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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Merkels Rede

Köln (ots)

Nimmt man die gegenseitigen Liebesbezeugungen als
Maßstab, die gestern den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel in 
Washington
prägten, so könnte man zu dem Schluss gelangen: Selten war es um das 
transatlantische Klima besser bestellt. Mit ihrer ganz auf die 
Emotionen der Gastgeber abzielenden Ansprache sparte die 
Bundeskanzlerin geschickt alle Möglichkeiten für größere Irritationen
aus, fand aber dennoch beim wichtigen Klima-Thema -
vor allem mit Blick auf die UN-Konferenz von Kopenhagen -
die richtigen Worte. Morgen setzt mit dem neuen Außenminister Guido 
Westerwelle ein weiterer deutscher Spitzenpolitiker die Besuchsserie 
fort, und auch Verteidigungsminister zu Guttenberg drängt es 
ebenfalls in Richtung USA. Weitere Harmoniebeweise sind also wohl nur
eine Frage der Zeit. Dabei marschieren Berlin, in den Augen der 
Vereinigten Staaten der derzeit wichtigste Partner in Europa, und 
Washington durchaus auch bei anderen drängenden Fragen als dem Kampf 
gegen klimaschädliche Gase nicht unbedingt im Gleichschritt. Merkel 
sparte gestern wohlweislich einen Punkt aus. Wie Berlin der von ihr 
erwähnten Verantwortung für Afghanistan nachzukommen gedenkt, sagte
sie nicht. Sie kann sich allerdings gut damit entschuldigen, da noch 
nicht einmal Barack Obama zu wissen scheint, wie es am Hindukusch 
weitergehen soll. Und beim Atomstreit mit dem Iran droht ebenfalls 
bald die Stunde der Wahrheit: Meinen es Washington und Berlin
wirklich mit neuen Sanktionen ernst, oder schert einer der Partner 
aus - mit Rücksicht auf Moskau oder China? Doch trotz dieser 
Reibungspunkte bleibt das Fazit des Besuchs: Seit dem Ende der
Ära Bush ist es im beiderseitigen Verhältnis deutlich aufwärts 
gegangen. Amerika braucht in wirtschaftlich turbulenten und 
außenpolitisch fordernden Zeiten einen verlässlichen Partner in 
Europa - und dabei führt an Angela Merkel derzeit kein Weg vorbei.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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