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Ex-Conti-Chef Wennemer lehnt neues Gesetz zur Deckelung von Managergehältern als populistisch ab

Hamburg (ots)

Unmittelbar vor der Abstimmung über das neue
Gesetz zur Angemessenheit von Vorstandsvergütungen am Donnerstag (18.
Juni) im Deutschen Bundestag haben hochrangige Vertreter aus der 
Wirtschaft heftige Kritik an den geplanten neuen Regeln geübt. Der 
ehemalige Vorstandschef des hannoverschen Automobilzulieferers 
Continental, Manfred Wennemer, sagte NDR Info, es handele sich bei 
dem Gesetz um reinen Populismus. Die Höhe von Vorstandsgehältern sei 
Sache der Eigentümer eines Unternehmens, also der Aktionäre, so 
Wennemer. Er sehe überhaupt keinen Raum für die Politik, sich in 
diesem Bereich einzubringen.
"Wenn ich als Eigentümer sage, jawohl, ich zahle dem Vorstand das 
Tausendfache, dann ist das doch mein Recht. Verflixt noch mal: Ich 
kann mein Geld in einen Bach nebenan tun, oder ich kann es dem 
Management geben. Wieso will man da jetzt eingreifen?", betonte 
Wennemer weiter. Darüber hinaus zeige die Wirtschaftskrise, dass das 
Vergütungssystem funktioniere, schließlich würden die Managergehälter
momentan deutlich zurückgehen. Deshalb wisse er nicht, warum jetzt 
Regelungsbedarf durch den Staat bestehe, ergänzte Wennemer.
Als reinen Populismus bezeichnete auch der ehemalige 
Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Affinerie, Schleswig-Holsteins
Ex-Wirtschaftsminister Werner Marnette, das Gesetz. Es sei "nicht 
angemessen und nichts weiter als eine Überreaktion. Da kann man mal 
wieder schön zeigen, was der Staat alles getan hat", so Marnette auf 
NDR Info. In Anspielung auf die durch die Finanzkrise ins Strudeln 
geratene HSH Nordbank betonte Marnette: "Da, wo der Staat 
entscheidend das Sagen hatte, können sich Manager einfach vom Acker 
machen, die ein riesiges Desaster verursacht haben. Das halte ich 
nicht für gut, und da sollte sich der Staat weiß Gott mal an die 
eigene Nase fassen." Darüber hinaus sei es ein Unglück, dass 
Deutschland die Tiefe des wirtschaftlichen Abschwungs in einem Jahr 
treffe, in dem es eine Anhäufung von Wahlen gebe. "Manches wäre 
einfacher, wenn wir klare politische Verhältnisse hätten", so 
Marnette.
Rückfragen: NDR Info Reporterpool, Arne Meyer, Tel.: 040/4156-2853

Pressekontakt:

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Presse und Information
Ralf Pleßmann
Telefon: 040 / 4156 - 2333
Fax: 040 / 4156 - 2199
r.plessmann@ndr.de

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