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Westfalen-Blatt

Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur SPD und ihrem Vorsitzenden Kurt Beck:

Bielefeld (ots)

Handwerkliches Geschick besitzt SPD-Chef Kurt
Beck ohne Zweifel. Das hat er gestern in Bielefeld beim Besuch der 
Stadtwerke unter Beweis gestellt. Keine Probleme hatte er in der 
Lehrlingswerkstatt, einzelne Metallteile zu einem Auto zusammen zu 
stecken. Als ihm das Biegen eines Bügels im ersten Anlauf nicht 
gefiel, nahm er einen zweiten Anlauf. »Murks machen wir nicht.«
Wenn der rheinland-pfälzische Ministerpräsident diese Maxime doch 
auch in der Politik immer beherzigen würde, dann würden den 
Sozialdemokraten nicht die Mitglieder in Scharen weglaufen, würde die
Partei nicht Woche für Woche in der Wählergunst an Boden verlieren, 
hätte Beck nicht diese katastrophalen Umfragewerte.
Doch anstatt die Ursachen für diese Misere einmal bei sich selbst zu 
suchen, lenkt er wieder einmal mit seinen Seitenhieben in Richtung 
des Koalitionspartners von den eigenen Fehlern ab. Der Vorwurf, 
Bundeskanzlerin Angela Merkel sei für die schlechte Stimmung in der 
Koalition verantwortlich, wird auch dadurch nicht wahrer, dass er ihn
gestern in Bielefeld wiederholt.
Es entspricht doch nicht der Realität, dass die Kanzlerin »dem 
Partner die letzte Butter vom Brot kratzt«. Wenn er der Union schon 
vorwirft, sie würde einmal Beschlossenes anschließend wieder 
demontieren, so sei nur an die Rente mit 67 erinnert. Sie war 
seinerzeit von seinem Vorgänger Franz Müntefering initiiert worden 
und wird jetzt von ihm und den SPD-Ministern derartig aufgeweicht, 
dass am Ende nichts mehr übrigbleibt. So etwas nennt man in der Tat 
Demontage.
Beck ist sicherlich nicht die Ursache für die gegenwärtige Krise der 
SPD, die liegt länger zurück und hat auch schon vor der Zeit des 
früheren Kanzlers Gerhard Schröder angefangen. Doch unter Beck sind 
die Sozialdemokraten immer tiefer in diese Krise hineingeschlittert. 
Beck ist verantwortlich für den Schlingerkurs der Partei hinsichtlich
der Linken und den damit verbundenen Glaubwürdigkeitsverlust.
Es zeugt schon von einer ganzen Menge Hilflosigkeit, wenn jetzt Beck 
die Schuld für die Misere seiner Partei bei der Kanzlerin sucht. Der 
SPD-Parteichef liefert damit nur einen Beweis mehr, dass ihm die 
Ideen fehlen, um die Sozialdemokraten wieder in bessere Zeiten zu 
führen. Nicht wenige in der Partei trauen ihm nicht mehr zu, dass er 
die Probleme lösen kann.
»Beck ist dabei, die SPD zu ruinieren«, glaubt der Chef des 
Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner. Und er wird Recht
behalten, wenn sich Beck und die Partei nicht zu einem 
Kanzlerkandidaten Frank-Walter Steinmeier durchringen sollten.
Beck will in seinem bevorstehenden Urlaub an der Mosel keine Umfragen
lesen. Kann man verstehen. Denn in der neuesten Umfrage wünschen sich
nur noch zehn Prozent der Deutschen den SPD-Chef als Kanzler.
»Erst grübeln, dann dübeln«, zitierte Beck gestern in Bielefeld einen
alten Handwerkerspruch. Gegrübelt hat er nun genug.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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