Demokratische Republik Kongo: WORLD VISION warnt vor Völkermord und Hungertod
Friedrichsdorf (ots)
- Ost-Kongo versinkt in unüberschaubaren Stammeskämpfen - Wieder Zehntausende auf der Flucht vor Raub und Mord - UN-Eingreiftruppe gefordert - Deutscher Programmleiter im Ostkongo steht für Interviews zur Verfügung
Das Morden im Osten der Demokratischen Republik Kongo (früher Zaire) geht weiter. Beobachter warnen vor einem Völkermord wie 1994 in Ruanda. Die Vereinten Nationen sprechen von "wahllosen Tötungen" und "willkürlichen Exekutionen". Nach UN-Angaben starben in den letzten sechs Jahren rund 2,5 Millionen Menschen im Ost-Kongo an den Folgen des Bürgerkrieges. In den letzten Tagen sind 70.000 bis 100.000 Menschen aus Bunia geflohen. Viele von ihnen haben nichts zu essen und sind vom Hungertod bedroht. Die schweren Kämpfe zwischen den verfeindeten Lendu und Hema-Stämmen begannen am 7. Mai, nachdem Uganda 6000 Soldaten aus der Ituri-Region abgezogen hatte. "Wir sind Zeuge von Massenvernichtungswaffen - und diese Waffen sind Macheten und Kalaschnikows vom Typ AK-47", sagt Michele Noureddine-Kassa, ein UN-Mitarbeiter in Bunia.
"Wenn innerhalb einer Woche nichts geschieht, werden viele von uns verhungern, noch bevor wir Iringeti erreicht haben,", sagt Lily Bondeko, ein Kind auf der Flucht. Mehr als 50.000 Menschen sind aus Bunia geflohen, dem Ort, wo in den letzten Tagen die heftigsten Kämpfe stattfanden, und befinden sich auf dem Weg nach Iringeti in der südlichen Nachbarregion, wo WORLD VISION die Vertriebenen mit Obdach, Wasser, Nahrung und Medizin versorgt. Mindestens weitere 20.000 Menschen flohen ins benachbarte Uganda. Die Flüchtlinge sind vorwiegend Frauen und Kinder.
Kofi Annan, Generalsekretär der Vereinten Nationen, hat eine UN-Eingreiftruppe gefordert, aber bisher hat sich nur Frankreich bereit erklärt, Truppen zu stellen, sofern es ein UN-Mandat dafür gibt. Die Bundesregerung will keine Soldaten abstellen, sondern lediglich humanitäre Hilfe leisten - u.a. über WORLD VISION Deutschland.
"Die internationalen Hilfswerke müssen so schnell es geht helfen, um Tausende vor dem Hungertod im Dschungel zu retten", sagt Dieudonne Kasonga, ein WORLD VISION Wasserfachmann in Iringeti. Die Europäische Union (ECHO) unterstützt WORLD VISION bei der Verbesserung der Wasserversorgung von 30.000 Menschen in Iringeti. Die UN berichtete gestern von ersten Fällen von Cholera und Ruhr.
WORLD VISION bittet um Spenden für Ost-Kongo bei der Volksbank Frankfurt (BLZ 501 900 00) Kontonummer: 20 20 Stichwort: Ost-Kongo
Für Interviews stehen zur Verfügung:
Unser deutscher Mitarbeiter Jürgen Feldmann, Programmleiter im Ostkongo (00250-0830-5676), oder Harry Donsbach, Fachreferent in Friedrichsdorf (06172-763 231). Mit Fragen und Anregungen wenden Sie sich bitte an Kurt Bangert (Tel. 06172-763-150 oder 0172-212 7738) oder Iris Manner (06172-763-153).
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