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Kölner Stadt-Anzeiger: Vervierfachung des Europa-Tourismus aus China bis 2020 Studie sieht Branche ungenügend vorbereitet

Köln (ots)

Köln. Einen gewaltigen Ansturm chinesischer Touristen haben die Reise-Regionen in Europa zu erwarten. Bis zum Jahr 2020 wird sich die Zahl von Urlaubern aus China vervierfachen. Dies berichtet der "Kölner Stadt-Anzeiger" (Montag-Ausgabe) unter Berufung auf eine Studie im Auftrag des Tourismuskonzerns TUI. 2011 verbrachten 3,8 Millionen Chinesen ihren Urlaub in Europa. Deutschland zählt zu den beliebtesten Zielen. Auf den bevorstehenden Boom seien sowohl die Tourismusindustrie als auch angrenzende Branchen wie Handel, Telekommunikation und Kulturwirtschaft ungenügend vorbereitet. Es herrsche noch "das antiquierte Klischee" von Busgruppen auf der Jagd nach Fotomotiven und Schnäppchen entlang der touristischen Höhepunkte, so TUI-Vorstandschef Michael Frenzel. Der Trend gehe aber längst in Richtung anspruchsvoller Reisender, die allein oder in Kleingruppen unterwegs sind. Um erfolgreich zu sein, müsse die Tourismusbranche auf die veränderten Bedürfnisse eingehen. Gerade junge Chinesen, die einen hohen Anteil am Europa-Tourismus haben, interessierten sich auch für "die gelebte Kultur" und für zeitgenössische Attraktionen. Zudem müssten sich die Anbieter darauf einstellen, dass chinesische Touristen ausgesprochen große Erwartungen an Service hätten. Als weitere Trends im Reiseverhalten macht die Studie unter anderem den "Red Tourism" aus, den - seit 2005 von der Regierung auf Inlandsreisen geförderten - Besuch von Orten, die mit der Geschichte des Kommunismus verknüpft sind. In Deutschland könnte das Geburtshaus von Karl Marx in Trier eine solche Stätte sein. Wichtig sei auch die Suche nach "authentischen Erlebnissen", die China-Reisende daheim nicht möglich seien, beispielsweise "das Fahren eines europäischen Sportwagens ohne Geschwindigkeitsbegrenzung auf einer deutschen Autobahn oder der Besuch des Karnevals in Köln".

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