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BDI Bundesverband der Deutschen Industrie

BDI-Präsident Thumann zur CO2-Verringerung im Verkehr: Gemeinsames Handeln von Politik, Industrie und Verbraucher notwendig

Berlin (ots)

"Die Begrenzung der Erderwärmung ist für mich eine
gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Das Gebot für mehr Effizienz gilt im
Straßenverkehr ebenso wie in der Energiewirtschaft, im Industrie- und
Dienstleistungsgewerbe, in den privaten Haushalten, in der 
Landwirtschaft und beim Gebäudebestand. Unsere Automobilunternehmen 
verfügen schon heute über die umweltschonendsten Technologien. Und 
auch künftig werden sie mit Spitzentechnologie unser mobiles Leben 
kraftstoffsparender machen", sagte BDI-Präsident Jürgen R. Thumann 
mit Blick auf die aktuelle Debatte.
Der Beitrag der Industrie sei aber nur ein Aspekt, so Thumann. 
"Die von einigen Politikern vorgetragenen Schuldzuweisungen sind 
unsachlich und nicht zu akzeptieren. Da geht es oft nur um die 
Schlagzeile, aber nicht um Fakten. Die Politik sollte sich 
selbstkritisch ihren unerledigten Hausaufgaben stellen. Obwohl seit 
1999 die CO2 Emissionen im Verkehr kontinuierlich sinken, könnte die 
Bilanz besser ausfallen, wenn auch die Politik endlich in bisher 
vernachlässigten Bereichen handeln würde."
Der BDI schlägt folgendes vor:
1. CO2-basierte Kfz-Steuer: Seit Jahren ist die aufkommensneutrale 
Umstellung der Kfz-Steuer von Hubraum auf CO2 ein von der Industrie 
empfohlener Anreiz zur Anschaffung klimaschonender Fahrzeuge. Die 
Politik hat Zeit gehabt, dieses Instrument längst umzusetzen.
2. Sozialverträgliche Mobilitätskosten: Ein erheblicher Beitrag 
für klimaschonende Mobilität ist die Bestandserneuerung des deutschen
Kraftwagenparks insgesamt. Ältere Pkw verbrauchen 1-2 Liter mehr 
Kraftstoff als Neuwagen. Voraussetzungen für eine solche 
Strukturänderung sind allerdings "sozialverträgliche 
Mobilitätskosten", so wie es die Bundesregierung in ihrem 
Koalitionsvertrag versprochen hat. Die Politik tut zu wenig, um 
diesem Anspruch gerecht zu werden.
3. Infrastruktur: Millionen Tonnen CO2 könnten eingespart werden, 
wenn die Infrastruktur in Deutschland endlich auf Vordermann gebracht
würde. In Staus und stockendem Verkehr wird bis zu dreimal so viel 
Kraftstoff benötigt als im fließenden Verkehr. Reibungslose 
Transportabläufe kann es nur geben, wenn endlich die Straßen in 
Deutschland von Engpässen befreit werden. Seit Jahren klafft hier 
eine Finanzierungslücke von mindestens 2,5 Milliarden EUR. Die 
Politik ist am Zug. Seit Einführung der Lkw-Maut wäre das Geld da. 
Die Politik muss hier ihre Prioritäten neu setzen.
4. Umwelttechnologie und Premiumfahrzeuge: Innovative Technologien
für mehr Umweltschutz finden ihren Einstieg häufig über 
Premiumprodukte. Auf diesen Bereich entfällt ein großer Teil der 
jährlich rund 16 Milliarden EUR Forschungsausgaben der 
Automobilindustrie. Nicht zuletzt haben die aus deutscher Produktion 
stammenden Premiumfahrzeuge deshalb auch die größten Verbesserungen 
in puncto Kraftstoffverbrauch und Effizienz er-zielt. Die Politik 
sollte die Schrittmacherfunktion unserer Automobiltechnik nicht 
ausbremsen.
5. Telematik und Fahrerschulung: Zu dem integrierten Ansatz wie 
die Politik den Klimaschutz im Verkehr fördern will, gehören auch 
eine verbesserte Verkehrslenkung und die Anleitung für ein optimales 
individuelles Fahrverhalten. Auch hier kann die Politik noch einiges 
beitragen.
Thumann appellierte für eine Versachlichung der Diskussion. 
"Gerade weil das Klima wärmer wird, müssen wir einen kühlen Kopf 
bewahren. Erfolgreicher Klimaschutz gelingt nur auf Basis der 
wirtschaftlichen Stärke. Vor diesem Hintergrund sollten wir die 
Kräfte bündeln und gemeinsam nach konstruktiven Lösungen suchen."

Pressekontakt:

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Breite Strasse 29
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Tel.: 030 20 28 1450
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