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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zum Krisenjahr 2009

Köln (ots)

Weltfinanzkrise, der Kampf gegen eine
Klimakatastrophe, Afghanistan-Krieg, Wirtschaftskrise, Schuldenkrise,
Bildungskrise - 2009 war weiß
Gott kein Jahr der positiven Meldungen. Viele Menschen haben ihre 
Arbeitsplätze verloren, andere fürchten darum. Wirtschaftliche und 
soziale Unsicherheit, Zukunftsängste gehören weit häufiger zum 
Lebensalltag gerade auch junger Menschen als im vergangenen
Vierteljahrhundert gewohnt. "Abwrackprämie", "kriegsähnliche 
Zustände", "Schweinegrippe", "Bad Bank" und "Weltklimagipfel" - die 
auf Platz eins bis fünf der "Wörter des Jahres" liegenden Begriffe 
spiegeln breit das Kaleidoskop der Befindlichkeiten in Deutschland.
Die Welt befindet sich im Umbruch, leider noch nicht wirklich im 
Aufbruch zu absehbar unbeschwerten Zeiten. Die Politik hatte 2009 
alle Hände voll zu tun, um die schlimmsten Auswirkungen der jüngsten
Verwerfungen abzumildern. Hierzulande ist ihr dies - bei allen 
Fehlern und Irrtümern im Einzelnen - aufs Ganze gesehen 
außergewöhnlich gut gelungen. Besonders dem besonnenen, beharrlichen 
Krisenmanagement der oft geschmähten großen Koalition ist es zu 
verdanken, dass Deutschland im internationalen Vergleich bisher 
ziemlich gut durch das schlimmste Wirtschaftsdesaster seit der 
Weltkrise von 1929 gekommen ist. Das sollte bei aller immer wieder 
aufkeimenden Politikverdrossenheit nicht vergessen werden. Das 
politische Führungspersonal im Lande ist weit besser als sein Ruf. 
Legt man die nicht übertriebenen Befürchtungen Ende 2008 zugrunde, 
hätte so manches schlimmer kommen können. Vielen Mitarbeitern von 
Unternehmen mit zum Teil langer Tradition nutzt diese mit Dankbarkeit
zu verzeichnende Erkenntnis allerdings wenig. Ihre
Firmen wird es nicht mehr oder nicht mehr in gewohnter Form geben. 
Sie sind Leidtragende eines sich dramatisch beschleunigenden Wandels 
in der Welt, dessen Ende nicht abzusehen ist. Weihnachten. Zeit des 
Besinnens. Zeit auch über die Schöpfung nachzudenken. Die Konferenz 
von Kopenhagen war eine Katastrophe für Mensch und Natur, vor allem
für die Ärmsten der Erde und eine Schande für Blockierer wie China 
oder Saudi-Arabien, deren Auftreten sich als ebenso bizarr wie 
verantwortungslos gegenüber dem Leben auf diesem Planeten erwies. 
Offenbar gibt es immer noch zu viele Staaten und Regierungen, die 
zynisch genug sind, des kurzfristigen eigenen wirtschaftlichen oder 
machtpolitischen Vorteils wegen mittelfristig das Leben von Millionen
Menschen und von Teilen der Schöpfung aufs Spiel zu setzen. Doch 
klagen hilft nicht, Schuldzuweisungen lösen keine Probleme. 
Fatalismus lähmt. Vielleicht sollten wir die stillen Tage auch dafür 
nutzen nachzusinnen, was wir persönlich beitragen können, unsere Erde
so lebenstauglich wie möglich zu erhalten. Viele aus der Generation, 
die heute in Deutschland Verantwortung trägt, haben ihre Großeltern 
nach deren persönlichem Handeln und Unterlassen, deren 
Mitverantwortung also, in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus
gefragt. Wir werden uns möglicherweise einmal vor nachkommenden 
Generationen rechtfertigen müssen für die Zerstörungen, die wir durch
unseren Lebensstil an der Schöpfung angerichtet haben. Umdenken tut 
also Not. Innehalten, Ruhe finden, genießen, Freude schenken und
empfangen, sich Familie und Freunden widmen, die Rückhalt bieten, 
Zuversicht schöpfen aus dem christlichen Glauben, dass Gott gerade in
beunruhigenden Zeiten die Menschen nicht im Stich lässt - all das 
gehört zum Weihnachtsfest. Die Zeiten sind schwieriger geworden. Doch
ist dies kein Grund zur Resignation. Im Gegenteil: Gerade die
Erfahrung aus 2009 sollte Hoffnung geben, dass auch schwere Krisen zu
bewältigen sind.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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