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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur CSU und Seehofers Personalpolitik

Köln (ots)

Passabler Neuanfang
RALF MÜLLER, München, zur Personalpolitik in der CSU
Bayerns neuer Ministerpräsi
dent Horst Seehofer löst für
die CSU das Generationenprob
lem - allerdings auf recht radi
kale Weise. "Jünger und weibli
cher" wolle er sein Landeskabi
nett machen, hatte der CSU-<>
Parteichef versprochen. Jünger
ist es sicher geworden, sogar
sehr deutlich, weiblicher kaum:
Von 18 Positionen sind fünf mit
Frauen besetzt. In dieser Hin
sicht ist das nicht gerade ein
donnernder Neuanfang.
Mehr Kompetenz und Qualifika
tion hat Seehofer nicht verspro
chen. Das ginge schon deshalb
nicht, weil - wie man in Bayern
weiß - nie eines der vergange
nen, gegenwärtigen und zu
künftigen CSU-Kabinette je
mals an Kompetenz und
Qualifikation übertroffen wer
den kann. Aber im Ernst: Viele
der Personalentscheidungen
Seehofers können fachlich
nicht beanstandet werden -
wie die Berufung von Georg
Fahrenschon zum Finanzminis
ter oder die des Agrarpolitikers
Manfred Brunner zum Agrarmi
nister in Bayern. Aber es gibt
auch große Fragezeichen.
Seehofer hätte wahrscheinlich
einiges anders gemacht, hätte
er allein entscheiden können -
etwa KarlTheodor zu Gutten
berg lieber zum Bundesagrar
minister und Ilse Aigner zur
CSU Generalsekretärin be
stimmt. Doch selbst der neue
Alleinherrscher und die "letzte
Patrone" im Munitionsgürtel
der CSU musste Rücksichten
nehmen. Vor allem auf den Re
gionalproporz innerhalb der
Partei. Die CSU-Bezirke und ih
re "Fürsten" achten eifersüchtig
darauf, nicht zu kurz zu kom
men. Unter Berücksichtigung
aller dieser Zwänge und des
Zeitdrucks hat Seehofer durch
aus einen passablen personel
len Neuanfang zimmern kön
nen. Vor allem hat er für seine
Partei das seit langer Zeit
schwelende Generationenprob
lem gelöst, indem er gnadenlos
alle Über-60-Jährigen entfernt
und durch Jüngere ersetzt hat.
Ob jünger gleich besser ist,
wird sich jedoch erst noch
beweisen müssen. Nächstes
Jahr wird Seehofer 60 Jahre
alt. Wenn der Landtag 2013
neu gewählt wird, ist er 64.
Nach seinen eigenen Grundsät
zen muss sich der bekennende
Politiksüchtige dann einer Ent
ziehungskur unterziehen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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