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BGA zum Außenhandel: Der Aufschwung wird an Deutschland vorbeigehen

Berlin (ots)

"Nach einem frostigen Beginn kommt der Außenhandel
auch im zweiten Halbjahr als Konjunkturmotor nicht richtig in
Schwung." Das erklärt Anton F. Börner, Präsident des Bundesverbandes
des Deutschen Groß- und Außenhandels (BGA), heute anlässlich der
traditionellen Außenhandelspressekonferenz in Berlin. Bei den
Exportzuwächsen prognostiziert Börner für 2002 nur ein
unterdurchschnittliches Ergebnis von 5 Prozent auf 670 Milliarden
Euro und damit eine Wachstumsrate von deutlich unter dem langjährigen
Mittelwert von 6,6 Prozent. Die Importe werden um 4 Prozent auf 572
Milliarden Euro steigen. Bei einem erwarteten Wachstum des
Welthandels von 4 Prozent, bedeutet dies, dass Deutschland seinen
Weltmarktanteil halten und sogar leicht ausbauen kann. Positiv für
den Außenhandel sind der niedrige Wechselkurs des Euro und die
niedrigen Leitzinsen.
Börner verweist darauf, dass bereits im abgelaufenen Jahr 2001 nur
dank einer Steigerung des Exports um 6,7 Prozent auf 637 Milliarden
Euro überhaupt ein Wachstum in Deutschland von 0,6 Prozent erreicht
werden konnte - ohne den Außenhandel wäre die deutsche Wirtschaft um
0,6 Prozent geschrumpft.  Da im gleichen Zeitraum die Importe
lediglich um 2,2 Prozent auf 550 Milliarden Euro stiegen, führte dies
im Resultat zu einem Rekordüberschuss von 87 Milliarden Euro und
damit erstmals seit 1990 zu einem positiven Saldo der chronisch
defizitären Leistungsbilanz.
Gesamtwirtschaftlich sieht Börner für das laufende Jahr eine
Zunahme des Bruttoinlandsproduktes um lediglich 0,9 Prozent. "Von
einem Durchstarten der Konjunktur kann also keine Rede sein - im
Gegenteil, in punkto Wachstumsdynamik bewegt sich Deutschland erneut
am Ende der Industriestaaten.  Der Aufschwung in den USA und in
unseren Nachbarländern der Europäischen Union wird an Deutschland
vorbeigehen."
Der Außenhandel könne im laufenden Jahr seine klassische Rolle als
Wachstumsmotor nur unterdurchschnittlich erfüllen. Strukturelle
Probleme, der Mangel an binnenwirtschaftlicher Dynamik und der
Reformstau in Deutschland treten so offen zutage. Um nur einen
einzigen Arbeitsplatz zu schaffen, sei ein gesamtwirtschaftliches
Wachstum von über 2,3 Prozent notwendig. Dass hier der Außenhandel
überfordert ist, dies alleine zu schultern, liege auf der Hand.
Börner kritisiert die völlig überzogenen Lohnforderungen jenseits
der Produktivitätsschwelle, die die Konjunktur schon im Ansatz
ersticken und weitere Arbeitsplätze gefährden. "Das Kaufkraftargument
zur Belebung der Konjunktur ist in der Praxis widerlegter Unsinn", so
Börner weiter. Eine Lohnerhöhung von 100 Euro kostet den Betrieb
einschließlich Nebenkosten 130 Euro, wovon beim Arbeitnehmer aber
lediglich 50 Euro nachfragewirksam übrig bleiben.
Das Anspruchsniveau an Lebensstandard wie an soziale
Sicherungssysteme sei in Deutschland hoch. "Um dieses Niveau zu
bewahren, müssen wir uns auf mehr Leistung besinnen. Diese Systeme
unserer sozialen Sicherung sind nur dann langfristig finanzierbar,
wenn wir ein ordentliches Wachstum generieren", erklärt der
BGA-Präsident. Notwendig sei eine langfristig angelegte
Wachstumspolitik für dieses Land. Deutschland müsse attraktiv werden
für Dienstleistungsunternehmen und Unternehmen im Bereich der
High-Tech- und Biotechnologien.
"Unternehmer und Mitarbeiter im deutschen Außenhandel stehen
bereit für einen Aufschwung mit mehr Wachstum. Vier Prozent
BIP-Wachstum über mehrere Jahre hinweg - ähnlich wie die USA - sind
möglich, wenn wir alle in Deutschland unsere Hausaufgaben machen",
erklärt BGA-Präsident Börner heute in Berlin.
(Das Statement und Charts zur Pressekonferenz können abgerufen
   werden.)
Ansprechpartner:
Volker Tschirch
Pressesprecher
Telefon: 030 / 59 00 99 520
Telefax: 030 / 59 00 99 529
Mobil:   0170 / 311 37 38

Original-Content von: BGA Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen e.V., übermittelt durch news aktuell

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