Alle Storys
Folgen
Keine Story von Deutsche Welthungerhilfe e.V. mehr verpassen.

Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Kongo: Neue Gewalt nach EU-Truppenabzug befürchtet

Bonn (ots)

Bonn, 14.8.2003 / Die Deutsche Welthungerhilfe und
andere internationale Hilfsorganisationen sagen neue Gewaltausbrüche
in der ostkongolesischen Provinz Ituri voraus. „Nach Abzug der
europäischen Eingreiftruppe unter französischer Führung wird die
Gewalt erneut eskalieren“, prophezeit Marcus Sack, Projektleiter der
Welthungerhilfe in der Region. Bis Ende August soll die europäische
Eingreiftruppe durch eine von Bangladeshis, Inder und Pakistanis
geführte UN-Friedenstruppe – dieses Mal mit einem robusten Mandat zum
Schutz der Zivilbevölkerung und humanitärer Helfer – abgeschlossen
sein. Im Gegensatz zur derzeit 1.850 Mann starken EU-Truppe verfügen
die UN-Soldaten über keine Erfahrung bei kriegerischen
Auseinandersetzungen im frankophonen Afrika. Ihr Kontingent muss
deshalb umgehend durch weitere Einsatzkräfte verstärkt werden, die
die Konfliktregion kennen. Nach grausamen Massakern Anfang Mai in der
gesamten Region herrscht seit Ankunft der EU-Soldaten zumindest in
Bunia relative Sicherheit. Täglich flüchten daher bis zu 1.000
Menschen auf der Suche nach Nahrungsmitteln in die Provinzhauptstadt.
„Die Menschen brauchen vor allem Nahrungsmittel und ein Dach über dem
Kopf“, erklärt Marcus Sack. Gemeinsam mit seinen Kollegen versorgt er
derzeit rund 165.000 Personen in der Region mit Maismehl und Bohnen.
„Wir brauchen dringend weiteren Nachschub, sonst können wir immer
weniger Hilfesuchende versorgen“, so der Projektleiter. Das
Welternährungsprogramm organisiert die dafür notwendigen
Versorgungsflüge. Doch für eine Ausweitung fehlen die Mittel.
Hilfsgüter können erst wieder auf dem Landweg transportiert werden,
sobald die Welthungerhilfe die Instandsetzung der 67 Kilometer langen
Verbindungsstraße zwischen Bunia und Kasenyi in Richtung Uganda
abgeschlossen hat. In der Folge von blutigen Auseinandersetzungen
zwischen Volksgruppen der Hema und Lendu kamen in der Provinz Ituri
seit 1999 rund 50.000 Menschen ums Leben, eine halbe Million ist auf
der Flucht. Die Welthungerhilfe ist seit drei Jahren in der Provinz
tätig und führte bisher Projekte mit einem Gesamtvolumen von 7
Millionen Euro durch.
Zur Information: Bei Interesse vermitteln wir Ihnen ein Interview
mit unserem Projektleiter Marcus Sack in Bunia.
Herausgeber:
Deutsche Welthungerhilfe
Adenauerallee 134
53113 Bonn
Telefon: (02 28) 22 88-0
Mobilfunk: (0172) 25 25 962
Telefax: (02 28) 22 88-188
Ansprechpartner:
Ulrich Post, Simone Pott,
Dr. Iris Schöninger
Durchwahl: -117/-132/-257
Sekretariat: Doris Theisen
Durchwahl: -128
e-mail:  presse@welthungerhilfe.de
Internet: www.welthungerhilfe.de
ots-Originaltext: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=6596

Kontakt:

Doris Theisen
Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Telefon:0228 / 2288 - 128
Fax: 0228 / 2288 -10

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
Weitere Storys: Deutsche Welthungerhilfe e.V.
  • 12.08.2003 – 09:26

    Afghanistan: Welthungerhilfe kritisiert deutsche Beteiligung an „regionalen Aufbauteams“

    Bonn (ots) - Bonn, 12. August 2003 / Die Deutsche Welthungerhilfe begrüßt die Absicht, das Mandat der ISAF über Kabul hinaus auszudehnen. Die Arbeit der Hilfsorganisationen kann dadurch erheblich erleichtert werden. Die Organisation kritisierte jedoch die geplante Beteiligung deutscher Soldaten an sogenannten regionalen Aufbauteams, die neben militärischen ...

  • 07.07.2003 – 12:10

    Welthungerhilfe: Mitarbeiter im Osten Kongos eingekesselt

    Bonn (ots) - In der seit dem Wochenende umkämpften Stadt Butembo, im Osten Kongos, sind die Mitarbeiter der Deutschen Welthungerhilfe seit heute eingeschlosssen. "Wir können unser Büro nicht mehr verlassen", berichtet Marcus Weiss, Projektmitarbeiter in Butembo. In der Stadt herrschen seit Freitag Kämpfe zwischen den Mayi Mayi Milizen und den Truppen der RCD Kisangani sowie weiteren Gruppen, die die Regierung in ...

  • 04.07.2003 – 08:55

    Kongo: Welthungerhilfe versorgt Flüchtlinge über Luftbrücke

    Bonn (ots) - In der seit Wochen umkämpften Stadt Bunia versorgt die Deutsche Welthungerhilfe seit zwei Tagen Tausende von Flüchtlingen über eine Luftbrücke mit Nahrungsmitteln. Täglich suchen rund 2.000 Menschen unter dem Schutz von bisher 700 französischen Soldaten Zuflucht in der ostkongolesischen Provinzstadt. Die bis vor kurzem in Bunia marodierenden Milizen der Hema und Lendu haben sich in die Wälder ...