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Westfalen-Blatt: Deutsche Alzheimer-Gesellschaft lobt Assauers Schritt an die Öffentlichkeit

Bielefeld (ots)

Die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft hat den früheren Fußballmanager Rudi Assauer dafür gelobt, dass er seine Erkrankung öffentlich gemacht hat. »Damit hilft er, die Krankheit aus der Tabuzone herauszuholen«, sagte Hans-Jürgen Freter, der Sprecher der Deutschen Alzheimer-Gesellschaft (Berlin), dem WESTFALEN-BLATT. Er rate jedem Alzheimer-Patienten, in seinem Freundes- und Bekanntenkreis oder im Verein ebenfalls über die Diagnose zu sprechen und das Umfeld auf den geistigen Abbau vorzubereiten. »Dann erfährt man mehr Verständnis und Hilfe, wenn es irgendwann soweit ist«, sagte Freter.

Obwohl niemand etwas für die Krankheit könne, führe der Verlust geistiger Fähigkeiten in unserer Gesellschaft zu einer ablehnenden Haltung vieler Menschen, sagte Freter. Gerade auf dem Land komme es noch vor, dass Alzheimer-Patienten versteckt würden oder ihre Familie nicht über die Krankheit spreche. »Alzheimer ist ein Tabu. Deshalb ist es gut, wenn Prominente es zum Thema machen.« Als Ronald Reagan 1994 fünf Jahre nach Ende seiner US-Präsidentschaft die Nation über sein Alzheimer informiert habe, habe das viel in Bewegung gesetzt: »Auf einmal floss Geld in die Forschung.« Diesen Effekt erhoffe er sich auch für Deutschland, sagte Freter. »Die Alzheimerforschung bekommt zu wenig Fördermittel und steckt deshalb in den Kinderschuhen.« Man könne die Krankheit mit Antidementiva allenfalls für ein Jahr aufhalten, aber selbst das gelinge nicht bei jedem Patienten. Vorbeugend könne ein gesundes Leben sein: »Man sollte gesund essen und sich körperlich und geistig fit halten.«

Hans-Jürgen Freter kritisierte, dass die Pflegeversicherung bei Alzheimer noch immer nicht nicht greife: »Eine Familie, die sich um einen dementen Menschen kümmert, der aber körperlich noch fit ist, bekommt kein Geld aus der Pflegeversicherung.« Die Familien könnten lediglich 200 Euro pro Monat beantragen, um eine Beaufsichtigung des Kranken zu bezahlen. »Das reicht natürlich vorne und hinten nicht.«

In Deutschland leben etwa 1,2 Millionen demente Menschen, zwei Drittel von ihnen haben Alzheimer. »Jedes Jahr werden 300 000 Neuerkrankungen diagnostiziert«, sagte Freter. Für sie und ihre Familien unterhält die Deutsche Alzheimer-Gesellschaft unter der Nummer 01803/17 10 17 ein Beratungstelefon.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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