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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Wahlkampf im Internet

Bielefeld (ots)

Wahlkampf im Internet - spätestens seit Barack
Obama ist auch in Deutschland angekommen, dass man in 
Internetportalen wie Twitter, Studi-VZ und Facebook auf Stimmenfang 
gehen kann. Mittlerweile tummeln sich fast alle Politiker aus 
Deutschland in den Netzwerken. Das ist gut, aber verbesserungsfähig.
Laut einer Studie von Google Deutschland informiert sich etwa jeder 
Dritte der unter 30-Jährigen »häufig« oder »sehr häufig« im Internet 
über Politik. Das birgt ein ungeheures Potential.
 Die Auftritte der Politiker in den Online-Netzwerken stecken 
allerdings noch in den Kinderschuhen. Während US-Präsident Barack 
Obama als Bewerber um das Präsidentenamt per Internet die Massen 
mobilisierte, wirken die Auftritte deutscher Politiker im Netz fade 
und ein wenig halbherzig.
Zugegeben - eine Marketing-Maschinerie, wie sie Obama in Gang setzte,
wäre in Deutschland (noch) undenkbar. Die zwei Milliarden E-Mails, 
die er mit Hilfe von Adressdaten an Wähler verschickte, wären bei uns
schon aus Datenschutzgründen nicht möglich. Zum Glück.
Trotzdem können deutsche Politiker von Obama siegen lernen, denn er 
hat es geschafft, Millionen Menschen für seine Sache zu gewinnen. 
Indem er ihnen das Gefühl gegeben hat, in seinem Wahlkampf eine Rolle
zu spielen, an ihm teilzuhaben. Und mit seinem Charisma, das ihm - 
und das ist nur ein Beispiel - bei seiner berühmten Tanzeinlage auf 
You-Tube Millionen Klicks bescherte.
In Deutschland wirken die Profile der Politiker im Internet 
überwiegend so spannend wie eine Wahlkampfveranstaltung in einer 
Kleinstadt irgendwo in Deutschland. Bei You-Tube findet man 
beispielsweise aufgezeichnete Reden von Kanzlerkandidat Frank-Walter 
Steinmeier (SPD), wie man sie täglich in den Nachrichten sieht.
 Damit kann man - mit Verlaub - keinen Jugendlichen hinter dem Ofen 
hervorlocken. Auch die Profile bei Studi-VZ oder Facebook bieten 
meist nur dürftige Anreize für Nutzer, auf der Seite zu verweilen. Es
genügt nicht, die Seiten mit den Partei-Homepages zu verlinken und 
noch zwei, drei Hobbys in den Raum zu werfen. Jugendliche möchten 
unterhalten und zum Mitmachen angeregt werden. Einfacher gesagt: Dem 
deutschen Internet-Wahlkampf fehlt es an Pfiff und, was noch 
schlimmer ist, an Inhalt.
Die Parteien sollten am Ball bleiben, sollten keine Angst vor der 
Unmittelbarkeit des Internets haben und sie sollten vor allem aufs 
Ganze gehen. Attraktiven Internet-Wahlkampf mit einer Mischung aus 
Information, Orientierung, Interaktion und Unterhaltung kann man 
nicht mit einer halben Hand machen.
 Die deutschen Politiker haben im Internet einen langen Weg vor sich.
Vielleicht sind die anstehenden Wahlen ein Probelauf für twitternde 
und gruschelnde Volksvertreter. Lohnen könnte sich dabei ein Blick in
die USA. Von Obama lernen heißt in diesem Fall, zumindest ein 
bisschen siegen zu lernen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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