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Frischfisch aus dem Käfig: ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" über neue Wege aus der Überfischung

Mainz (ots)

Das ZDF-Magazin "Abenteuer Wissen" geht am Mittwoch,
16. Juli 2008, 22.15 Uhr, der Frage nach, mit welchen Ideen Forscher 
das Ende des Fischfangs verhindern wollen. Denn die 
Katastrophenmeldungen von den leer gefischten Weltmeeren sind nicht 
mehr zu ignorieren: Die meisten Fischbestände sind so stark 
zurückgegangen, dass nur noch die Zucht eine Überlebenschance für die
Fischbestände in den Ozeanen bietet. "Abenteuer Wissen" berichtet 
über Fischfarmen und deren ökologische Schattenseiten, über "saubere"
Käfigfische in der Karibik, über Fische, die direkt beim 
Endverbraucher in der Stadt gezüchtet werden sollen, und über 
Muscheln und Algen im Windpark.
Die Norweger exportieren allein aus den Fjordlandschaften mehr als
40.000 Tonnen Fisch pro Jahr, vor allem Lachs - industrielle 
Fischfarmen machen dies möglich. Doch verschmutzen dabei 
überschüssiges Futter und Exkremente die Buchten, und unter den 
Netzkäfigen der Fische bildet sich übelriechender meterdicker 
Bakterienschlick. Biologen haben errechnet, dass eine Lachsfarm mit 
200 000 Fischen genauso viel Dreck produziert wie eine Stadt mit 20 
000 Einwohnern. Deshalb entwickeln Forscher neue Ideen, um die 
Zuchtfische vor Krankheitskeimen zu schützen und um ihnen zudem 
zielgenau Futter zukommen lassen zu können.
Auf der karibischen Insel Puerto Rico entwickelt Ingenieur 
Clifford Goudey freischwimmende Kugelkäfige für Fische, die fast 30 
Meter unter dem Meeresspiegel mit Ketten vertäut sind. Bojen 
markieren die Kugel-Käfige, die mit einem Durchmesser von zwanzig 
Metern mehr als 15 000 Fische fassen. Die Strömung spült dort die 
Exkremente und überschüssiges Futter weg, das Wasser bleibt sauber. 
Der Ingenieur will seine Käfige demnächst motorisiert hinaus aufs 
Meer schicken. Der Antrieb soll sie bis in die großen 
Meeresströmungen steuern - von da an übernimmt der Ozean und trägt 
sie weiter.
Der amerikanische Biologe Martin Schreibman wiederum will von 
seinem New Yorker Labor im Brooklyn University College die Missstände
der Aquakultur revolutionieren. Seine Fische sind Vegetarier - ihr 
Futter besteht zu hundert Prozent aus Algen. Vor allem aber will er 
die Fischfarmen aus dem Meer herausholen - mit geschlossenen 
Systemen, die man überall aufbauen kann, auch weit entfernt von den 
Küsten. Die Exkremente werden aus dem Wasser gefiltert und als Dünger
für die Algenzucht genutzt. Seine Idee: Die Meeresfische dort 
züchten, wo sie gegessen werden - in der Stadt.
Der Meeresbiologe Bela Buck entwickelte ebenfalls einen Plan für 
die Aquakultur der Zukunft - diesmal gekoppelt an die Windkraft, mit 
Farmen weit vor der Küste, mindestens acht Seemeilen vom Land 
entfernt. Buck will vor den norddeutschen Küsten die Windkrafträder 
nutzen, um daran Muscheln und Algen zu züchten. An Leinen siedeln 
sich Speisemuscheln ganz von selbst an. Doch das Ganze ist nicht ohne
Risiken: Wenn alles gut wächst, beschweren die Farmen die 
Wind-Anlagen um Tonnen - zu viel Gewicht könnte in der Nordsee fatale
Folgen haben.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/abenteuerwissen

Pressekontakt:

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Telefon: 06131 / 70 - 2120
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