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ARD-DeutschlandTrend: Jeder Zweite würde einen Industriestrompreis ablehnen

Köln (ots)

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Jeder zweite Deutsche (51 Prozent) lehnt die Einführung eines staatlich bezuschussten Industriestrompreises ab. Für eine Minderheit von 38 Prozent ginge eine solche Maßnahme dagegen in die richtige Richtung. Das hat eine repräsentative Umfrage von infratest dimap unter 1.310 Wahlberechtigten für den ARD-DeutschlandTrend von Montag bis Mittwoch dieser Woche ergeben.

Im Vorfeld der Kabinettsklausur in Meseberg hatten sich die Fraktionen von SPD und Grünen für die Einführung eines solchen Industriestrompreises ausgesprochen, mit dem der Staat Unternehmen und Betrieben in Schlüsselindustrien, die besonders stark von hohen Energiepreisen betroffen sind, einen Teil ihrer Stromkosten aus dem Staatshaushalt erstatten würde. Darauf einigen konnte sich das Kabinett in Meseberg indes nicht. Die Anhänger der Union würden einen Industriestrompreis mit leichter Mehrheit befürworten (51:39 Prozent), Anhänger von SPD (48:46 Prozent) sowie Grünen (46:47 Prozent) sind in dieser Frage gespalten. Unter FDP-Anhängern überwiegt die Ablehnung (55 Prozent) gegenüber Zustimmung (44 Prozent). Für sieben von zehn AfD-Anhängern (68 Prozent) geht die Idee eines Industriestrompreises in die falsche Richtung, für jeden Vierten (24 Prozent) in die richtige Richtung.

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland wird mehrheitlich negativ bewertet: Drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) halten sie aktuell für weniger gut bzw. schlecht (+4 im Vgl. zu Juni). Jeder Vierte (25 Prozent) hält sie für sehr gut bzw. gut (-4). Auch beim Blick in die Zukunft überwiegt eine negative Sicht: Fast die Hälfte der Deutschen (46 Prozent) rechnet damit, dass die wirtschaftliche Lage in einem Jahr schlechter sein wird als heute (-7 im Vgl. zu Oktober 2022). Vier von zehn Deutschen (38 Prozent) gehen davon aus, dass sie dann etwa gleich sein wird (+6). 13 Prozent rechnen damit, dass die wirtschaftliche Lage in einem Jahr besser sein wird als heute (+1).

Eine deutliche Mehrheit meint, dass der wirtschaftliche Wohlstand in Deutschland nicht gerecht verteilt ist. 83 Prozent sind dieser Ansicht – 6 Punkte mehr als im Vorfeld der Bundestagswahl vor zwei Jahren. 13 Prozent halten den wirtschaftlichen Wohlstand in Deutschland dagegen für gerecht verteilt (-6).

Befragungsdaten

  • Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
  • Fallzahl: 1.310 Befragte
  • Erhebungszeitraum: 28.08.2023 bis 30.08.2023
  • Erhebungsverfahren: Zufallsbasierte Telefon- und Online-Befragung
  • Schwankungsbreite: 2* bis 3** Prozentpunkte

* bei einem Anteilswert von 10% ** bei einem Anteilswert von 50%

Die Fragen im Wortlaut:

  • In der Bundesregierung gibt es Überlegungen, angesichts der hohen Energiepreise stromintensiven Unternehmen sowie Betrieben in bestimmten Schlüsselindustrien einen Teil ihrer Stromkosten aus dem Staatshaushalt zu erstatten. Gehen diese Pläne für einen staatlich bezuschussten Industriestrompreis Ihrer Ansicht nach grundsätzlich eher in die richtige oder eher in die falsche Richtung?
  • Wie beurteilen Sie die gegenwärtige wirtschaftliche Lage in Deutschland?
  • Was glauben Sie, wird die wirtschaftliche Lage in Deutschland in einem Jahr besser sein als heute, etwa gleich oder schlechter sein als heute?
  • Wenn Sie jetzt einmal an den wirtschaftlichen Wohlstand hier in Deutschland denken: Ist Ihrer Meinung nach der Wohlstand alles in allem gerecht verteilt oder ist er das nicht?

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Pressekontakt:

WDR Kommunikation
Telefon: 0221 220 7100
Email: kommunikation@wdr.de

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