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++ Staaten entziehen sich der Verantwortung bei UN Ocean Conference – Einzelinitiativen geben hoffnungsvolle Impulse ++

Gemeinsame Pressemitteilung vom 1. Juli 2022 | Doppelsendungen bitten wir zu entschuldigen

++ Staaten entziehen sich der Verantwortung bei UN Ocean Conference – Einzelinitiativen geben hoffnungsvolle Impulse ++

Lissabon. Die UN-Ozeankonferenz 2022 in Lissabon hat die Chance für einen ambitionierten Meeresschutz vertan. Die Abschlusserklärung bietet nicht mehr als Unverbindlichkeiten, kritisiert ein breites Bündnis aus Nichtregierungsorganisationen (NGO), zu dem der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Brot für die Welt, Forum Umwelt und Entwicklung, Misereor, Deutsche Umwelthilfe e.V., Ozeanien-Dialog, Fair Oceans, Sharkproject, Pazifik-Netzwerk e.V., und WWF gehören. Mit den lediglich freiwilligen Initiativen, die Staaten auf der Konferenz präsentiert haben, entziehen sie sich ihrer Verantwortung. Es bleibt offen, ob diese freiwilligen Maßnahmen umgesetzt werden. Es gibt weder einen Bericht über die Erreichung der Ziele der letzten Konferenz noch ein Kontrollverfahren für die Umsetzung der neuen Erklärung. Von der Bundesregierung erwarten die NGO, dass sie ihr im G7-Ocean-Deal gezeigtes Engagement bei den dieses Jahr noch anstehenden internationalen Entscheidungen beibehält. Das betrifft auch den Meeresschutz der Nord- und Ostsee.

Positiv zu bewerten sind eine Vielzahl von Einzelinitiativen, die bei der diesjährigen UN-Ozeankonferenz vom 27. Juni bis 1. Juli gestartet wurden. Diese setzen Impulse in verschiedenen Bereichen, darunter Tiefseebergbau, Fischerei und Unterwasserlärm:

Die pazifischen Inselstaaten Palau und Fidschi setzten mit einem Paukenschlag am ersten Konferenztag einen Schwerpunkt für den weiteren Konferenzverlauf. Sie fordern ein Moratorium für Tiefseebergbau. Die Internationale Meeresbodenbehörde (ISA) soll vorerst keine Genehmigungen für einen Abbau am Meeresboden erteilen. Es muss verhindert werden, dass die Abbauindustrie die fast völlig unerforschten Tiefsee-Ökosysteme unwiederbringlich zerstört und Menschenrechte verletzt. Beobachter*innen aus Deutschland und vielen anderen Ländern weltweit fordern ein vollständiges Verbot von Tiefseebergbau.

Die Fischerei spielte auf der diesjährigen Konferenz eine gewichtige Rolle. Die Bedeutung der Kleinfischerei für Ernährungssicherheit und Beschäftigung im Globalen Süden wurde vielfach betont. Fehlender Zugang zu Fischgründen, Überfischung, illegale Fischerei und mangelndes Fischereimanagement wurden als Hauptprobleme benannt. Verschärft wird die Situation durch die Auswirkungen der Klimakatastrophe auf die Meeresökosysteme. Ein Ende der Überfischung kann einen großen Beitrag zum Klimaschutz leisten und muss daher im Fokus der internationalen politischen Diskussionen stehen.

Die Reduzierung von Unterwasserlärm muss verstärkt auf die politische Agenda. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung für Handelsschiffe ist eine Möglichkeit. Verringert sich die Geschwindigkeit um 20 Prozent, geht der Lärmeintrag um 60 Prozent zurück. Eine einfache Maßnahme, die sofort wirkt. Vertreter*innen der Schifffahrtsindustrie, der UN Maritimen Organisation (IMO) sowie der schwedischen Regierung haben erklärt, dass sie sich der Problematik des Unterwasserlärms bewusst sind und konkrete Regulierungen unterstützen.

Kontakte vor Ort:

Nadja Ziebarth, Leiterin BUND Meeresschutzbüro, +49 174 319 1424, Nadja.Ziebarth@bund.net, & Bettina Taylor, Bettina.Taylor@bund.net – Fachgebiete: Unterwasserlärm, Fischerei, natürliche Klimaschutz, Meeresschutzgebiete, Meeresmüll

Marie-Luise Abshagen, Leiterin Nachhaltigkeitspolitik, Forum Umwelt und Entwicklung – +49 176 6313 9941 – abshagen@forumue.de – Fachgebiete: Tiefseebergbau, Sustainable Development Goals, UN-Strukturen, zivilgesellschaftliche Koordination auf der UNOC

Dr. Klaus Schilder, Referent für verantwortliches Wirtschaften, katholisches Werk für Entwicklungszusammenarbeit Misereor, +49 170 2083559 - klaus.schilder@misereor.de – Fachgebiete: Tiefseebergbau, Unternehmensverantwortung, nachhaltiges Finanzwesen, Pazifik

Dr. Katja Hockun, Fachreferentin für Meeresschutz, Deutsche Umwelthilfe e.V. - Telefon: +49 30 2400867-895, Mobil: +49 1511 8256693 - hockun@duh.de – Fachgebiete: Meeresschutz, Fischerei, natürlicher Klimaschutz, internationale Meerespolitik (CCAMLR)

Jan Pingel, Koordinator Ozeanien-Dialog, Mobil: +49 17645779683, jan.pingel@ozeanien-dialog.de – Fachgebiete: zivilgesellschaftliche Positionen und Kampagnen im Pazifik, Tiefseebergbau, Klimawandel

Kai Kaschinski, Vorstand und Projektkoordinator, Fair Oceans, +49 152 29517004, fair-oceans@gmx.info – Fachgebiete: Internationale Meerespolitik, Meeresgovernance, Mariner Klimawandel, Blue Economy, Fischerei, Tiefseebergbau

Christina Aust, International Cooperation, Sharkproject International, +49 17680099895, c.aust@sharkproject.org - Fachgebiete: Haischutz, Artenschutz, Meeresschutzgebiete

Oliver Hasenkamp, Vorstandsmitglied, Pazifik-Netzwerk e.V. - +49 1779597164 – Fachgebiete: Pazifische Inselstaaten, Sustainable Development Goals, Vereinte Nationen

Francisco Marí, Referent Welternährung, Agrarhandel und Meerespolitik, Brot für die Welt, +49 179 4621 783, francisco.mari@brot-fuer-die-welt.de – Fachgebiete: Fischerei

Heike Vesper, Leiterin Meeresschutz, WWF Deutschland, +49 151 18854947, heike.vesper@wwf.de, Fachgebiete: Ozean & Klima, Hohe See, Fischerei, Plastik

BUND-Pressestelle:

Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak

Tel. 030-27586-497 |-531 |-464 |-425 | E-Mail: presse@bund.net, www.bund.net

Hrsg.: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) e.V., Petra Kirberger (v.i.S.d.P.), Kaiserin-Augusta-Allee 5, 10553 Berlin

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