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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeitsmarktes im November 2001
Anhaltende Eintrübung am Arbeitsmarkt
Teil 2 von 7

Nürnberg (ots)

Auch die erneute starke Zunahme der Kurzarbeit
spiegelt die konjunkturelle Eintrübung wider, ist aber auch Indiz der
Erwartung einer nur vorübergehenden Schwäche. Die Zahl der
Kurzarbeiter erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 29.300 auf
169.200; dies ist erheblich mehr als im Durchschnitt der vergangenen
drei Jahre (+7.500). Zum Anstieg trugen erneut nahezu alle
Wirtschaftszweige bei. Große Zunahmen gab es wiederum im
Verarbeitenden Gewerbe (+23.000 auf 120.500) - und zwar vor allem in
den Bereichen Metallerzeugung und -bearbeitung/Herstellung von
Metallerzeugnissen (+6.100 auf 21.400), Herstellung von Gummi- und
Kunststoffwaren (+3.000 auf 9.000), Maschinenbau (+2.900 auf 17.800)
sowie Rundfunk-, Fernseh- und Nachrichtentechnik (+2.900 auf 15.100)
- aber auch im Baugewerbe (+2.600 auf 20.200). Im
Dienstleistungssektor zeigte sich ebenfalls ein bemerkenswerter
Zuwachs (+3.600 auf 22.200), besonders bei den unternehmensnahen
Dienstleistungen (+1.400 auf 6.900). Gegenüber Vorjahr gab es
insgesamt 98.900 Kurzarbeiter mehr; damit hat sich der
Vorjahresabstand weiter deutlich erhöht (Oktober: +74.100; September:
+48.100). Die Arbeitszeit wurde im Durchschnitt um 42 Prozent
verringert (Vormonat: 44 Prozent; Vorjahr: 59 Prozent); mehr als die
Hälfte fiel für 27 Prozent der Kurzarbeiter aus (30 Prozent; 51
Prozent).
Auswirkungen der Terrorangriffe
In letzter Zeit hat sich die Stimmung in Unternehmen und privaten
Haushalten weiter deutlich abgekühlt. Dies dürfte auch auf die
allgemeine Verunsicherung nach den Terrorangriffen in den Vereinigten
Staaten zurückzuführen sein; es bleibt aber abzuwarten, ob und welche
mittel- und langfristigen Konsequenzen sich daraus ergeben.
Inzwischen gibt es mehr Anzeichen dafür, dass sich die Anschläge in
einigen der unmittelbar betroffenen Bereiche am Arbeitsmarkt
ausgewirkt haben. Jedenfalls war dort die Entwicklung wesentlich
ungünstiger als vor dem September und als im Dienstleistungsbereich
insgesamt.
So lag die Zahl der Arbeitslosmeldungen aus dem Sektor
"Reisebüros/Reiseveranstalter" im November mit 1.800 um 15 Prozent
über der des Vorjahres. Zugleich war der Stellenzugang aus diesem
Wirtschaftszweig mit 700 um 26 Prozent kleiner. Außerdem hat der
Bestand an Kurzarbeitern im Bereich "Hilfs- und Nebentätigkeiten für
den Verkehr", zu dem "Reisebüros/Reiseveranstalter" gehören,
gegenüber Vorjahr um 1.500 auf zuletzt 1.600 zugenommen. Kurzarbeit
im Bereich Luftfahrt spielte in der Statistik des Berichtsmonats noch
keine Rolle; die am 28.11.2001 rückwirkend zum 1.11.2001 beantragte
Kurzarbeit für 7.000 Angehörige des Kabinenpersonals der Lufthansa
ist in den Zahlen noch nicht enthalten. Schließlich ist auch die Zahl
der Arbeitslosen in einschlägigen Berufen weit überdurchschnittlich
gestiegen. So gab es im November mit 5.300 arbeitslosen
Reiseverkehrskaufleuten 9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ähnlich
verhielt es sich mit den Luftverkehrsberufen und den
Flugzeug-Stewards (+14 Prozent auf 900 bzw. +14 Prozent auf 800).
Umgekehrt lag der Bestand an Stellen für Reiseverkehrskaufleute und
Angehörige der Luftverkehrsberufe im November beträchtlich unter dem
Vorjahresniveau (-31 Prozent auf 900 bzw. -36 Prozent auf 200).
Wie die absoluten Größen zeigen, hält sich der Einfluss dieser
Veränderungen auf die Gesamtentwicklung aber in äußerst engen
Grenzen. Allerdings ist zu vermuten, dass die indirekten Auswirkungen
der Terroranschläge auf die nicht unmittelbar betroffenen Sektoren
gesamtwirtschaftlich wesentlich gravierender sein dürften. Diese
Effekte lassen sich aber nicht ohne weiteres nachweisen, und zwar
auch deshalb, weil die Konjunktur bereits vor dem 11.9.2001 schwach
war, sodass unklar ist, was den Anschlägen zugerechnet werden müsste.
- Teil 3 folgt -

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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