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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Ölpreis:

Bielefeld (ots)

Ist den Spekulanten die Luft ausgegangen? Oder
liegt es an der sich abkühlenden Weltkonjunktur, dass der Ölpreis in 
den vergangenen Wochen ebenso drastisch gefallen ist wie er zuvor 
gestiegen war? Verbraucher und Wirtschaft können jedenfalls aufatmen.
Vorerst! Denn niemand weiß wirklich, wo der Ölpreis am Ende des 
Jahres steht. Niemand weiß, ob die Scheichs den Ölhahn noch weiter 
zudrehen, so wie es das Kartell der Förderländer (Opec) gestern getan
hat.
Die Förderländer wollen verhindern, dass der Ölpreis weiter ins 
Bodenlose sackt. Das wäre schlecht fürs Geschäft. Allein 
Saudi-Arabien verdiente bei einem Fasspreis von 150 Dollar etwa 1,4 
Milliarden Dollar - pro Tag. Bei 100 Dollar sind es immerhin noch 
etwa eine Milliarde Dollar, wie der Rohstoffexperte Frank 
Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg schätzt.
Es ist eine Binsenweisheit, dass das schwarze Gold nicht endlos zur 
Verfügung steht. »Die Ölreserven reichen noch mindestens 40 Jahre«, 
erklärte dazu kürzlich der Chefvolkswirt des Energiekonzerns BP, 
Christof Rühl. Als Schutz vor kurzfristigen Schwankungen taugt die 
Prognose dennoch nichts. Ausschläge nach unten und oben wird es 
weiter geben. Schließlich ist Öl nicht nur ein kostbares 
Wirtschaftsgut, sondern zugleich Spielball von Spekulanten und nicht 
zuletzt geeignetes Mittel, um politischen Einfluss auszuüben - damit 
wird Öl zu einem unkalkulierbaren Gut.
Der Energiehunger der Schwellenländern China und Indien ist 
ungebrochen - auch das ist ein Grund für den Preisanstieg der 
vergangenen Monate. Nach Angaben der internationalen Energiebehörde 
hat sich der Ölverbrauch Chinas zuletzt verdoppelt. Ein Chinese 
verbraucht heute zwar nur ein Zehntel so viel Öl wie ein Amerikaner. 
Im absoluten Verbrauch aber ist das Reich der Mitte längst ein 
Schwergewicht.
 Der Ölpreisfall hat mehrere Gründe: Da ist zunächst der Kurs des 
Dollar, der um 20 Prozent zulegte. Öl wird in Dollar abgerechnet. 
Zudem kühlt sich die Konjunktur ab. Firmen lassen ihre Maschinen 
nicht mehr auf Hochtouren laufen - sie benötigen weniger Öl.
 Der hohe Ölpreis hat Schäden verursacht. Steigende Energiekosten 
verteuerten Waren und Dienstleistungen. Die Wirtschaft ächzte. Nun, 
da der Konjunkturmotor an Fahrt verliert, könnte der sinkende Ölpreis
dazu beitragen, den Abwärtstrend abzufedern. Und der Bürger?
 Bei ihm ist der Ölpreisrückgang noch nicht angekommen. Dass 
Autofahrer vergeblich auf einen Preisrutsch an den Tankstellen 
warten, liegt am Euro, der deutlich an Wert verlor. Pech auch für die
Hausbesitzer, die ihren Öltank im Sommer zu Höchstpreisen befüllt 
haben. Und wer mit Erdgas seine Wohnung heizt, muss ohnehin sechs 
Monate warten, bis auch dort Preise gesenkt werden. Schuld ist der 
antiquierte Mechanismus der Ölgaspreisbindung. Der Bürger bleibt der 
Dumme. Die Politik setzt sich zu wenig dafür ein, dem Vorgehen der 
Konzerne einen Riegel vorzuschieben.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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