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vbw: Stillstand hält an - Gaffal: "Vorschläge der Kohlekommission erschweren Energiewende zusätzlich"

vbw: Stillstand hält an - Gaffal: "Vorschläge der Kohlekommission erschweren Energiewende zusätzlich"
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München (ots)

Bei der heutigen Vorstellung des 7. Energiewende-Monitorings der vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erklärt vbw Präsident Alfred Gaffal: "2017 war ein verlorenes Jahr für die Transformation unseres Energiesystems. Zwar ist die Stromversorgung in Deutschland und in Bayern gegenwärtig sicher. Negativ sind aber die Verzögerungen beim Netzausbau. Die Stromkosten sind in Deutschland und in Bayern nach wie vor viel zu hoch. In der Kategorie Energieeffizienz und Erneuerbare Energien erhält Deutschland insgesamt eine negative Bewertung. Bei der Umweltverträglichkeit steht in diesem Jahr nicht nur die deutsche, sondern auch die bayerische Ampel auf Rot. Unsere grundsätzliche Bewertung hat sich gegenüber dem letzten Bericht nicht verändert: Die Energiewende steckt immer noch fest. Auch 2018 sind wir in der Energiepolitik kaum einen Schritt weitergekommen."

"Die Vorschläge der Kohlekommission erschweren die Energiewende zusätzlich. Der Versuch, den Ausstieg aus der Kohle zeitlich mit dem Ausstieg aus der Kernenergie zu kombinieren, ist aus unserer Sicht falsch. Bevor die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohle beschließt, muss sie jetzt zuerst ganz konkret festlegen, wie sie den Preisanstieg verhindern und die entstehende Versorgungslücke schließen will", so Gaffal.

Nach Ansicht der vbw sind die beiden Grundprobleme der Energiewende ungelöst: Versorgungssicherheit und Kosten. "Stand heute ist die Versorgungssicherheit gewährleistet. Nach dem Abschalten der letzten bayerischen Kernkraftwerke Ende 2022 müssen wir in Bayern eine breite Versorgungslücke schließen. Bei einer durchschnittlichen Jahreshöchstlast von 12,7 GW besteht dann nur noch eine gesicherte Leistung von 8 GW. Das ergibt eine Lücke von 4,7 GW. Die Übertragungsleitungen SuedLink und SuedOstLink werden nicht vor 2025 fertiggestellt. Daher müssen wir in Bayern zur Sicherung der Stromversorgung zusätzliche Potenziale heben, beispielsweise bei den erneuerbaren Energien, den Speichertechnologien, der Digitalisierung und dem Stromnetzausbau. Auch moderne Gaskraftwerke leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgungssicherheit, weil sie kurzfristig und bedarfsgerecht eingesetzt werden können. Die bayerische Staatsregierung muss alles daransetzen, um die Versorgungssicherheit jederzeit zu gewährleisten", betont Gaffal.

Bei den Kosten gibt es für die vbw keinen Spielraum mehr. "Wir brauchen international wettbewerbsfähige Strompreise. Bayerische und deutsche Unternehmen zahlen europaweit einen der höchsten Strompreise. Seit dem Jahr 2000 musste unsere Industrie fast eine Verdreifachung des Strompreises hinnehmen", so Gaffal.

Angesichts dieser Gesamtsituation fordert der vbw Präsident: "Insgesamt gilt: Wir müssen die Energiewende besser managen. Wir brauchen endlich in Deutschland und in Bayern ein schlüssiges energiepolitisches Gesamtkonzept, das Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit gleichermaßen berücksichtigt."

Das 7. vbw Monitoring der Energiewende steht unter www.vbw-bayern.de zum Download bereit.

Pressekontakt:

Rafael Freckmann, 089-551 78-375, rafael.freckmann@ibw-bayern.de

Original-Content von: vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., übermittelt durch news aktuell

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