeitern: "Wenn ihr euch auch noch zurückzieht, werden unsere Leute sterben!"

Informationen über das aktuelle Hilfsprogramm von Open Doors erhalten Sie unter www.opendoors.de/nothilfe

Am 4. und 5. Juli lädt Open Doors zur großen Jubiläumskonferenz nach Karlsruhe ein: www.opendoors.de/odtag

ÜBER OPEN DOORS

Schätzungsweise 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Open Doors ist als überkonfessionelles christliches Hilfswerk seit 60 Jahren in mehr als 50 Ländern im Einsatz für verfolgte Christen. Jährlich veröffentlicht Open Doors den Weltverfolgungsindex, eine Rangliste von Ländern, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Projekte von Open Doors umfassen die Bereitstellung von Bibeln und christlicher Literatur, Hilfe zur Selbsthilfe, Ausbildung von Gemeindeleitern, Engagement für Gefangene, Nothilfe und die Unterstützung von Familien ermordeter Christen. Mit einer breiten Öffentlichkeitsarbeit informiert das Werk in Publikationen und mit Vorträgen über Christenverfolgung und ruft zu Gebet und Hilfe für verfolgte Christen auf. Die Arbeit von Open Doors Deutschland e.V. wird durch Spenden finanziert. Das Werk trägt das Spendenprüfzertifikat der Deutschen Evangelischen Allianz.

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