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Bayerisches Fernsehen
Samstag, 22. Mai 2004, 13.15 Uhr
Zum Tode von Carl Raddatz
Das Mädchen Marion
Spielfilm, Deutschland 1956
Regie: Wolfgang Schleif

München (ots)

Zum Inhalt:
Die verwitwete Gutsherrin Vera von Hoff (Winnie Markus) flüchtet
gegen Kriegsende mit ihrer Tochter Marion (Brigitte Grothum) aus
Ostpreußen. Auf einem Bauernhof in Niedersachsen finden die beiden
mit ihrem Trakehnerfohlen Prusso ein neues Zuhause. Als der Tierarzt
Dr. Meining (Carl Raddatz) verhindert, dass das wertvolle Pferd
gestohlen wird, verliebt sich Marion Hals über Kopf in ihn. Er
wiederum fühlt sich zu Marions Mutter hingezogen. Nach manchen
Verwicklungen gewinnt Prusso Turnierruhm, und auch die Liebe führt
jene zusammen, die zusammen gehören. Carl Raddatz, Winnie Markus und
Brigitte Grothum spielen die Hauptrollen in diesem gefühlvollen
Melodram aus dem Jahre 1956, das das Bayerische Fernsehen in memoriam
des am 20. Mai verstorbenen Carl Raddatz zeigt.
Es entfällt der für diesen Termin vorgesehene Spielfilm "Der
Schatz der Suleika".
Über Carl Raddatz:
Carl Raddatz war einer der letzten großen Filmschauspieler aus der
Ufa-Zeit und gehörte zu den populären Protagonisten des deutschen
Nachkriegstheaters. Der frühere Ufa-Star und Berliner
Staatsschauspieler ist am Mittwoch im Alter von 92 Jahren im Kreise
seiner Familie in Berlin gestorben.
Carl Raddatz wurde am 13. März 1912 in Mannheim als Sohn eines
Bankbeamten geboren. Zum Film kam er über seine Leidenschaft fürs
Theater. Nach dem Abitur sprach er Willy Birgel, den damaligen Star
des Mannheimer Theaters, auf der Straße an, um vorsprechen zu dürfen
und nahm anschließend (1930/31) bei ihm Schauspielunterricht.
Erste große Erfolge als Filmschauspieler feierte Raddatz in
"Immensee" (1943) von Veit Harlan oder "Unter den Brücken" (1945) von
Helmut Käutner und avancierte damit zum Ufa-Star. Nach dem Krieg
brillierte er unter anderem in "Rosen im Herbst" von Rudolf Jugert
(nach Theodor Fontanes "Effi Briest"), "Das Mädchen Rosemarie" von
Rolf Thiele oder "Jeder stirbt für sich allein" (1975, Regie: Alfred
Vohrer nach Hans Fallada) als Partner von Hildegard Knef. Kritik
musste sich der Schauspieler später wegen seiner Mitwirkung an NS-
Propandafilmen wie "Wunschkonzert" von Eduard von Borsody (1940) und
"Stukas" von Karl Ritter (1941) gefallen lassen.
Carl Raddatz war aber immer auch ein gefragter
Theaterschauspieler. Ende der 50er Jahre bis in die 70er Jahre war er
neben Bernhard Minetti, Berta Drews und Martin Held einer der großen
Protagonisten an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlins. Er
brillierte vor allem in Carl Zuckmayers "Des Teufels General", als
Pozzo in Samuel Becketts "Warten auf Godot" und als Cornelius Melody
in Eugene O'Neills "Fast ein Poet".
Auch im Funk und in den Synchronstudios war seine markant raue
Stimme gefragt, die Raddatz unter anderem Humphrey Bogart, Robert
Mitchum, Burt Lancaster und Kirk Douglas lieh. Im Fernsehen sah man
Raddatz unter anderem als Konsul in Franz Peter Wirths Verfilmung von
Thomas Manns "Die Buddenbrooks".
Für sein künstlerisches Schaffen wurde Carl Raddatz vielfach
ausgezeichnet,: 1963 wurde er beispielsweise zum Berliner
Staatsschauspieler ernannt und 1979 gab es das Filmband in Gold. Die
ihm 1993 angetragene Berliner Auszeichnung "Professor ehrenhalber"
verweigerte der Schauspieler aus Verbitterung und aus Protest gegen
die Schließung des Schiller-Theaters durch den Senat.
ots-Originaltext: BR Bayerischer Rundfunk
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