Alle Storys
Folgen
Keine Story von World Vision Deutschland e.V. mehr verpassen.

World Vision Deutschland e.V.

Kinder bekämpfen Kinderhandel in der Mekong-Region World Vision gibt Kindern der Ärmsten eine machtvolle Stimme

Friedrichsdorf (ots)

Lange genug haben die Kinder den
Versprechungen ihrer Regierungen zugehört. Jetzt schalten sie sich 
direkt in die Politik ein, um Kinderhandel und Sklavenarbeit zu 
bekämpfen. Das von World Vision unterstützte "Mekong-Jugendforum" 
berät eine interministerielle Arbeitsgruppe der Regierungen von 
China, Laos, Kambodscha, Myanmar, Thailand und Vietnam und ist damit 
ein Hoffnungsträger für Millionen Kinder, deren Rechte durch 
Menschenhändler, aber auch durch die eigenen Familien mit Füßen 
getreten werden.
"Wir wollen Ergebnisse sehen", betonten 30 Jugend-Delegierte des 
Forums gegenüber Regierungsvertretern bei einer offiziellen 
Konsultation vor einigen Tagen in Bangkok. Je fünf der Jugendlichen 
repräsentierten ein Land und berichteten über ihre Erfahrungen - als 
Opfer und als Beteiligte an Projekten gegen Menschenhandel. In ihrem 
Gepäck hatten sie konkrete Forderungen und Vorschläge: die 
Regierungen sollten Migrantenkinder besser schützen, allen Kindern 
Geburtsurkunden und Ausweise verschaffen, den Zugang zu Bildung 
verbessern, über die Schulen die Kinderrechte und Gesetze gegen 
Menschenhandel bekannter machen und lokale Polizeiarbeit durch 
nationale Gremien verabfolgen, damit die Gesetze auch wirksam würden.
Ferner wünschten sich die Jugendlichen, dass Kinder an 
Aufklärungskampagnen stärker beteiligt zu werden und Opfer des 
Kinderhandels psychosoziale Hilfe erhielten, anstatt als Kriminelle 
betrachtet zu werden.
Nicht nur die offizielle Anhörung von Kindern der ärmsten 
Schichten ist ein Novum - die Jugendlichen erstritten sich mit ihrer 
Kompetenz auch die Zusage, dass ihre Empfehlungen beim kommenden 
Mekong-Gipfel der Regierungen im Dezember in Peking behandelt werden.
Zugleich berichteten die Erwachsenen über Fortschritte in ihren 
Ländern, die sie teilweise auch der Mitwirkung der Kinder in Foren 
und Projekten zuschrieben. Das Mekong-Jugendforum würdigten sie als 
eine sehr sinnvolle Ergänzung zu der interministeriellen 
Arbeitsgruppe COMMIT, die innerhalb der Länder und über die Grenzen 
hinweg eine engere Zusammenarbeit der staatlichen Organe bei 
Prävention, Strafverfolgung und Opferschutz zum Ziel hat. "Die 
vereinten Stimmen der betroffenen Kinder sind wahrscheinlich der 
mächtigste Motor des Kampfes gegen Kinderhandel" meint Abid Gulzar, 
Koordinator der World Vision-Arbeit gegen Kinderhandel in 
Südostasien. Die Kinder verschafften den Regierungen außerdem 
wichtige Einblicke in Zusammenhänge, gerade auch in die zu wenig 
beleuchtete Nachfrage-Seite des Menschenhandels.
Kinderhandel wird in der Mekong-Region durch viele Faktoren 
begünstigt: ein großes Gefälle zwischen Arm und Reich, gut etablierte
Routen für grenzüberschreitende Wanderarbeit, schwache und korrupte 
Arbeitsrecht-Strukturen, die es Plantagenbesitzern und Fischern, 
Fabriken, Händlern und Bauunternehmern ermöglichen, Kinder als 
billige Arbeitskräfte zu beschäftigen. Viele der zu hunderttausenden 
verkauften, vermieteten oder auch mit falschen Versprechungen 
gelockten Opfer von Zwangsarbeit werden jedoch auch als Bettler oder 
Drogenkuriere eingesetzt oder in Bordellen festgehalten, die einen 
ständigen "Bedarf" an Frauen und Kindern haben. Hunderte betroffener 
Kinder schilderten bei nationalen Foren während der vergangenen 
Monate ihre schockierenden Erlebnisse: wie sie belogen, von 
Verwandten verkauft, von Arbeitgebern geschlagen wurden und dass 
ihnen Polizei- und Grenzbeamte dann auch noch die Ersparnisse 
stahlen.
In Dörfern der Grenzregionen erheben nun immer mehr ehemalige 
Opfer und engagierte Kinderclubs ihre Stimmen, um Kinderhandel zu 
stoppen. World Vision unterstützt Kinderclubs in zahlreichen 
Entwicklungsprogrammen in Laos, Myanmar, Kambodscha, auf den 
Philippinen und in Vietnam. Dort erfahren die Kinder viel über ihre 
Rechte. Sie gewinnen Sicherheit durch gegenseitige Unterstützung und 
durch eingeübte Führungsverantwortung. "Je mehr Selbstvertrauen und 
Wissen Kinder haben, desto eher werden sie sich Menschenhandel 
verweigern und die Täter melden", sagt Abid Gulzar. In den Clubs 
werden die Kinder aber auch danach befragt, was für sie zu einer 
guten Gemeinde-Entwicklung dazu zählt. "Ihr Feedback hilft uns sehr, 
Risiken für Kinder in einer Region zu erkennen und unsere 
Entwicklungsprogramme im Sinne des Kindeswohls zu planen", sagt 
Albrecht Hartmann, Leiter der internationalen Programme bei World 
Vision Deutschland.
Das Mekong-Jugendforum ermöglicht den Sprechern dieser 
Kindernetzwerke einen Erfahrungsaustausch und sorgt dafür, dass sie 
im COMMIT-Prozess gehört werden. Es ist eine gemeinsame Initiative 
der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), des UN-Projekts UNIAP 
und der beiden Kinderhilfswerke Save the Children und World Vision.

Pressekontakt:

World Vision Deutschland e.V.
Pressestelle: 06172 / 763-151 oder -156
Interview-Möglichkeiten, Bild- und Feature-Material vermitteln wir
Ihnen gerne.

Weitere Informationen über das Mekong-Jugendforum finden Sie online
unter http://www.mekongyouthforum.com/,über Kinderhandel in der
Mekong-Region und die Antwort von World Vision auf unserer
Asien-Website unter
http://www.wvasiapacific.org/content/category/5/16/43/

Original-Content von: World Vision Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: World Vision Deutschland e.V.
Weitere Storys: World Vision Deutschland e.V.