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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kommentar Kölnische Rundschau zum NRW-Zentralabitur

Köln (ots)

Auf Abruf
WILFRIED GOEBELS, Düsseldorf,zur NRW-Schulministerin
In buchstäblich letzter Minute
hat Ministerpräsident Rüttgers
im Chaos um das Zentralabitur
die Notbremse gezogen. Man
muss nach dem Tohuwabohu
der letzten Wochen kein Pro
phet sein: Bei der nächsten
Panne erhält die Schulministe
rin die Papiere.
Das Krisenmanagement im
Schulministerium war ein
schlichtes Desaster. Bis zuletzt
hatte Sommer Fehler bei der
Aufgabenstellung in den Ma
the-Klausuren relativiert und
Verantwortung von sich gewie
sen. Weil die Ministerin aber
immer mehr Schüler, Lehrer
und Eltern gegen sich auf
brachte, musste Rüttgers ein
schreiten. Nach der Flickschus
terei beim Zentral-Abi erleidet
Sommer einen gewaltigen Au
toritätsverlust.
Opfer des chaotischen Vorge
hens der obersten Schulbehör
de sind die Abiturienten. Si
cher, eine neue Klausur für ge
scheiterte Mathe-Prüflinge ist
eine zweite Chance. Aber dass
die Abiturienten nun unver
schuldet Stress und Anspan
nung ausgesetzt sind, weil das
Ministerium seine Hausaufga
ben nicht gemacht hat, ist
mehr als ärgerlich.
Zur Wahrheit gehört: Längst
nicht alle Abiturienten sind
am "Oktaeder des Grauens"
und der Statistik-Aufgabe ge
scheitert - viele Schüler haben
die Klausur erfolgreich gemeis
tert. Etliche Kurse sind aber ge
scheitert, weil vergleichbare Al
gebra- und Geometrie-Aufga
ben vorher im Unterricht gar
nicht behandelt wurden. Dieser
Fehler muss nun auf Kosten
von Schülern und Lehrern aus
gebügelt werden.
Das Zentralabitur 2008 in
Nordrhein-Westfalen hat als
Chaos-Abi bundesweites Aufse
hen erregt. Auch Sommer wird
als Ministerin auf Abruf des
halb sicher die Ferien herbei
sehnen. Ihre berufliche Zukunft
dürfte davon abhängen, dass
sie Kontrollverfahren entwi
ckelt, die unlösbare Abiturauf
gaben künftig ausschließen.
Zunächst aber müssen die Ur
sachen für das Debakel ermit
telt werden.
Kommende Schüler-Jahrgän
ge würden es sicher begrü
ßen, wenn sie beim Zentralabi
tur nicht mehr als Versuchska
ninchen missbraucht würden.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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