Alle Storys
Folgen
Keine Story von dbb beamtenbund und tarifunion mehr verpassen.

dbb beamtenbund und tarifunion

dbb Bürgerbefragung: Jede vierte Frau wurde im Arbeitsumfeld schon sexuell belästigt

Berlin (ots)

26 Prozent aller abhängig beschäftigten Frauen in Deutschland haben schon Formen sexueller Belästigung oder sexistischen Verhaltens im Arbeitsumfeld sich selbst gegenüber erlebt. Zudem gibt mehr als die Hälfte aller Frauen an, schon wegen ihres Geschlechts am Arbeitsplatz benachteiligt worden zu sein.

Das hat die dbb Bürgerbefragung Öffentlicher Dienst 2018 ergeben, die das Meinungsforschungsinstituts forsa im Auftrag des dbb durchgeführt und am 30. August 2018 in Berlin vorgestellt hat. Demnach gaben lediglich 65 Prozent aller befragten Frauen an, noch nie Formen von sexueller Belästigung oder sexistischem Verhalten im Arbeitsumfeld erlebt zu haben. 26 Prozent hingegen erlebten sie bei sich selbst, 19 Prozent bei Kolleginnen und zwei Prozent bei Kundinnen.

"Es ist gut, dass dieses ernste Thema nicht weiter totgeschwiegen wird. Insbesondere unsere dbb bundesfrauenvertretung setzt sich seit Jahren für eine diskriminierungs- und sexismusfreie Verwaltungskultur ein", kommentierte der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Umfrageergebnisse. "Die #MeToo-Debatte und die Gesetzesverschärfung mit Blick auf sexuelle Belästigung haben hier sicher das Bewusstsein geschärft. Es muss aber noch mehr geschehen. Wir müssen zum Beispiel kontinuierlich die gängigen Rollenklischees in Erziehung und Schule überprüfen. Außerdem müssen wir die Führungskräfte in Betrieben und Dienststellen intensiv zur Prävention von sexueller Gewalt fortbilden."

Jede zweite Frau wurde am Arbeitsplatz schon diskriminiert 52 Prozent aller abhängig beschäftigten Frauen gaben an, am Arbeitsplatz schon einmal wegen ihres Geschlechts diskriminiert oder benachteiligt worden zu sein. Hier liegt der Anteil der Männer bei 14 Prozent. Hingegen fühlten sich mit 47 Prozent knapp die Hälfte aller Männer aufgrund ihres Alters schon benachteiligt oder diskriminiert. Dem stehen 38 Prozent aller Frauen gegenüber.

Häufigste Auswirkung der erfahrenen Diskriminierung war, eine Stelle nicht bekommen zu haben. 55 Prozent aller Betroffenen machten eine entsprechende Angabe. Aber auch bei der Verteilung von Aufgaben (30 Prozent) oder bei Gehaltserhöhungen (21 Prozent) und Beförderungen (15 Prozent) fühlten sich viele Beschäftigte benachteiligt. Silberbach: "Hier geht es für uns vor allem um die Unterstützung der Betroffenen. Der dbb und die dbb bundesfrauenvertretung fordern deshalb eine Reform des Antidiskriminierungsgesetzes und die Zulassung von Verbandsklagen. Damit könnten wir den Diskriminierungsopfern besser den Rücken stärken."

Pressekontakt:

dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka@dbb.de

Original-Content von: dbb beamtenbund und tarifunion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: dbb beamtenbund und tarifunion
Weitere Storys: dbb beamtenbund und tarifunion
  • 30.08.2018 – 10:11

    dbb Chef Silberbach: Für Extremisten ist im öffentlichen Dienst kein Platz

    Berlin (ots) - "Die Ereignisse der vergangenen Tage in Chemnitz machen uns alle tief betroffen. Dabei gilt unser Mitgefühl insbesondere den Angehörigen des jungen Mannes, der am Sonntag durch Messerstiche getötet wurde. Die darauffolgenden Geschehnisse waren schockierend. Rechtsextreme haben den Tod des jungen Mannes als Vorwand genutzt, um ihren Hass auf andere ...

  • 30.08.2018 – 10:06

    dbb Bürgerbefragung: Vier von fünf Bürgern wollen starken Staat

    Berlin (ots) - 79 Prozent der Deutschen befürworten einen starken Staat, der sie vor den ausufernden Entwicklungen einer globalisierten Gesellschaft schützen kann. Nur zehn Prozent glauben, dass der Markt alles regeln wird. Das ist das Ergebnis der diesjährigen Bürgerbefragung, die das Meinungsforschungsinstitut forsa für den dbb beamtenbund und tarifunion ...

  • 11.07.2018 – 07:55

    dbb kritisiert Beraterflut im öffentlichen Dienst: Ausgaben fast verdoppelt

    Berlin (ots) - Mit scharfer Kritik hat der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach auf aktuelle Zahlen zum Einsatz externer Berater in der Bundesverwaltung reagiert: "Beraten und verkauft - ist das das neue Motto für Deutschlands öffentlichen Dienst?", fragte der dbb Chef am 10. Juli 2018 in Berlin. Die Ausgaben der Bundesregierung für externe Berater sind nach ...