Alle Storys
Folgen
Keine Story von Brot für die Welt mehr verpassen.

Brot für die Welt

"Afrika darf nicht länger am Katzentisch sitzen"
"Brot für die Welt" kritisiert Unverbindlichkeit der Beschlüsse des G8-Gipfels - "Almosenpolitik" gegenüber Afrika

Stuttgart (ots)

"Brot für die Welt" hat sich enttäuscht über die
Ergebnisse des G8-Gipfels gezeigt. "Weder in der Afrikapolitik noch 
beim Klimaschutz hat die G8 mehr als unverbindliche 
Absichtserklärungen zustande gebracht", erklärte die Direktorin der 
evangelischen Hilfsorganisation, Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Mehr Geld für den Kampf gegen Aids, Malaria und Tuberkulose zur 
Verfügung zu stellen, wie es die G8 beschlossen hätte, sei richtig. 
Allerdings würde die Zusage durch die Verschärfung des Patentrechts 
ad absurdum geführt, kritisierte Füllkrug-Weitzel. Dieses stelle ein 
zentrales Hindernis beim Zugang zu bezahlbaren Medikamenten dar. 
Zudem fehlten verbindliche Aussagen der einzelnen Regierungschefs 
über Umfang und Zeitrahmen der Hilfe. "Der Beschluss ist deshalb 
ebenso wertlos wie frühere Versprechen."
Füllkrug-Weitzel kritisierte die "Almosenpolitik" gegenüber 
Afrika. Um wirklich Fortschritte beim Kampf gegen Armut und Aids zu 
machen, müssten die Regierungschefs der G8-Staaten endlich mit den 
afrikanischen Staaten verhandeln und nicht über sie. "Afrika darf 
nicht länger am Katzentisch der G8 sitzen wie in Heiligendamm", 
betonte die Direktorin des evangelischen Hilfswerks. Dies könne nur 
durch eine verstärkte Mitbestimmung in den internationalen 
Finanzgremien, wie dem Internationalen Währungsfonds und der 
Weltbank, gewährleistet werden.
Als einen "faulen Kompromiss" hat Füllkrug-Weitzel die Einigung 
zum Klimaschutz der G8-Staaten bezeichnet. "Wir begrüßen zwar die 
Bereitschaft der USA, endlich im Rahmen der Vereinten Nationen über 
die Klimaproblematik zu verhandeln. Es ist dem Ernst der Lage jedoch 
völlig unangemessen, wenn die acht größten Emittenten der Welt von 
Kohlendioxid eine CO2-Reduktion lediglich 'ernsthaft in Betracht 
ziehen'", erklärte Füllkrug-Weitzel. Dies stelle auch die 
Ernsthaftigkeit der Unterstützung für Afrika in Frage. Der Kontinent 
sei bereits jetzt am stärksten von Klimaveränderungen betroffen, 
obwohl er am wenigsten zur globalen Erwärmung beitrage.
Für Rückfragen und Interviewanfragen:
Ute Dilg, Pressereferentin
Telefon 0711-2159-451 oder Mobil 015117853985

Original-Content von: Brot für die Welt, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Brot für die Welt
Weitere Storys: Brot für die Welt